An die Autisten: Identifiziert ihr euch mit eurem Autismus?

Ich identifiziere mich nicht mit meinem Autismus. 33%
Ich identifiziere mich mit meinem Autismus. 25%
Ich identifiziere mich nur teilweise mit meinem Autismus. 25%
Andere Antwort: 17%

12 Stimmen

5 Antworten

Ich identifiziere mich nur teilweise mit meinem Autismus.

Vor etwa 10 Jahren, kurz nach meiner Diagnose, habe ich mich stark mit meinem Autismus identifiziert, weil ich die Diagnose erst verarbeiten und in meinen Lebenskontext einordnen musste. Das geht, soweit mir bekannt, vielen Autistinnen so.

Mittlerweile konnte ich mich von dieser Identifikation mit dem Autismus ein gutes Stück lösen und bin auch froh darüber, denn ansonsten hätte ich mich vermutlich nicht weiterentwickeln können. Mein langer Zeit unerkannter Autismus ist für mich eine wichtige Erklärung, warum in meinem Leben so vieles schief gelaufen ist (Heimeinweisung, Schulabbrüche, jahrelange Arbeitslosigkeit usw.), aber er definiert mich nicht als Mensch, das wäre eine unnötige Einengung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich identifiziere mich nicht mit meinem Autismus.

Es ist ein Teil meiner Persönlichkeit

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Asperger Autist
Ich identifiziere mich nur teilweise mit meinem Autismus.

Wer tiefer reingeht.. dem erzähle ich es, sonst sage ich immer nur, dass ich neurodivergent bin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Aspie seit dem 4. Lebensjahr ☺️
Andere Antwort:

Ich identifizieren mich als Mensch, manchmal auch als Stein

Ich identifiziere mich mit meinem Autismus.

Ich identifiziere mich inzwischen ... und das hat mich freier gemacht.


Weisskuchen 
Beitragsersteller
 19.11.2023, 19:32

@Fredable

Bist du dadurch wirklich freier geworden, oder fühlt sich das nur so an?

Fredable  19.11.2023, 19:40
@Weisskuchen

Ich habe offen gesagt sehr viel durch mein "outing" verloren....

Doch meine "wahren" Freunde sind nach wie vor für mich da :)

Ja... es ist traurig, dass sich einige allein durch mein "outing" distanziert bis verabschiedet haben...

Doch ich fühle mich dadurch freier ... weniger Zwängen auferlegen ... weniger Druck allen und jedem gerecht zu werden...

Ja... ich habe viele "Freunde" (auch durch Corona) verloren ... doch ich bereue meinen Schritt bis dato nicht!

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 19.11.2023, 20:22
@Fredable

Du hast dich also erst als Autist geoutet, nachdem du dich mit deinem Autismus identitifizieren konntest?

Fredable  19.11.2023, 21:28
@Weisskuchen

Nein ... ich habe mich geoutet, nachdem ich die gesicherte Diagnose erhalten habe.

Ab diesem Moment wusste ich, es gibt nur einen Weg.

Mein "ich' endlich leben ...

Weisskuchen 
Beitragsersteller
 19.11.2023, 22:19
@Fredable
Mein "ich' endlich leben ...

Wenn man Autismus hat, ist das schwer. Ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber ich fühle mich im Autismus gefangen und halte es für meine persönliche Freiheit für notwendig, diesen zu überwinden.