Ahnenchronik schreiben, nur wie?

3 Antworten

Von meinen Vorfahren weiß ich oft nur die üblichen Eckdaten Geburt, Heiraten und Sterben mit den zugehörigen Orten und die Konfession. Um die "Familiengeschichte" trotzdem interessant zu machen, habe ich aus winzigen Indizien spekuliert und jeweils einen kleinen "Roman" dazu geschrieben. Ich bin kein Wissenschaftler, deshalb darf ich das.

Jemand ist im 19. Jahrhundert aus Bayern zu uns ins Rheinland gezogen. Daraus habe ich Arbeitsmigration durch die Industrialisierung geschlossen und dazu einiges über die Bedeutung der Eisenbahn geschrieben und Statistiken besorgt.

Jemand aus Schlesien ist hier bei uns hängengeblieben. Es war die Zeit der Deutsch-Französischen Kriege. Das könnte doch ein Grund gewesen sein.

Im 18. Jahrhundert hat jemand aus Lothringen hierhin geheiratet. War er Schiffer oder Flösser auf Mosel und Rhein ? Hat er in der Hafenkneipe sein Liebchen kennengelernt ?

Bei gemischt-konfessionellen Ehen kann man über die Häufigkeit von Muss-Ehen und die von der Obrigkeit verordnete Konfession spekulieren.

So in dieser Art habe ich also "Speck" an die Familiengeschichte gebracht. Ich schreibe ja auch für meine Nachfahren. Da muss es schon ein bißchen spannend sein.

Als ich meine Familienchronik verfasst habe, habe ich das so gemacht:

  1. Teil: Vorwort inkl. Daten/historische Informationen zu den Orten
  2. Teil: Stammbaumgrafiken (mit Geburts/Hochzeits/Todesdaten), 4 Generationen je Seite, immer mit Querverweis auf welcher Seite es weiter geht
  3. Teil: Ahnentafeln (textuell, nicht grafisch, mit Kommentaren)
  4. Teil: Lebensgeschichten: Zu Vorfahren, wo ich mehr wusste, habe ich textuell "Geschichten" aufgeschrieben, die mir bekannt waren. Chronologisch sortiert.
  5. Teil: Alte Photos etc.
  6. Teil: Index, Liste der toten Punkte, etc.

Warum ist das zu viel, das macht doch erst den Reiz der Ahnenforschung aus.

Du könntest zu deiner direkten Linie etwas schreiben; zu der Person, (außergewöhnliches, Kriege; Reformationszeit; Auswanderung usw.

Uns interessiert in erster Linie, wie sie früher gelebt haben.