AfD die Gesellschaft gespalten?
Habe am Wochenende mit Freunden unter anderem ein Gespräch über die abstoßenden Vorgänge auf Sylt geredet welcher uns alle mit Migrationshintergrund sehr schockiert hat.
Wir dachten zurück an die Zeit vor der AfD. Etwa 2010 bis 2014 eine sehr geile Zeit. Natürlich gab es auch damals schon Rassismus doch im Großen und ganzen lebten Migranten und Deutsche friedlich zusammen, Nazis waren damals noch die NPD. Doch mit ihren Auftreten waren sie nie fähig ins Parlament zu kommen, jeder wusste es sind Nazis.
Doch dann kam das Jahr 2016, die AfD zieht ins Parlament ein. Eine beispiellose Hetzkampagne gegen geflüchtete beginnt, welche sich über die Jahre immer mehr auf Migranten im allgemeinen ausbreitet. Flüchtlingsheime werden angezündet, In Chemnitz und Bautzen werden Flüchtlinge über die Straßen gehetzt, die Kölner Bürgermeisterin wird von einem rechtsextremen lebensgefährlich mit einem Messer verletzt, Walter Lübke wird von einem Neo Nazi regelrecht hingerichtet, in Hanau massakriert ein Rechtsextremer neun Migranten, in Halle tötet ein rechtsextremer zwei Menschen. Diese Liste könnte man nun endlos fortsetzen.
Alle besagten Vorfälle ereigneten sich nach dem Einzug der AfD ins Parlament. Migranten und politisch Andersdenkende haben Angst und Misstrauen, durch die AfD werden einst tabuisierte rassistische Parolen wieder salonfähig gemacht. Rechtsextreme tragen nicht mehr Glatze und Springerstiefel und sind am Boden der Gesellschaft. Sie tragen Anzug und sitzen in öffentlichen Ämtern, Verwaltungen, Sicherheitsbehörden, sie können ein Nachbar von uns sein.
Hat die AfD unser Land gespalten und denn politischen Diskurs ins negative verändert ? Ist sie euerer Meinung der Hauptschuldige für all diese Gewalt und all diesen Hass?
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
5 Antworten
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Natürlich gab es auch damals schon Rassismus doch im Großen und ganzen lebten Migranten und Deutsche friedlich zusammen
So friedlich war das Zusammenleben nie. Da muss man mit Scheuklappen durch die Welt gelaufen sein. Wer das nicht gesehen hat wollte es nicht sehen. Vor der AFD gab es nur NPD, Republikaner und co. Die sind/waren allerdings alle "Nazis" und somit nicht wählbar. SPD und co. sind/waren auch Einheitsbrei. Mit der AFD kam eine Partei daher die irgendwo nicht zu dem Rest gehörte und auch von einem normalen Bürger gewählt werden konnte. Leider hat auch sie es dann an irgendeinem Punkt verkackt.
Rechtsextreme tragen nicht mehr Glatze und Springerstiefel
Kleider machen Leute. Man muss sich da schon irgendwie anpassen. Der 90er Glatzenlook schreckt ab und ist für den Durchschnittsbundesbürger nicht wählbar.
Man kann das alles mit der AFD verbinden, oder mit dem Flüchtlingsstrom und den einhergegangen Konsequenzen. Je nachdem was einem besser passt.
Migranten und politisch Andersdenkende haben Angst und Misstrauen,
Davor nachts im Park von einem Nazi vergewaltigt zu werden? Ich fürchte andersherum ist/war die Angst begründeter. Auch wenn die Einzelfälle bei vielen schon wieder in Vergessenheit geraten sind.
Auslöser war letztendlich die unkontrollierte Masseneinwanderung.
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Es gibt eine ganze Reihe von Veränderungen, die zur Spaltung beigetragen haben:
Fehlende Integration von Migranten seit Jahrzehnten.
Die enorme weltweite Ausweitung der Flüchtlingszahlen, bei der der "Arabische Frühling" und der Klimawandel eine wichtige Rolle gesielt haben.
Die Pandemie und die umstrittene Politik dazu.
Der Ukrainekrieg, die Flüchtlinge aus der Ukraine und die unterschiedlichen Einstellungen zur Aufrüstung.
Der Rückgang der Konjunktur.
Die Folgen des Klimawandels.
Dass die AfD all diese Probleme aus nutzt, um Unzufriedenheit zu schüren, obwohl für keines der Probleme eine gangbare politische Lösung anzubieten hat.
Und dass es einen Bodensatz von Rassismus gibt und dass die oben genannten Probleme klein geredet wurden, spielt natürlich auch eine Rolle.
Nach meiner Ansicht ist das sogar ein ganz wesentlicher Grund dafür, dass die AfD immer weiter nach rechts gerutscht ist und gerade dadurch mehr Zulauf bekam. Ich habe Björn Höcke gekannt, als er sich gehütet hat, irgendwelche rechtsradikalen Parolen zu verbreiten. Meinem Eindruck nach ist er aus opportunistischen Gründen immer weiter nach rechts gerutscht, weil er merkte, dass er damit ankam.
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Manche AfD-Politiker und deren Anhänger vertärken Ängste in der Bevölkerung durch Hetze ,Lügen und Fake- Infos, diffamieren staatliche Institutionen , die demokratischen Parteien, die freien Medien , unser Gesellschaftssystem und die EU.
Neonazis und Rechtsextreme sowie deren Mitläufer trauen sich ans Licht der Öffentlichkeit und glauben ,,das Volk" zu sein.
Besonderes im Osten, dem Teil Deutschlands mit der geringeren Demokratieerfahrung, scheint der Rechtsextremismus und Nationalismus in manchen Gegenden auf besonders fruchtbaren Boden zu stoßen.
Natürlich gab es schon Ähnliches mit dem Linksextremismus.
Aber der Rechtsextremismus in Deutschland mit seiner unheilvollen Geschichte ist dann doch noch mal was anderes.
Ob Links-oder Rechtsextreme.Demokraten sind das keine.
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Nö, da ist nichts gespalten, die Nazis die es schon immer gab verstecken sich nur nicht mehr.
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Hm, mag (traurigerweise) sein, allerdings kenne ich derart offen zur Schau gestellte Entgleisungen, die auf das Fehlen jeglichen Unrechtsbewusstseins hinweisen, wie z. B. die xenophoben Grölereien irgendwelcher wohlstandsverwahrlosten Partypeople auf Sylt, bislang eher nicht als gesamtgesellschaftliches Phänomen.
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Es gab Videos wo genau das gesungen wurde seit einem guten Dreivierteljahr. Davor wurde halt was anderes gegrölt.
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Die AfD ist nur ein Symptom. Seit 2007 führt der Kreml einen virtuellen Krieg gegen NATO und EU, lässt hacken und finanziert alles, was hilft, diese Bündnisse zu zerstören.
Da wird strikt nach Plan vorgegangen:
KGB Playbook
#1 Find the Cracks
#2 Create a Big Lie
#3 Wrap the Lie Around a Kernel of Truth
#4 Conceal Your Hand
#5 Find a Useful Idiot
#6 Deny, Deny, Deny
#7 Play the Long Game
Und könnte nicht genau diese Beobachtung auch dem Umstand geschuldet sein, dass die AfD gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, zu der auch Xenophobie zählt, mit gezielten (verbalen) Tabubrüchen gesellschaftsfähig gemacht hat?