An die Juden: (auch an die Christen) Hat sich die RÖMISCH-katholische Lehre vom Jüdischen Jesus abgewandt?

11 Antworten

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Das ist eine gute Frage.

Die Antwort ist sicher ein klares "Ja".

Es ist zwar nicht klar, was Jesus wirklich wollte:

a) die Gründung einer neuen Religionsgemeinschaft?

oder

b) die Reformierung der jüdischen Religionsgemeinschaft?

Und Jesus kann heute nicht mehr befragt werden.

Aber Eines ist sicher: Das Christentum, das nach Jesus entstanden ist, unterscheidet sich doch stark vom traditionellen Judentum.

Woher ich das weiß:Hobby

heikemargret  23.10.2022, 08:27

Er hat doch gesagt, was er wollte. Er wollte Gottes Willen erfüllen, gemäß den Prophezeiungen. Und das Lösegeld für uns bezahlen. Uns Heilung bringen. Das Reich Gottes ist nicht von dieser Welt, ihn hat es nicht interessiert, ob sich ein Mensch Jude, Christ oder sonstwas nennen würde in der Zukunft. Alles, was ihn interessiert, ist, ob man an ihn glaubt, umkehrt und ihm nachfolgt.

«Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele» (Mk 10,45).

«Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße» (Lk 5,31.32).

«Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat» (Joh 6,38).

Das Judentum, das nach Jesus entstanden ist, unterscheidet sich übrigens auch stark vom traditionellen Judentum der Antike.

BurkeUndCo  23.10.2022, 09:45
@heikemargret

Das steht nicht im Widerspruch zu meiner Antwort.

Wollte Jesus das Judentum verändern, oder wiollte Jesus wirklich eine neue Religion?

heikemargret  23.10.2022, 10:35
@BurkeUndCo

Weder noch. Er wollte uns Rettung bringen, und Hilfe durch den Heiligen Geist. Wie wir hier unten unsere Gruppierungen benennen, hat ihn nicht interessiert. Wenn der Lust gehabt hätte, sich zu politischen und weltanschaulichen Systemen zu äußern, hätte es ja Aufhänger genug gegeben zu jener Zeit. Was ihn interessiert, ist die Beziehung des einzelnen Menschen zu ihm. Nicht wie wir hier unten unsere Identitäten organisieren.

BurkeUndCo  23.10.2022, 12:23
@heikemargret

Das zeigt, dass die o.a. Frage nicht sinnvoll ist.

Denn Gottes - oder Jesus - Wille ist eben das Eine.

Und was sowohl Juden als auch Christen daraus gemacht haben, das ist etwas völlig anderes.

heikemargret  23.10.2022, 14:44
@BurkeUndCo

Ich würde nicht sagen, etwas völlig anderes. Alle diese Gruppierungen tradieren seit hunderten Jahren sorgfältig die heiligen Schriften, und jeder, der will, erhält Zugang. Besonders die Christen stellen alle Inhalten kostenfrei zur Verfügung. Welchen Auslegungen dann der Einzelne folgt, bleibt doch jedem selbst überlassen. Auch die Juden stellen die komplette Thora auf Hebräisch, mit deutscher Übersetzung kostenlos zur Verfügung.

Ich verstehe dieses Gejammere über die böse Kirche nicht. Kann doch jeder die antiken Zeugenberichte selbst lesen, und sich selbst Gedanken machen. Er gibt sogar Interlinearausgaben, wo jedes Wort einzeln mit Bedeutungshof und grammatischer Form erklärt wird. Aus dem Griechischen Original. Kein Mensch zwingt dich in irgendeine Kirche zu gehen, oder irgendwas 1:1 zu übernehmen.

Letzendlich kommt man beim Lesen der Evangelien sowieso zu ähnlichen Ergebnissen wie 95% aller Christen. Egal welcher Konfession.

Die Römisch Katholische lehre hat sich ganz klar von Jüdischen Jesus abgewandt.

Denn Jesus hat die Gesetze nicht verändert, sondern sogar davor gewarnt auch nur einen Buchstaben im Gesetz zu ändern.

Die Kat. Kirche aber hat nicht nur Buchstaben geändert, sondern Tage Wochen Monate und Jahre.

Und sie tut alles was dem Gebote Gottes und dem Evangelium widerspricht.

Die Katholische Kirche höhnt Gott und verhöhnt ihn in alle Richtungen.

Sie Spottet Gott.

Denn Gott kam um die Menschen mit sich zu versöhnen damit jeder einen Persönlichen Zugang zu ihm haben kann der nach Wahrheit und Gerechtigkeit dürstet.

Aber diesen Zugang hat die Katholische Kirche den Menschen versperrt und sich an Gottes Stelle gesetzt.

Ja zu Gottes Stellvertreter auf Erden wurde der Papst.

Und damit führt er die Menschen auf dem Direkten Weg in die Hölle.

Wer aber Christus hat, der hat die Wahrheit in sich und somit auch Gott, und braucht keinen weiteren Mittler zwischen sich und Gott.

Denn Gott lebt in ihm durch den heiligen Geist.

War etwa anderes behauptet, wird damit zum Lügner und ist nicht vertrauenswürdig.

Nur wer den Geist hat, der ist sein.

Wer den Geist nicht hat, der ist nicht sein und hat die Wahrheit nicht.

Wer die Wahrheit nicht hat, der ist nicht aus der Wahrheit und er lügt.

Mehr dazu z. B. hier: Katholische Fragen

Aber: Ich denke, dass es auch in der katholischen Kirche gläubige Christen gibt. Das ist zu unterscheiden von Irrlehren und außerbiblischen Ritualen der Kirche.

Sonderlehren, Irrlehren und außerbiblische Rituale und Traditionen gibt es auch in anderen Kirchen und Gemeinden. Deshalb sollten Christen alles anhand der Bibel überprüfen, wie es vorbildlich die Beröer taten:

  • "Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11b).

Hätten die Beröer auf ihre Ältesten gehört, hätten sie Jesus abgelehnt. Doch sie erkannten im Tanach (also im Alten Testament), dass Paulus und Silas Recht hatten und Jesus Christus der verheißene Messias ist, der zweimal kommt: Einmal als leidender Messias, um stellvertretend zur Vergebung unserer Sünden zu sterben und später noch einmal als herrschender Messias, der sein Friedensreich aufbaut. In der Folge wurden sie gläubige Christen!

Ja, allerdings. Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft, deshalb sollen sie ihre eigene Lehre natürlich glauben dürfen, aber meiner Meinung nach ist die römisch-katholische Kirche nicht christlich.

Sie war es auch nie, mit der Lehre Jesu hatte sie nie etwas zutun. Sie hat sich ein verqueres, oft unmoralisches und unchristliches Paralleluniversum, eine eigene Doktrin zusammengedichtet.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie, Orientalistik & Biologie-Studium

Keineswegs. Die katholische Kirche betont ganz stark die Verwurzelung ihrer Dogmen und Lehren bereits im Judentum. Sie steht für eine Kontinuität jüdischen Glaubens im christlichen. Nichts von dem, was Jesus tat und was die Kirche bewahrt, ist ohne Kenntnis der jüdischen Umwelt zur Zeit Jesu verständlich.

Wenn, dann haben deutsche Protestanten das fortschrittliche Christentum vom vermeintlich ruckstandigen Judentum getrennt oder zu trennen versucht. Was eine Folge ihres Hasses auf die Katholische Kirche war: Paulus galt ihnen immer schon mehr als Petrus, Hitler später dann mehr als der Papst. Eine alte, liebe Dame, die leider schon gestorben ist, sagte einmal, als ich sie fragte, warum sie nach dem Krieg als frisch Verheiratete aus der Lutherisch-Reformierten Kirche ausgetreten sei, mit den Worten: "Na hör mal, ich bet' doch kein Juden an!!"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Gläubiger Katholik