Altes Spielzeug muss für neues Spielzeug entsorgt werden? Minimalismus Prinzip?
Hallo, Bei den Bruder von meiner Freundin gibt es komische Regeln . Die Eltern leben von Minimalismus. Wenn der Bruder neues Spielzeug haben möchte muss er ein anderes altes Spielzeug suchen was dann entsorgt werden muss und zusätzlich kaputt gemacht wird. Ich finde das Vorgehen ganz interessant. Wie findet ihr die Regel und welche Meinung habt ihr?
7 Antworten
Schrecklich!!!
Ich würde wie folgt das Kinderzimmer aufräumen:
Das Kind ist dabei!
Karton zum Ausmisten aufstellen.
Dem Kind erklären, dass alles, was da reinkommt, im Keller eingelagert wird, um Platz zu schaffen für neues Spielzeug.
Das Kind zunächst selbst entscheiden lassen, welche alten Spielzeuge es da reinlegen möchte. Dem Kind klar machen: Je mehr Platz frei wird, desto mehr neues Spielzeug kann es in Zukunft bekommen.
Im nächsten Schritt Spielzeuge identifizieren, die defekt oder unbrauchbar sind oder nie benutzt werden. Dem Kind aufzeigen, wieso es sinnvoll wäre, auch diese in die Kiste zu tun, aber dem Kind die Entscheidung überlassen. Wenn es dieses Mal nicht wegkommt, klappt es beim nächsten Mal. Übriggebliebene Spielzeuge dieser Art würde ich einen neuen Platz zuweisen, der schwieriger zu erreichen ist (z.B. auf dem Kleiderschrank). Dann klappt es vielleicht beim nächsten Mal.
Spielzeuge, die aktiv verwendet oder geliebt werden, in jedem Fall verschonen.
Gefüllte Kiste verschließen und für das Kind unsichtbar im Keller verstauen. Das Kind hat ein Paar Tage die Möglichkeit, dass du einzelne Spielzeuge auf gezielte Anfrage wieder rausholst.
Eine Woche später dem Kind ein neues Spielzeug unter folgenden Bedingungen in Aussicht stellen: Die Kiste wird, wie sie ist und im verschlossenen Zustand dem Kindergarten gespendet. (Natürlich hast du zwischenzeitig den tatsächlichen Müll heimlich aus der Kiste entfernt)
Gute und hochwertige Spielzeuge sind auch eher selten zu viel. So Sachen, wie Lego sind ja über längere Zeit sinnvoll verwendbar. Kritischer sind diese ganzen Mitbringsel und Beigaben, wie Ü-Ei-Figuren, Rummelgewinne, Beigaben aus der McDonalds-Juniortüte, Wundertüten usw. die sich eher unkontrolliert ansammeln und das Kinderzimmer zunehmend vermüllen.
Ich finde das Prinzip unter dem Strich interessant, solange da jetzt wirklich nicht so was herrscht wie "du darfst maximal drei Sachen besitzen". Das Alter wäre auch wichtig. Ein 10jähriger versteht besser, wenn etwas für immer weg ist. Ein 4jähriger sicher nicht.
Also man kann so etwas maximal unfair machen, oder eben sehr fair.
Ich persönlich mache das so mit Kleidung : Wenn ich mir etwas Neues kaufe, muss dafür ein altes Teil weg. Damit der Schrank nicht platzt.
Mit meinem Kind würde ich so etwas aber realistisch nicht machen. Ich habe daheim auch gerne weniger Zeugs und häufe nichts an. Aber mein Kind ist mein Kind und wenn er etwas möchte (was ich irgendwie vertreten kann), dann soll es nicht daran scheitern müssen dass er was anderes was er liebt abgeben muss. Wichtig wäre mir nur, dass die Sachen regelmässig noch bespielt werden. Muss jetzt nicht jede Woche sein, aber wenn was ein halbes Jahr nicht mehr beachtet wird, dann würde ich eher regelmässig alle 6 bis 12 Monate eine Ausmist/Spendenaktion gemeinsam machen und schauen wovon er sich trennen kann
EDIT : Gerade noch das kaputt gemacht gelesen : Das ist reinste Verschwendung und das heiße ich nicht gut ;) Dann lieber zu verschenken auf Flohmarkt wenn man nicht spenden will....
Das ginge mir zu weit. Ich bin dagegen heile Sachen bewußt kaputt zu machen. Man könnte sie ja auch verschenken oder verkaufen. Alte Freunde werden nicht einfach aus Prinzip zerdeppert.
Das Prinzip ansich ist ok, doch ich würde differenzieren. Vielleicht nicht gleich komplett entsorgen, sondern aus dem täglichen Blickfeld nehmen. Wir haben z. B. Sommer- und Winterspielzeug gehabt. Sowas tauschten wir im Herbst und Frühling.
Bei uns gab es keine Geschenke außer der Reihe. Wir schleppten nicht von jedem Einkauf Werbegeschenke oder Plastikmüll mit nach Hause. Für Geschenke musste schon ein Geburtstag oder Weihnachtsfest sein.
Auf unserem Dachboden haben unsere Kinder ihre alten Spielzeuge gesammelt, da sie an manchen Dingen auch emotional hängen. Wenn sie zu alt für was werden und es war ein Lieblingsstück wird es liebevoll eingemottet. Jedem ist klar, wie teuer eine Legokiste ist. Die wird daher innerhalb der Familie gehütet und weitergereicht.
Wer bestimmt überhaupt wie viele Lieblingsteile das Kind haben darf? Mein Kinder haben gerne und viel gespielt mit ihren Sachen. Mein Sohn z. B. ist/war Pokemonkarten-Sammler. So richtig mit Album und Hüllen. Dem hätte ich das Herz gebrochen, wenn er sich da auf eine Kartenanzahl hätte beschränken müssen. Noch heute als erwachsener Mann erweitert er seine Sammlung. Naturgemäß besitzt er auch Merchandise, seine Spielekonsole oder Schlafzimmerlampe zeigen seine Vorliebe für die Pocketmonster. Einige Stücke besitzt er bereits über 25 Jahre und jedes Teil verbindet er mit schönen Geschichten.
Meine Tochter hingegen war viel draußen. Sie baute Buden und Hindernisparcoure. Abgesehen von einer kurzen Monster-High-Phase interessierten sie eher Brettspiele als Plastikprodukte. Hätte ich jetzt die Anzahl ihrer Bretter und Seile begrenzen sollen? Brettspiele unterliegen einem Zeitgeist, aber an Weihnachten ist es doch schön eine Auswahl zu haben.
Bei Kleidung bin ich wieder dabei. Man benötigt keine 25 T-Shirts in 20 Farbvarianten oder 10 Jeans und 20 Paar Sneaker. Wenn eine Hose gut sitzt und sich richtig anfühlt, trägt man sie gerne ständig und überall. Das setzt aber voraus, dass man nicht in die Lage kommt falsch angezogen zu sein. Sobald man gesellschaftliche Verpflichtungen hat, wird es merkwürdig, wenn man ständig und überall bei jedem Anlass und auf jedem Foto über Jahre die gleiche Klamotte trägt. Männer können das noch machen, aber Frauen eher nicht. Leihen wäre eine gute Alternative, das setzt einen Verleih im Umfeld voraus, oder viele Freunde die nicht minimalistisch leben. Gerade Designer-Stücke gelten in manchen Kreisen als Geldanlage. Ist also alles nicht schwarz oder nur weiß.
Ich glaube ich kaufe bereits genug Lego, danke. Komischer Kommentar.
Habe ich bei meinen Kindern auch so gemacht, für ein neues Spielzeug mußte ein altes weg gegeben werden.
Nur wurde Spielzeug das in Ordnung war, nicht kaputt gemacht, sondern gespendet.
Ich finde es unnötig einwandfreies Spielzeug zu zerstören, andere Kinder freuen sich darüber.
Tolle Antwort und ein viel besseres Vorgehen. Sehr vernünftig
Das Austauschprinzip find ich gut. So sammelt sich weniger Zeug über die Dauer an.
Das hier
"und zusätzlich kaputt gemacht wird."
befürworte ich definitiv nicht.
Weiterverschenken oder in einer Kellerkiste für Flohmarkt sammeln, aber nicht gezielt Sachen kaputt machen - das ist das Gegenteil von Minimalismus, das ist Konsumüberfluß und Verschwendung sondergleichen.
"Jedem ist klar, wie teuer eine Legokiste ist." Dem würde ich widersprechen wollen.