An alle Linken, sind unter euch Patrioten?
6 Antworten
Was ist so toll an patriotismus? Ich check das leider nicht. Man ist auf etwas stolz, für das man selbst nichts geleistet hat und keinerlei Einfluss drauf hat.
Bist du auch stolz wenn jeden morgen die Sonne aufgeht oder wenn nachts der Mond zu sehen ist?
Sag ich ja. du bist auf etwas stolz, mit dem du nichts zu tun hast und keinen Anteil hattest.
Schreib doch den Billigarbeitern die unsere Klamotten in Asien herstellen mal ne Dankeskarte oder den Chinesen für dein Smartphone.
Das wäre ungefähr das gleiche Prinzip.
Unsere Eltern und Großeltern dürften aber sicherlich stolz darauf sein, was sie getan haben. Und wir eben auf unsere Vorfahren, und dass wir dies bestmöglich weiterführen. Stolz ist in diesem Falle positiv gemeint, nicht negativ. Dass man halt sein Land eben liebt, manche haben gerne ne deutsche Flagge irgendwo hängen. Man meint es aber nicht unbedingt schlecht damit. Oder dass man andere Länder hasst.
Frag doch das die Firmen, warum sie in China produzieren! Sie haben sich doch entschieden, die Produktion dorthin zu verlagern. Nicht nur die Kleidungs- und Technikindustrie. Auch die Automobilbranche usw.
Ja ich verstehe das schon. Aber das was du beschreibst hat meiner Meinung nichts mit Patriotismus zu tun.
Wenn deine Eltern oder Vorfahren ein Unternehmen haben und du das dann aus Stolz, Verpflichtung und Überzeugung bestmöglich weiterführst, dann hat das ja auch nichts mit Patriotismus zu tun. Jedenfalls nicht so wie einige das ganze auslegen und ausleben.
Wir alle in Deutschland können auf viele Dinge stolz sein. Wer hier lebt und die deutsche Staatsbürgerschaft hat, genießt jede Menge Privilegien, die viele andere auf der Welt nicht haben. Dessen kann man sich gerne bewusst sein.
Aber diese zuerst Deutschland und die anderen sind mir egal oder Rassismus, Faschismus, fremdenhass mit Patriotismus als Alibi und Ausrede, geht gar nicht.
In den USA ist das ja noch viel schlimmer...
Die Firma Foxkonn, die z. B. I-Phones herstellt ist schon immer in China ansässig gewesen. Lt dem firmeneigenen Verhaltskodex von Apple dürften die dort gar keine Produkte von denen herstellen. Genauso wie die Kleiderhersteller u. a. in Bangladesh die für Primark, Kik usw. herstellt.
Selbst wenn jemand sagt, "Deutschland zuerst", "America First" usw., heißt es nicht, dass einem die anderen egal sind. Man betont eben auch hier den Stolz und den Wohlstand, den sich das Land ja selber erarbeitet hat. Und dass es eben erst um die eigenen "Leute" im Land geht, wenn man gewisse Entscheidungen trifft. Z. B. muss man sich entscheiden, ob man Steuergeld für bedürftige Rentner, die hier kaum davon leben können einsetzt, oder für das Ausland. Ist jetzt zwar ein primitives Beispiel, aber vlt. verstehst du was gemeint.
Naja lt. Mathematik kann nur einer der 1. sein. Und genau das bedeutet ist. Hauptsache mir geht´s gut, die anderen sind mir egal. Da wir in einer globalen und vernetzten Welt leben, funktioniert dies aber sowieso nicht mehr. Es gibt überall Beziehungen, Vernetzungen und Abhängigkeiten. Ein Land wie Nordkorea, welches am meisten isoliert ist, könnte ohne die Unterstützung von China und neuerdings Russland nicht mehr existieren.
Ich kenne keinen Patrioten der Stolz ist und zufrieden mit dem Wohlstand. Die meisten sind doch nur am meckern. Was den Wohlstand angeht ist das sogar berechtigt. Denn in keinem anderen Land ist der Wohlstand so ungerecht verteilt wie in Deutschland.
Welche Regierung setzt denn Steuergeld nicht für Deutschland oder ihre Bürger ein, sondern ins Ausland?
Und das es Rentnern in Deutschland nicht gut und immer schlechter geht, ist ja hausgemacht und bekannt. Dazu müssten harte, weitreichende Entscheidungen getroffen werden, die zwar der Mehrheit zu gute kommen würden aber nicht leicht zu vermitteln wären. Das wäre zu anstrengend und zu aufwendig. Diese Last möchte sich keine Partei oder Regierung antun. Deshalb wird immer nur ein bisschen Schadensbegrenzung betrieben.
Genau wie in so vielen anderen Bereichen.
Denn in keinem anderen Land ist der Wohlstand so ungerecht verteilt wie in Deutschland.
Naja, in den USA wäre es so gesehen noch um einiges ungerechter. Dort gab es lange nicht mal eine richtige Krankenversicherung, kaum Kündigungsschutz für Arbeitnehmer und allgemein ist die Wirtschaft noch liberaler. In DE herrscht dagegen keine komplett freie Wirtschaft, sonder schon ein paar "soziale" Eingriffe des Staates. Aber es ist halt immernoch eine Marktwirtschaft. Ich wäre in gewissen Punkten auch für mehr Eingriffe (Z.B. Mietendeckel, Verstaatlichung Krankenhäuser etc).
Bei der Rente gibt es schon einige Vorschläge, die man machen könnte. Wir haben im Bürgergeld 50 % Ausländer, die eben nicht in die Rente einzahlen, sonder dem Staat Geld kosten, hier könnte man schonmal ansetzen und dieses direkt in einen Topf für bedürftige Rentner unter einer gewissen Einkommensgrenze stecken. Man wird die Rente nicht mehr nur aus dem Umlagesystem finanzieren können. Das Geld muss auch aus anderen Quellen kommen. Auch aus anderen Steuereinnahmen.
"...Dort gab es lange nicht mal eine richtige Krankenversicherung, kaum Kündigungsschutz für Arbeitnehmer und allgemein ist die Wirtschaft noch liberaler.
Das hat nichts mit Wohlstand zu tun. Das ist halt Kapitalismus im Endstadium. Es gab bzw. gibt keine Mehrheiten für sowas dort. Das ist dann Sozialismus oder der Staat schreibt mir etwas vor.
Bei der Rente gibt es schon einige Vorschläge, die man machen könnte. Wir haben im Bürgergeld 50 % Ausländer, die eben nicht in die Rente einzahlen, sonder dem Staat Geld kosten, hier könnte man schonmal ansetzen
Unter den Bürgergeldempfängern befinden sich knapp 2 Mio. Kinder. Die möchtest du also unter anderem von der Schulpflicht entbinden um eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit anzunehmen, damit sie in die Rente einzahlen? Oder z. B. die alleinerziehenden Eltern (meist Frauen) aus der Ukraine, die neben dem Sprachkurs , der ja auch tagsüber läuft, noch arbeiten gehen sollen? Und dann nebenbei die Kinder betreuen. Weil Kitaplätze gibt´s ja auch nicht, egal aus welchem Land das Kind kommt!
Und solange keine Arbeitserlaubnis vorliegt oder eine Aufenthaltstitel kann man hier nun mal nicht arbeiten gehen, ob man möchte oder nicht. Und wenn die Antragsbearbeitung inkl. Übersetzung und Anerkennung von Zeugnissen 3 bis 6 Monate dauert, dann ist das wohl kaum die Schuld des Ausländers oder?
Rentner die unter einer gewissen Grenze Rente erhalten, bekommen ja bereits andere Leistung, wenn sie diese dann auch beantragen.
Das Umlagesystem funktioniert super, wenn alle ihren gerechten Anteil leisten und auch alle ausnahmslos einzahlen. Das ist aber hier in Deutschland nicht der Fall. Schon mal was von Beitragsbemessungsgrenze gehört oder von Beamtenpensionen?
Einfach über die Grenze nach Österreich oder in die Schweiz gucken. Die zeigen aktuell wie es gehen kann.
Ich verstehe deine Meinung grundsätzlich. Nur haben wir uns eben die Probleme durch zu viel unkontrollierte Zuwanderung selbst geschaffen, dass wir jetzt viele Menschen im Bürgergeld haben. Obwohl sie eventuell nicht die Fachkräftelücke schließen können.
In der 50er-Jahren gab es gezielte Abkommen mit Italien, Türkei und Spanien, Gastarbeiter anzuwerben, die eben auch damals so gesehen eine wichtige Lücke in der Arbeitswelt geschlossen haben. Die meisten waren auch gut integriert und es gab kaum Probleme. So etwas in der Art bräuchten wir.
Wir haben aber zu viele Menschen aufgenommen, darunter auch Wirtschaftsmigranten und eben nicht nur Asylsuchenden. Das liegt eben daran, dass wir in DE auch sehr lange falsche "Anreize" geschaffen haben, wenn man es mal sagen darf. Ich meine nicht, dass jeder , der her kommt denkt, er bekommt Geld fürs nichts tun. Aber es gibt eben keine vernünftige Migrationspolitik, die eben auf Fachkräfte, die wir natürlich brauchen, abzielt. Du hast gesagt, man solle nach Österreich oder Schweiz schauen.
Ich finde, man könnte hier bspw. nach Dänemark schauen. Die dortige SPD sendet das klare Signal, dass man zwar Fachkräfte haben möchte, aber keine die eben dem Land zur Last fallen. Klar, sie reizen es bis zur Gesetztesgrenze hierbei aus. Ich denke auch, dass du das als Linker nicht gut findest. Aber man merkt ja, das Signal wirkt. Die SPD hat es geschafft, die Rechtspopulisten dort relativ bedeutungslos zu machen, indem sie weiterhin soziale Politik betreibt für die Menschen im Land, die Geringverdiener unterstützt usw. In der Einwanderung aber eine klare Richtung hat.
Das Umlagesystem funktioniert eben auch Dauer nicht wegen dem demografischen Wandel. Sonst kämen jetzt nicht Vorschläge, dass man bis 70 arbeiten sollte, wovon ich im Übrigen gar nichts halte. Daher muss aber das Geld auch aus anderen Quellen kommen, mit der Umlage wird es sich nicht mehr finanzieren lassen. Aber stimmt, man kann natürliche über Renten der Politiker diskutieren, dass diese im Verhältnis zum "normalen" Rentner sehr hoch sind.
Gibt es bestimmt, bin ich aber nicht und ich denke auch dass es nicht so viele sind.
Kann mit Patriotismus nicht wirklich was anfangen..
Ich bin nicht explizit Patriot, aber ich möchte dass es Deutschland und seinen Bürgern gut geht (langfristig). Dazu müssen aber auch andere Staaten insbesondere die Nachbarn geachtet werden.
Links sein und Patriotismus schließen sich aus. Während Linke ihre Ideologie in die Welt tragen wollen sind Patrioten eher regional eingeschränkt.
Wobei kommt drauf an. Es muss sich nicht ausschließen. Es gibt auch Linke, die ihre Ideologie nur im eigenen Land haben wollen, sonst aber was Migration etc. angeht, eher konservativ und allg. eher patriotisch sind.
Klar muß Wagenknecht auch auf die Wähler schielen. Mit reinem Kommunismus ist kein Blumentopf mehr zu gewinnen.
War jetzt eig. gar nicht explizit auf Wagenknecht bezogen. Aber stimmt, auch sie vertritt diese Position. Das mit Wählern stimmt auch. Gerade was eben das Thema Einwanderung angeht, fühlen sich eben weniger angesprochen, wenn zu viel Zuwanderung da ist, sofern sie nicht die Lücke im Fachkräftemangel füllen können. Mit linkerer Wirtschaftspolitik können viele allerdings schon etwas anfangen. Mehr als viele denken.
Dass morgens die Sonne aufgeht, hat man tatsächlich keinen Einfluss, das stimmt wohl.
Hat aber wenig damit zu tun, wenn jemand stolz auf sein Land ist, dass die Großeltern mit aufgebaut haben und ihren Teil zum Wohlstand beigetragen haben und man jetzt diesen weiterführt. Darauf hat man sehr wohl Einfluss.