Akku vs. Kabel - Wirtschaftlichkeitsvergleich?

5 Antworten

Das Thema hatte ich mit meinem Kumpel (Bauunternehmer).

Bei der Einrichtung der Baustelle spart man mit Akkus so viel Zeit gegenüber Stromkabeln, dass sich die Akkus immer rechnen. Hinzu kommt die höhere Unfallgefahr durch Kabel/Kabeltrommeln. Die Kosten einer einzigen Abmahnung durch die BG finanzieren fast beliebig viele Akkus.

Ich finde er hat recht.


norbertk62 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 18:01

Für Handwerker / Baustellen - absolut nachvollziehbar. Mir geht es da um den Heimwerker. Sorry - da ist meine Frage ungenau. Danke.

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ntechde  24.08.2024, 18:17
@norbertk62

Auch da haben ich (Heimwerker) mich überzeugen lassen. Ich kaufe lieber gebrauchte Profimaschinen und besorge neue Akkus. Die werden ja bei mir nicht 160 Stunden/Monat benutzt und halten sehr lange. Und gerade für mich als "nicht jugendlicher Privatmensch" sind Unfallgefahren auch ohne BG ein Thema.

Und noch etwas habe ich erfahren. Auch ich spare einen Haufen Zeit wenn ich für mein Projekt nicht erst einen Haufen Kabel ausrollen muss! Sehr oft habe ich kleine Aktionen, für die sich das Kabel kaum lohnt! (Ich habe noch ein paar kabelgebundene Maschinen, die ich inzwischen schon fast ungern benutze). Nach und nach schenke ich sie meinem Sohn. Nächste Anschaffung: kleine Akkuflex!

Benzingeräte habe ich nicht (mehr) im Einsatz.

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Grundlegend gehen Akkusysteme bei Elektrogeräten schon mal mit ca. 15-25% geringerer Nutzleistungseffizienz je Wh gegenüber kabelgebundenen Geräten einher, da der elektrochemische Ladeprozess eines Akkus nun mal mit gewissen Verlustleistungen behaftet ist.

Zudem müssen Akku-Heimwerkergeräte der Mobilität halber auch mit erheblich geringerer Antriebs-Nennleistung als kabelgebundene Geräte auskommen. Insbesondere unter harten Einsatzbedingungen wirst Du mit einem Akkugerät zur Erbringung der Flächenleistung im Grünschnitt, bei Säge- / oder schweren Bohrarbeiten mit einem Akkugerät schlechtestenfalls dann halt bis nahezu 1:1 der geringeren Antriebs-Nennleistung länger als mit einem kabelgebundenen Gerät brauchen.

Dementsprechend kannst Du auch schon ungefähre Flächenleistungsanalogien auch in der Haltbarkeit dahingehend ziehen, wie viel ein Gerät z.B. in geplanten 10.000 Betriebsstunden und Nennleistungsauslegung von 100 oder 1000 Watt im Laufe seines Lebens leisten könnte auf der Fläche (Rasenmäher, Heckenscheren), in der Sägefuge (Ketten- / Kreis und Stichsägen), oder in der Anzahl anspruchsvoller Bohrungen (Bohrhämmer)

Benzinmotoren haben im Gegensatz zu Elektrmotoren in sich dann halt noch ihre deutlich komplexere Mechanik und mehr Wartungsnotwand im zu berücksichtigenden Verschleiß. Insbesondere Zweitakter sind hier zumindest im Verschleißfaktor der Laufgarnituren nochmals etwas höher als Viertaktmotoren anzusiedeln.

In einer gewerblichen Betriebskostenkalkulation muss man insbesondere beim Vergleich zwischen Akku und Kabel bzw. Benzin dann je nach Aufgabenbereich und Gerät auch auf die anfallenden Arbeitsstunden achten.

Hi,

wie wäre es denn, wenn Du den Anschaffungspreis beider Geräte gegenüber stellst. Dann würde ich in der Modellrechnung davon ausgehen, dass die Stromkosten Betrieb/ und laden etwa gleich sind. Stimmt zwar nicht ganz, aber vereinfacht das Modell. Dann gehst Du von 20 Jahren Nutzung aus und rechnest für das Akkugerät alle 5 Jahre einen neuen Akku.

Und schön ist das Gerät mit Kabel deutlich günstiger.

Für alle Geräte, die länger als 30min halten sollen, und wo ich nicht unabhängig vom Kabel sein muss, nehme ich Geräte mit Netzanschluss.

Heckenschere, Winkelschleifer, Rasenmäher... mit Kabel gescheite Leistung. Kabel ist zwar manchmal etwas nervig, aber es geht auch mit.


norbertk62 
Beitragsersteller
 24.08.2024, 16:13

Das ist genau meine Überlegung:

  • Anschaffung Gerät vs. Anschaffung (Gerät + Akku + Ladegerät)
  • Stromverbrauch Gerät vs. Ladekosten der Akkus (beim Laden der Geräte geht aber auch Leistung verloren)
  • lfd. Ersatzkosten für die Akkus alle X-Jahre
  • Lebensdauer + Wartung Gerät dürfte identisch sein

Aber ich habe gehofft, dass irgend jemand das schon mal in der Praxis durchgerechnet hat.

Und ja - dabei ignoriere ich die Geschichten, dass der Akku gerade dann leer ist wenn man ihn braucht und dass er dann wieder monatelang rumliegt und von selbst entlädt etc.

Noch dazu: wenn ein Handwerker das Gerät täglich nutzt, dann sieht die Rechnung ganz anders aus wie bei dem Heimwerker, der die Säbelsäge nur 3x pro Jahr braucht.

Ich versuche einfach mal Zahlen zu finden, damit ich nicht viele Akkusorten daheim habe, die zueinander auch noch inkompatibel sind - lieber nehme ich die Unbequemlichkeit mit dem Kabel in Kauf. Soll mal die Augen öffnen.

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Ich glaube im Hobbybereich spielt Wirtschaftlichkeit keine Rolle. Viele Geräte mit Kabel funktionieren bei mir seit Jahrzehnten einwandfrei, allerdings werden sie ja auch nur alle paar Monate mal benutzt. Generell liebe ich die mit Akku, weil man nicht großartig ein Kabel "verlegen" muss, das beim Arbeiten stört. Aber es kommt schon mal vor, dass ich eines der vielen selten benutzten Geräte zu lange im Regal liegen und vergessen hatte, ohne den Akku mal nachzuladen. Tiefentladung, Akku kaputt. Das ist natürlich maximal unwirtschaftlich.

Kabel ist Akku überlegen, da muss man nicht rechnen, das ist einfach so.


GreenxPiece  24.08.2024, 16:15

Lol preistechnisch bestimmt. Aber in der Anwendung kann man das auf keinen Fall pauschal so sagen.

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