Als Frau unfähig weibliche Freunde zu finden?
Hallo zsm also ich schildere gleich das Problem und ich frage mich dazu folgende Dinge:
Ist das normal?
Hab ich scheinbar irgendwelche Komplexe?
Geht es jemandem genauso?
Zu meiner Person:
Ich bin 19, weiblich, hetero (sofern das eine brauchbare Info ist), habe mehrere Geschwister beiden Geschlechts und meine Eltern sind seit je her zusammen und es herrscht eine gute familiäre Bindung zu allen (um daddy- oder mummyissues gleich mal vorwegzunehmen)
Mein „Problem“ ist, dass ich mir extremst schwer tue, an Frauen Interesse zu finden (auf freundschaftlicher Basis) und sie anzusprechen. Sollte ich diese 2 Hürden gemeistert haben, fällt es mir super schwer das Interesse aufrecht zu erhalten (bei mir ist das Kennenlernen mit Frauen eine extreme Stresssituation und mehr geistige Arbeit als Vergnügen).
Ich kann mich überhaupt nicht auf die Frau gegenüber einlassen und finde nichts daran, einer etwas von mir zu erzählen.
Ich werde nervös, mir fehlen die Worte, mein Kopf ist leer und ich fühle mich mehr als nur unwohl, ganz egal welche Art sie hat oder wie sie mir begegnet. Ich bin zwar natürlich freundlich und aufmerksam beim Zuhören, aber im Hintergedanken habe ich immer „Wann geht sie endlich?“
Und wenn ein Mann einen Witz erzählt, kann ich so herzlich darüber lachen, würde eine Frau genau den selben Witz auf die selbe Weise erzählen, könnte ich nicht mehr als einen Fake-Lacher rausbringen und ich kann mir einfach nicht erklären wieso das so ist.
In meinem Freundeskreis finden sich fast alles nur Männer, bis auf 2 Frauen und die sehe ich von allen am seltensten. Mit ihnen verbringe ich zwar gerne Zeit, weil ich sie schon länger kenne, aber selbst das wird nach längerer Zeit anstrengend, obwohl ich mit ein und dem selben Mann über Tage beieinander sein könnte.
Ich fühle mich von Frauen (die ich nicht oder nicht gut kenne) oft verurteilt und als würden sie mir nur Schlechtes wollen.
Das war übrigens schon immer so also seit der Volksschule ist mir das aufgefallen, weil ich nie bei den Mädels sein wollte, die Jungs haben mich jedoch nicht akzeptiert, weil ich ein Mädchen war. So haben sich durch die ersten 6 Schuljahre nur „Zweckfreundschaften“ ergeben.
Generell fühle ich mich in Gesellschaft von Männern wohler, auch, wenn die Gesellschaft eines flüchtig Bekannten mit der einer meiner guten Freundinnen gegenüber gestellt wird.
Obwohl ich eine Feministin bin.. Ich habe so ein schlechtes Gewissen meinen 2 Freundinnen und allen Frauen, die ich zurückgewiesen und „abgeschossen“ habe gegenüber.
6 Antworten
Als normal würde ich das nicht ansehen.
Es ist normal, Präferenzen zu haben, auch ich (20, hetero, weiblich) fühle mich bei Männern wohler, daran ist nichts auszusetzen. Du beschreibst aber eine besondere Nervosität (dass dein Kopf leer ist) und generell ein starkes Unwohlfühlen, das ist eher nicht normal.
Gründe gibt es zahlreiche, leider kenne ich mich hauptsächlich mit Tierpsychologie aus, vielleicht hilft es trotzdem weiter: Wenn du von weiblichen Personen geärgert oder gar gemobbt worden sein solltest, verknüpft dein Gehirn dieses Gefühl und generalisiert es. Ein weiteres Problem ist die Gesellschaft und die Medien. Es wird einem immer vorgegaukelt, Frauen wären hinterlistiger als Männer und es wäre typisch weiblich, hinter dem Rücken schlecht zu sprechen.
Ein schlechtes Gewissen brauchst du nicht zu haben, solange du dich höflich verhältst. Gegen dein Unwohlsein kannst du vermutlich nur positiven Kontakt zu anderen Frauen suchen. Probiere doch einmal aus, längere Zeit in einer gemischten Gruppe zu verbringen (aber nur mit Männern, an denen du absolut nicht romantisch interessiert bist, sonst fühlst du dich evtl durch die andere Frau verunsichert und schaffst neue negative Emotionen)
Ich glaube nicht, dass es normal ist bzw. zu normal? - außer dass Frauen/Mädchen meistens schon selber Misogynie internalisiert haben (chauvinistisch sind) und irgendwie mit anderen nicht so können. Die führen dann eben höchsten mal wie du schreibst eine "Zweckfreundschaft", obwohl so radikal wie du vielleicht auch nich...
Ob du Komplexe hast keine Ahnung, wenn du selber meinst, alles wäre gut vielleicht lügst du dich selber an? Für eine Feministin wie du unten meintest halte ich dich eigentlich 0. Wieso bezeichnest du dich als Feministin?
Geht es jemandem genauso?
So ähnlich. Kann mich etwas in deinem Text wiederfinden. Die meisten wollen einfach nichts mit mir zu tun haben, weil ich in deren Augen denen nichts bieten kann und irgendwie negativ anders bin. "nichts bieten" heißt keine männlichen Kontakte, kein Einkaufen, sinnloses weltliches optimistisches Labern über Männer, Kinder usw. Die meisten werden auch spüren, dass ich feministisch/pessimistisch unterwegs bin und nicht leiden kann wie sie sich geben, an Männer ranmachen etc. das trägt dann mit dazu bei, dass sie mich meiden bzw. ich sie meide weil die eine Bösartigkeit ausstrahlen das glaubt mir keine/r die/der nicht selber mal so was erlebt hat
99% sind eben Chauvinistinnen. Und ich denke eigentlich bist du auch eine. Das du nicht so gut mit anderen Frauen/Mädchen kannst, kann auch daran liegen, dass du promiskuitiv bist? Ist jetzt aber bloß meine Vermutung und keine Provokation. Habe kürzlich was über promiskuitive Frauen gelesen und das die von anderen nicht besonders gemocht werden. Wird auch daran liegen, dass sie vermutlich "zu" schön sind, dadurch mehr Optionen haben
Und,
Ich werde nervös, mir fehlen die Worte, mein Kopf ist leer und ich fühle mich mehr als nur unwohl
Ja besonders das verstehe ich "Kopfleerheit" - außer nervös, nervös bin ich nicht aber ungehalten und enttäuscht, obwohl ich eigentlich immer denke ich mach mir keine Erwartungen.... Bei mir ist die Stimmung dann auch gleich bei "puhuhhh oh was?!" und Augenrollen. Aber ich habe so was nicht nur gegenüber weiblichen Personen die meine Meinungen offenbar nicht teilen und mir wohl nicht weiter helfen wollen oder können, sondern eigentlich gegenüber allen die mir so im Alltag begegnen. Ich finde real niemanden der so ist wie ich, auch nicht bei den Typen. Höchsten hier mal virtuell jemanden, der wohl männlich ist. Habe mich zwar gefreut und freu mich noch immer, dass es wohl jemanden gibt der was essenzielles mit mir teilt, aber oft schreibt der leider auch nicht. Mir fällt dazu nix besseres ein als "ist halt so"
Und zur "Ungewöhnlichkeit" deines Falls, ich fände du solltest im Netz unbedingt nach Büchern und wissenschaftlichen/psychologischen Artikeln über weibliche Freundschaften, "female bonding" usw. Ausschau halten. Habe selber jetzt leider keine Links.
Es ist natürlich sehr ungewöhnlich, aber deswegen hast du jetzt nicht direkt einen psychischen Schaden oder ein Trauma oder irgendwelche Issues ;)
Ich behaupte, es liegt einfach daran, dass du einfach noch keine Frauen getroffen hast die so sind wie du. Ich bin mir aber sicher, dass es sie gibt und du dich dann auch bei ihnen wohlfühlen würdest.
Männer und Frauen kommunizieren und verhalten sich im Schnitt einfach unterschiedlich (Ausnahmen siehe dich selbst). Männer kommunizieren direkter, viel weniger auf der Beziehungsebene, haben Spaß am gegenseitigen (auch verbalem) Kräftemessen und sind viel sachlicher, auch der Humor ist entsprechend anders. Auch haben sie oft ganz andere Gesprächsthemen.
Eventuell stört dich an Frauen gar nicht das Geschlecht, sondern die Art und Weise zu kommunizieren und die Themen. Vielleicht kommuniziert du eben mehr wie häufig eben Männer und alles andere ist für dich auf Dauer anstrengend, und du fühlst dich Vlt durch das Subtile und Beziehungsorientierte stark unter Druck gesetzt.
Du sagst zwar, du hast schon viele unterschiedliche Frauen kennengelernt - ich denke, mit 19 hast du noch nicht besonders viele unterschiedliche Menschentypen kennengelernt und bewegst dich zudem immer im selben sozialen Umfeld, welches seit der Einschulung recht gleich geblieben ist.
Mach Dir keinen Kopf - ich denke, du bist normal, hast eben eine andere Art als die Mehrheit der Frauen, was aber keineswegs schlecht oder bedenklich ist. Ich wette auch, dass du dich super mit Frauen verstehen würdest, die dir ähnlich sind - obwohl sie Frauen sind.
Es gibt mehrere Frauen die die Gesellschaft von Männern vor ziehen weil diese einfach im Allgemeinen einfacher und offener sind. Kein unnötiges Drama etc.
Das klingt nicht schön, was bei dir abgeht in Gesellschaft von Frauen. Aber warum willst du denn mehr weibliche Freunde? Du hast doch zwei Freundinnen. Tu dir das halt nicht an, wenn du dich bei Männern wohler fühlst, dann hab Freundschaften mit Männern. Ist doch nichts dran auszusetzen.