Adelshaus gründen
Hallo, es gibt eine Internetseite auf der steht, dass eie Firma ein Adelsgeshleht gegründet, bzw. ein ausgestorbenes Geshlöleht für sih beanspruht hat. Geht das wirklich? Vielen Dank im Voraus Fun1112
3 Antworten
Ist Unsinn. Hier werden sich Wappen von ausgestorbenen Adelsgeschlechter angeeignet oder neue, fiktive angeboten,die oft die heraldischen Normen für ein Adelswappen garnicht erfüllen. Adlig ist man durch Geburt. Nur durch einen regierenden Monarch kann man in den erblichen Adelsstand erhoben werden und damit ein neues Adelsgeschlecht begründen.
In Deutschland gibt es keinen Adel mehr. Insofern ist das Ganze hier völlig bedeutungslos.
Was zeichnet denn Adel abgesehen von seinen Privilegien aus?
Diese Frage stellt sich in Adelskreisen nicht,wird nicht diskutiert. Man ist adlig, die anderen sind es nicht. Solche oder ähnliche Fragestellungen werden nur von bürgerlicher Seite gestellt. Psychologisch ist dies wohl dahin erklärbar, daß hier ein gewisser Neid besteht, weil man nicht zu dieser geschlossenen Gesellschaftschicht gehören kann, auch durch eigenes Zutun nie gehören wird. Besonders schmerzlich scheint es dann auch noch zu sein, wenn der Adel in weiten Teilen der Bevölkerung eine besondere Beachtung und Achtung erfährt und auch hierdurch "Vorteile" genießt. Und dies erstmal nur, weil da ein "von" und ein entsprechender Titel vor dem Familiennamen steht.
Also definiert der "Adel" sich selber als Schicht. Das tun viele andere Bevölkerungsgruppen auch. Das besitzt nur keine allgemeine Relevanz. Mit Abschaffung der Privilegien ist faktisch auch der Adel abgeschafft. Er zeichnet sich einfach durch nichts mehr aus. Ob er sich selbst zu irgendeiner Elite erklärt, ist da uninteressant.
Der Adel " definiert " sich selbst nicht als Schicht, er definiert sich als Adel. Was andere hierüber denken, glauben,meinen ist in diesem Zusammenhang irrelevant. Allerdings findet Adel in weiten Teilen der Bevölkerung (emprische Untersuchungen hierüber gibt es nicht) Beachtung und Respekt und besitzt hierdurch auch Vorteile. Es ist schon etwas "besonderes", wenn der Graf soundso kommt oder nicht bloß der Meier, Schulze und Schmitt. Adlige Familienereignisse finden auch durchaus ein entsprechendes Medienecho. Über eine adlige Hochzeit wird regional oder auch überregional in den Medien berichtet. Warum wohl? weil es eine Nachricht wert ist. Bei an sonst gleichen Voraussetzungen - wer erhält dann da den Zuschlag?! bei der Bewerbung, bei der Wohnungssuche, bei Reservierungen usw, usw. Dies ist auch psychologisch begründbar, da bei geschlossenen Zirkeln, die eine Anerkennung erhalten, es erstrebenswert erscheint, auf die eine oder andere Weise, hiermit oder hieran zu partizipieren - je exklusiver der Laden ist, desto begehrenswerter wird er. Aber der Adel braucht dies alles nicht als Selbstverwirklichung oder Selbstbestätigung - das schiere Heischen der Plebejer nach dem Glanz der Aristokratie interessiert den Adel nicht.
Es gibt keinen Graf soundso. Es gibt höchstens Herrn Graf soundso. Tatsächlich ist in den Plebejerkreisen, in den ich verkehre, völlig egal, ob jemand irgendeinen Namenszusatz besitzt. Das mag bei Neue Post Leserinnen anders sein, begründet aber immer noch nicht, dass es in Deutschland rechtlich gesehen noch Adel geben soll. Alles andere ist doch für die Frage eines Erwerbs eines Titelzusatzes irrelevant.
Die Anrede ist Graf - ohne Herr - ein Herr ist er ohnehin, ansonsten ist das wie weißer Schimmel oder schwarzer Rappen. Nochmals zur Verdeutlichung: 1919 wurden in juristischer Hinsicht die öffentlichrechtlichen Adelsprivilegien abgeschafft, allerdings mit einigen Ausnahmen: dem Fideikommiss und seiner steuerrechtlichen Begünstigung, sowie den "Hausgesetzen".mit ihren abweichenden Erbschaftsregelungen. Der Adel ansich wurde nicht abgeschafft oder verboten - er existierte und existiert auch heute noch weiter. Es ist doch wohl unbestritten, daß Adel in der bundesrepublikanischen Wirklichkeit präsent ist. Jeder einigermaßen Gebildete weiß und wird nicht in Abrede stellen, daß ein "von" oder "zu" adlig ist, dies ist doch allgemeingültig akzeptiert. Ergo gibt es den Adel...:-)))))
Mal abgesehen davon, dass wir nicht mehr auf eine Ebene kommen, ist die Korrekte Anrede natürlich Herr Graf soundso und nicht Graf soundso, da man ja auch Herr Meier und nicht Meier sagt. Ansonsten mag sich der Ex-Adel immer noch für etwas besonderes halten, ist das abseits der Regenbogenpresse aber nicht.
http://www.leitz.com/deDE/KnowHow/Wie_spricht_man_wen_an_.html
Das kommt davon, wenn man in proletarischen Kreisen annimmt, Knigge sei eine tolkin'sche Schöpfung.
Da steht, dass ein Graf nicht mit Herr Graf soundso sondern mit Graf soundso angesprochen wird, wie es bei anderen Titeln auch der Fall ist. Da es aber aufgrund der Aberkennung der Titel in Deutschland keine Grafen usw. mehr gibt, ist das für die Ansprache des deutschen Ex-Adels eher irrelevant. Was Herr Knigge damit zu tun hat, erschliesst sich mir nicht, da er deutlich vor Abschaffung des Adels in Deutschland verstarb. Zudem kannst Du mich gerne als Proletarier bezeichnen, auch wenn ich eher dem Mittelstand entstamme. Ich empfinde es allerdings als Unverschämtheit, mir mangelnde Umgangsformen zu unterstellen, ohne dafür auch nur den geringsten Anhaltspunkt zu haben. Auch die Ex-Adligen könnten, wie man beispielsweise am Oberhaupt des Hauses Hannover sehen kann, kein Geburtsrecht auf angemessenes Verhalten.
Das ist absoluter Schwachsinn !
Du kannst einen fiktiven "Adelsnamen" als Marke schützen lassen und ähnlichen Unsinn...
Den Adel gibt es sehr wohl noch. 1919 wurden lediglich die öffentlichrechtlichen Privilegien abgeschafft und Titel, sowie die Adelsprädikate "von" und "zu" Namensbestandteile. Adlig ist man durch Geburt und bleibt es auch. Adel kann man nicht abschaffen.