Älteste Religion oder Mythologie?
Kann mir jemand sagen, welche Religion oder Mythologie die wahrscheinlich älteste ist?
7 Antworten
Die älteste noch heute existierende Religion dürfte der Hinduismus sein.
Die älteste Mythologie? Das kommt auf die Definition an. Die Neandertaler besaßen beispielsweise bereits eine Art "Beerdigungs-Ritus". Es ist anzunehmen, dass sie also auch an ein Leben nach dem Tod geglaubt haben.
In diesem Fall wäre dies wohl das älteste theoretische Konstrukt, das man als Mythologie/Religion bezeichnen könnte.
"Die Sumerer gelten derzeit als erstes Volk, das den Schritt zur Hochkultur geleistet hat. Besonders die Erfindung der Keilschrift, die quasi als eine Urvorlage der heutigen europäischen Schriften gelten kann, gilt als hervorragende Leistung der Sumerer, die zusammen mit der Erfindung der Bürokratie und künstlicher Bewässerung hier ihren Anfang nahm." - Quelle: Wikipedia.
Nein, es gibt weitaus ältere Hochkulturen als die der Sumerer / Akkader (Gilgamesch-Epos, Encheduanna etc., etc...) ---> ca. 4000 v. Chr. (Früh-Uruk-Zeit) - ca. 2000 v. Chr. (Ur III-Zeit)....
pk
Ein Beerdigungsritus ist doch kein Mythos /Mythologie!!! Für Mythologie : Robert Ranke-Graves, Griechische Mythologie. Immer noch grundlegend.
Ah, okay^^ In diesem Fall solltest du mal nach den "Sumerern" googlen. Die Sumerer gelten zur Zeit als die erste Hochkultur der Menschheitsgeschichte. Sie lebten etwa im heutigen Irak, bei den Flüssen Euphrat und Tigris. Ihre Religion hat erheblichen Einfluss auf das alte Judentum gehabt und unter anderem die Schöpfungsgeschichte und den Sintflut-Mythos mit geprägt.
Blöd formuliert. Ich meinte in Verbindung mit Göttern.
Hallo SH.,
wenn man Jude, Christ oder Muslim ist wird man glauben, dass der Monotheismus die erste Religion ist, denn diese Religionen sehen in Adam und Eva die ersten Menschen und diese beiden kannten Gott sozusagen persönlich :)
Wenn man an die Evolutionstheorie glaubt müsste man davon ausgehen, dass erste Kulte dann entstanden, als Menschen anfingen Werkzeuge zu benutzen und sich so etwas wie Kultur entwickelte (z.B. Benutzung von Knochenflöten, Hölenmalerei).
Vielleicht ist dieser Artikel interessant für Dich...
https://de.wikipedia.org/wiki/Mutterg%C3%B6ttin
Da aus dieser Zeit bestenfals eben kleine Statuen und Felsenmalereien geblieben sind kann man heute nicht genau sagen, was diese Menschen für eine Religion hatten.
Ich könnte mir vorstellen, dass indianische Völker, die es geschafft haben ihre Kultur zu bewahren eine änliche Religion praktizieren. Daher könnte es Dir vielleicht helfen, dich über Shamanismus oder den Glaube der Aborigenes zu informieren, wenn Du mehr über alte Religionen herausfinden willst.
LG Hourriyah
Wir können ja nur diejenigen kennen, von denen auch schriftliche (oder vergleichbare) Zeugnisse vorliegen. Allerdings ist anzunehmen, dass bereits vor Erfindung der Schrift Kulte (oder Religionen) praktiziert wurden.
Natürlich kann man auch Petroglyphen (oder Höhlenzeichnungen) heranziehen. Diese sind zwar interessant, erlauben aber nur Mutmaßungen über praktizierte Kulte.
In Deutschland gibt es ja auch recht alte Funde (z.B. die Venus vom Hohlen Fels bei Schelklingen). Dieser Fund ist 35.000 bis 40.000 Jahre alt. Allerdings ist natürlich unklar, ob (und wenn ja welche) kultische Handlungen damit in Verbindung standen.
Ist das Kunst? oder Religion? oder beides?
Was muss man wissen, um eine bestimmte Handlung (oder Abbildung) als "religiös" klassifizieren zu können? Das ist nicht eindeutig.
Die älteste Religion der Welt ist die über 35.000 Jahre alte Traumkultur der Aborigines von Australien. Von den großen Weltreligionen ist der Hinduismus die älteste noch existierende Religion. Er entstand vor etwa 3500 Jahren, geht aber auf Kultvorstellungen zurück, die weit älter sind.
Mit dem Hinduismus bin ich einverstanden. Aber ich kann nichts anfangen mit Höhlen Zeichnungen, angeblich 35000J., vielleicht doppelt so alt (wirklich 70000J.??). Höhlen Zeichnungen als Emanation oder Manifestation einer Religion? Was macht Religion aus? Jagdbeschwörungen? Regentanze, Fruchtbarkeitsrituale.?? Dann können wir jeden lokalen Kult der Welt nehmen und untersuchen : Das hat die Ethnologie zur Genüge getan.
Dann sollten wir trennen zwischen mündlich überlieferten Religionen und Schriftreligionen. Bei letzteren ist die Datierung, besonders aber die Rekonstruktion sehr viel einfacher als bei den schriftlosen Kulturen, bei denen dies manchmal sogar überhaupt nicht möglich ist.
Trotzdem sollte man eine Schriftreligion nicht als "wertvoller" oder gar erhabener ansehen als eine Naturreligion ohne Schrift. Man sollte überhaupt gar nicht werten und eine Glaubensvorstellung als "fortschrittlicher" ansehen als eine andere. Letztendlich sind sie doch alle spirituell, sie alle sind Ausdruck von Dingen, die Menschen nicht anders erklären können und sie alle sind traditionelles Kulturgut, eben auch Jagdbeschwörungen, Regentänze und Fruchtbarkeitsrituale. Sie erscheinen Außenstehenden vielleicht als fremdartig, aber sind nichts anderes und auch nicht schlechter oder besser als uns vertrautere Bräuche wie Ramadan, Jom Kippur oder Weihnachten. Auch ein brasilianischer Ureinwohner oder ein Aborigine würde wahrscheinlich darüber lachen, dass wir uns hierzulande einen Baum ins Wohnzimmer stellen und ihn schmücken, vor allem deswegen, weil dieser Baum in unseren ach so heiligen Schriften noch nicht einmal vorkommt und einem ganz anderen rituellen Ursprung hat als einen christlichen. :-)
Ja, gut, eine Kultur, wie du sagst, von über 40000Jahren. Und heute? Was ist von dieser "Kultur" übrig? Kläglich, nicht wahr? Wir könnten auch die Kwakiutl oder Tlingit in Alaska. Alles hatten ihre Götter, ihre Riten, ihre "Stammeskultur". Nur, was bringt uns das? Ich denke, wichtig ist, was wirkte bis Indien historische Vergangenheit und weiter bis Indien in Gegenwart. Und da liegt mir doch Homer und der olympische Kosmos näher. Auch noch die Edda und die ägyptischen Weltschopfingslmythen.
Du hast nach der ältesten Religion gefragt. Nicht danach, was "wichtig" ist, oder was es "uns bringt".
Man kriegt das, wonach man fragt.
Nun hast du andere Dinge gefragt.
Ja. Die Besiedlung Australiens muss während einer Kälteperiode stattgefunden haben, in welchem der Meeresspiegel niedriger lag als heute. So sind die Vorfahren der Aborigines wohl über den Landweg nach Australien eingewandert und haben höchstens eine kurze Strecke über das Meer mit Booten zurückgelegt.
Wann genau die Besiedlung stattfand, lässt sich schwer klären. Radiometrische Messungen mittels C14 sind hier bereits recht ungenau, so lange liegt es schon zurück. Einige Überreste werden auf ein Alter von mehr als 40.000 Jahren datiert, somit werden Daten von zwischen 75.000 Jahren als ältestes und 40.000 Jahren als jüngstes Datum für die Besiedlung Australiens angenommen.
Die ältesten Traumhöhlen, in denen wir rituelle Malereien vorfinden, sind mindestens 35.000 Jahre alt. Deshalb habe ich diese Zahl in meiner Antwort verwendet, es kann aber sogar sein, dass die Zeichnungen fast doppelt so alt sind.
Die Forschung wird uns in der Zukunft sicher verlässlichere Daten liefern. Was wir bislang aber mit Sicherheit sagen können: die Aborigines sind das älteste isoliert lebende Volk der Erde und auch die älteste noch immer bestehende Kultur.
Das hier dürfte zu den ältesten zumindest textlich belegten gehören:
Es bleibt ja nicht nur bei einfachen Begräbnissen - die Menschen der Steinzeit haben auch Höhlenmalereien hinterlassen, auf denen teilweise merkwürdige Figuren dargestellt werden: manche sehen aus wie Drachen, andere erinnern an Menschen mit Hörnern. Kurz: es sind Fantasiefiguren, die offensichtlich im Bewusstsein dieser Menschen eine wie auch immer geartete Rolle gespielt haben. Die Tatsache, dass der Mensch schon in der Steinzeit eine primitive Ur-Religion besaß, ist heute unter Anderem aufgrund dieser Hinweise allgemein anerkannt. Das sieht übrigens auch Wikipedia so: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Religion_im_Paläolithikum