Abschaffung von gesetzlicher Krankenversicherung - Vorbild USA?

Nein 97%
Ja 3%

30 Stimmen

13 Antworten

Nein

Ganz im Gegenteil.

Ich bin für die Bürgerversicherung, so dass sich nicht 10% der Bevölkerung aus der Solidargemeinschaft verabschieden können, um sich privat zu versichern und dann im Alter unter den hohen Beiträge in der PKV zu leiden, wenn sie sich nicht rechtzeitig zurück in die GKV retten - es sei denn, sie sind Beamte.

Gegen eine private Zusatzversicherung ist nichts einzuwenden - die gibt es ja schon jetzt wahlweise für alle.


vanOoijen  23.12.2023, 19:52

👍👍👍👍 Dafür war Lauterbach auch als er noch in der Opposition war. Deshalb fand ich ihn mal gut. Jetzt als Gesundheitsminister hat er gesagt, dass das gegen FDP uns Lobbies nicht durchzusetzen wäre.

okieh56  23.12.2023, 19:54
@vanOoijen

Die Idee ist wahrlich nicht neu. Aber Lauterbach hat leider recht - die Lobby der PKV ist zu groß und diejenigen, die über eine Bürgerversicherung entscheiden müssen, sind größtenteils privat versichert :-/

okieh56  23.12.2023, 20:53
@vanOoijen

Nicht alle Beamten sind privat versichert und bei weitem nicht alle in der Debeka. Da sie aber Anspruch auf Beihilfe haben, ist die PKV für sie in fast allen Fällen lukrativer. Es gibt aber durchaus Beamte, die aus unterschiedlichen Gründen (gesundheitlich, familiär) in der GKV versichert sind.

vanOoijen  23.12.2023, 20:57
@okieh56

Ich kenne es nur von der Familie einer Ex. Beide Eltern Oberstudienräte auf dem Gymnasium. Die und ihre Kinder waren alle in der Debeka und damit Privatpatienten und etwas besseres.

okieh56  23.12.2023, 22:43
@vanOoijen

Etwas „besseres“ ist man als Privatpatient nicht unbedingt.

Es ist oft leichter, Termine zu bekommen. Die Kehrseite ist jedoch, dass Privatpatienten nicht selten übertherapiert werden. Außerdem ist man Erstschuldner und muss in Vorleistung treten. Nicht immer wird alles von der PKV und der Beihilfestelle erstattet.

vanOoijen  23.12.2023, 23:05
@okieh56

Über Übertherapie würden wir Kassenpatienten uns freuen.

Der schnellere Termin ist ja das kleinste, das wäre noch okay.

Privatpatienten sind total bevorzugt. Es gibt reine Privatpraxen und Kliniken. Implantate sind im Leistungsumfang. Einzelzimmer. Viel mehr Zeit. Man wird viel höflicher behandelt. Saft, Zeitungen und Snacks im Krankenhaus. Längere Liegezeiten, Entlassung auf Wunsch, bessere Stationen und Materialien, Schnellere Aufnahme, Privatrezepte sind ein halbes Jahr gültig, Kassenrezepte nur einen Monat uvm.

Privatpatienten sind erste Klasse Menschen und Kassenpatienten der letzte Dreck. So empfinde ich das, denn aufgrund meiner Freundinnen kenne ich den Unterschied sehr gut.

Es gibt wenig was mich in diesem Land wütender macht. Und das war schon immer so.

okieh56  23.12.2023, 23:51
@vanOoijen

Wie gut ein Privatpatient versichert ist, hängt vor allem von seinem Tarif ab und von seinem Selbstbehalt. Die Prämien steigen im Alter und sind nicht vom Einkommen abhängig. Viele ältere Versicherte können sich die Prämien kaum noch leisten. Außerdem gibt es bei der PKV keine kostenlose Familienversicherung, kein Kinderkrankengeld und Bei Krankheit keine Beitragsfreiheit. Je nach Tarif gibt es weitere Einschränkungen. Nicht jeder Privatpatient ist besser versichert als ein Kassenpatient.

Ja, Privatpatienten werden i.d.R. (nicht immer) bevorzugt behandelt, aber wenn sie kurz vor der Rente stehen, würden viele von ihnen gern wieder in die GKV wechseln, denn die Prämie richtet sich nicht nach dem Einkommen. Ab dem 55. Lebensjahr tritt keine Pflichtversicherung mehr ein.

Aber im Grundsatz hast du völlig recht. Es ist unsozial, dass bestimmte Personengruppen sich privat versichern können und andere nicht. Es sind allerdings lediglich rund 10% privat versichert, die Hälfte davon Beamte - es ist also nicht die Masse.

vanOoijen  24.12.2023, 00:42
@okieh56

Ich fühle mich jedenfalls wie ein Mensch zweiter Klasse und diskriminiert.

Vor allem weil man je nach Gesundheitszustand gar keine privaten Zusatzversicherungen mehr bekommen kann.

Ich wünsche Dir fohe Feiertage.

okieh56  24.12.2023, 09:20
@vanOoijen

Das tut mir leid für dich.

Ich selbst habe mich nie diskriminiert gefühlt und mein Arzt macht auch bei der Terminvergabe keine Unterschiede.

Nur einmal habe ich den Unterschied gemerkt, als ich im Krankenhaus bei einem Aktutfall statt im 3-Bett-Zimmer im Privatbereich gelandet bin - weil alles belegt war. Dort hatte ich ein Einzelzimmer und den Fernseher allein für mich. Aber es war auch ziemlich langweilig, sich nicht unterhalten zu können.

Du hast sicher deine eigenen Erfahrungen gemacht.

Ich wünschender auch ein frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr - vor allem Gesundheit, denn das ist das höchste Gut!

Nein

Die USA hat das teuerste Gesundheitssystem der Welt. Sogar sie selbst kritisieren es. Wieso zum teufel sollte man das wollen?

Auch gibt es keinen der sagt "Ich versichere mich nicht" sofern er es sich leisten kann. Im gegenteil, je reicher die Leute werden umso besser versichern sie sich.

Nein

Die USA ist bessonders dafür bekannt ein grauenhaftes Krankensystem zu haben, bessonders für ärmere Menschen. Warum sollte man dieses System übernehmen?

Nein

Auf keinen Fall.

Nein

um Gottes willen .. viele können sich dort keine Versicherung mehr leisten....

hier mal ein paar infos aus dem Netz:

Das Krankenversicherungssystem in den USA (usa-info.net)

Es gibt immerhin noch 28 Millionen US-Amerikaner, die über keine Krankenversicherung verfügen. Das kann darin begründet sein, dass die Gesundheitskosten in den USA zu den weltweit höchsten gehören. Das führt zu hohen Versicherungsprämien. Dem Gesetz zufolge ist die Versorgung in medizinischen Notfällen für jeden US-Bürger garantiert, auch dann, wenn er zahlungsunfähig ist.

Die Versicherung deckt nicht alle Kosten für Medikamente und medizinische Behandlungen ab. Daher müssen die meisten US-Amerikaner ihre Arztrechnungen selbst bezahlen oder zumindest zuzahlen. Arztrechnungen nach Krankenhausaufenthalten sind der häufigste Grund für Zahlungsunfähigkeit.

Die meisten US-Amerikaner sind über ihre Arbeitgeber versichert. Der Arbeitgeber ist Vertragspartner des Versicherungsschutzes. Bei Verlust des Arbeitsplatzes endet in der Regel auch der Versicherungsschutz.