An die Frauen: Eure Meinung zur Vergewaltigung als Rollenspiel?

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Hallo,

ich bin der Auffassung, dass man Vergewaltigung nicht spielen kann. Was man spielen kann, sind körperliche Überwältigungen, bei denen es sich dann sicherlich auch gut anfühlen kann, die Stärke des anderen zu fühlen und sich dieser gänzlich hingeben zu können. Da ich selber Sub bin, kann ich das sehr gut verstehen - ich liebe die Überlegenheit und Stärke meines Partners im Spiel auch. Überwältigungsspiele können, wenn man sich vertraut, eine ganz wundervolle Spielart sein, bei denen das gemeinsame Band noch einmal wächst und an die man sich später noch lächelnd gemeinsam erinnert.

Aber genau das ist eine Vergewaltigung eben nicht. Die Macht und Überlegenheit des Angreifers wird in einer Vergewaltigung zu einer Bedrohung und einem Trauma. Eine Vergewaltigung kann man nicht spielen, weil sie ohne Konsens passiert, im Gegensatz zu einem Überwältigungsspiel. Eine Vergewaltigung kann man nicht spielen, weil man die Todesangst und tiefe Verzweiflung nicht spielen kann. Man empfindet sie - dann ist es eine Vergewaltigung - oder man empfindet sie nicht - dann ist es keine, sondern eben ein Überwältigungsspiel.

Ich bin tatsächlich dafür, dass wir da auch insgesamt achtsamer in der Sprache mit umgehen. Allein weil es jeder 4. Frau mindestens einmal im Leben passiert und diese Frauen ihr Leben lang damit umgehen müssen... Solche konsensuellen Spiele als Rape Play zu deklarieren, verklärt und romantisiert den Strafbestand der Vergewaltigung. Wie oft saßen schon Frauen vor mir, mit denen ich Traumatherapie gemacht habe, die mir sagten: "Er meinte, ich solle mich nicht so anstellen, ich wolle es doch auch." Meiner Meinung nach eine fatale Folge aus dieser Romantisierung von Vergewaltigung (wenn auch sicher nicht der einzige Grund für deren Geschehen).

Liebe Grüße!

// Sub, Psychologin, 31 J.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Sub/Brat

Mayahuel  16.05.2024, 16:37
 Eine Vergewaltigung kann man nicht spielen, weil sie ohne Konsens passiert,

Ein Sklave hat damals auch nicht seinen Konsens gegeben. Trotzdem gibt es heute Sklaven im D/s-Bereich.

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ZionsDaughter  16.05.2024, 17:19
@Mayahuel

Jedenfalls Menschen, die sich so bezeichnen, ja. Ich halte auch diesen Begriff für sehr fragwürdig. Auch da gilt ja das gleiche wie in dieser Thematik: Wären sie tatsächlich Sklaven, wäre der Konsens nicht gegeben. Sie geben aber ihren Konsens, "Sklave" zu sein - womit sie eben beweisen, dass sie es faktisch nicht sind.

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lisae  20.05.2024, 13:36

Danke!

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Ich finde es… schwierig.

Hear me out, ich habe selber diese Vorstellung. Das kommt aber von Kindheitstrauma welches ich habe. Meine Schwester (welche schonmal wirklich vergewaltigt wurde) hat diese Vorstellung auch, bei ihr ist es ebenso wie bei mir ein coping mechanism.

Ich verstehe den Reiz an der Sache, dieses von Gefühl keine Kontrolle zu haben, aber gleichzeitig zu wissen, dass dein Partner doch aufhört wenn du euer Safeword sagst.

Ich hoffe ich kontne helfen,

Connor :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auch als Rollenspiel finde ich das bedenklich und abstoßend.

Ist es immer noch eine Vergewaltigung, wenn es ein Rollenspiel ist? Es ist also eine Fälschung, also ok

Muss einfach nicht sein.

Und wenn doch, dann, nur wenn beide diesen Wunsch reflektiert haben, verstehen, was Konsens ist und sich bemühen, BDSM so sicher wie nur möglich zu gestalten.