Abitur nicht bestanden, Familie enttäuscht?

7 Antworten

Hallo

Für mich klingt das so, als wärst du in erster Linie von dir selbst enttäuscht.

Du hattest diese Ausbildung im Blick und vielleicht hast du dir gedacht: Wozu die ganze Anstrengung, wenn ich danach sowieso nicht an die Uni gehe? Gelernt hast du aber trotzdem und jetzt, wo das Ganze vorbei ist, machst du dir vielleicht selber Vorwürfe, dich nicht etwas mehr reingekniet zu haben.

Ich kann dir dazu nur sagen: Du hast das getan, wozu du deinen Kräften entsprechend in der Lage warst. Dafür musst du dir keine Selbstvorwürfe machen. Du warst eine Tanne und keine Eiche - ist das eine schlechter als das andere? Nein, das Abi war einfach eine Momentaufnahme in deinem jungen Leben. Du bist definitiv mehr als dein Abi so wie Tanne und Eiche auch nur Teil eines Waldes sind.

Die Welt liegt dir zu Füssen und du kannst alles erreichen, was du dir vornimmst und was dich begeistert.

VG


Alisa718191 
Beitragsersteller
 17.06.2023, 20:08

Vielen Dank das waren schöne Worte.

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Wichtig ist, dass deine Eltern verständnisvoll reagiert haben.

Du hast bereits einen Ausbildungsplatz und dein Opa hat da ganz sicher nicht recht. Natürlich wirst du dies gut hinkriegen, weil es nicht leere Theorie ist.

Du mit dem Lernstoff etwas anfangen kannst, es etwas ist, das dich interessiert und dir Spass macht. Da lernt es sich dann wie von alleine. Du wirst sehen.

Es ist auch gar nicht wirklich gut, vier bis sechs Stunden pro Tag zu lernen. Das Hirn braucht Pausen, damit es das Gelernte auch abspeichern kann.

Dein Opa hat also auch hier nicht recht. Dinge nur auswendig lernen bringt es nicht, man muss es verstehen, warum etwas so ist, gerade in Mathe wo eben auch abstraktes Denken gefragt ist. Dies aber einfach eine Gabe ist, die man hat oder es fällt einem furchtbar schwer, die Aufgaben wirklich zu verstehen.

Man kommt manchmal weiter, wenn man eine solide Ausbildung macht, sich später vielleicht noch weiter bildet im erlernten Metier oder sonst eine Weiterbildung, die sich damit gut kombinieren lässt.

Von daher sei stolz hast du einen Ausbildungsplatz und auch ein klares Ziel gehabt. Das kommt schon gut.

Dein Opa scheint nach dem entweder-oder Prinzip zu denken. Heißt möglicherweise auch: Wenn jemand A nicht schafft, dann schafft er B, C und D. auch nicht. Das ist eine Sichtweise, aber überhaupt nicht hilfreich. Aus jedem Scheitern kann man lernen, wie man es beim nächsten mal besser macht und was es braucht, im den selben Fehler nicht wieder zu machen. Du kannst das als "Lehrgeld" verbuchen, und in deiner Ausbildung nicht dieselben Fehler machen (z.B. Aufschieben von Aufgaben / Lernen usw.).

Kläre (wenn nicht schon geschehen) ab, ob es in deinem Bundesland den schulischen Teil der Fachhochschulreife gibt und ob du diesen möglicherweise erreicht hast.

Siehe z.B. hier (vom Namen der Seite nicht verwirren lassen, es geht nicht nur ums nachholen)

https://www.fachhochschulreife-nachholen.de/tipps-infos/fachhochschulreife-der-schulische-teil

Damit kannst du im späteren Leben ebenfalls viel erreichen, vorallem wenn du ohnehin erstmal eine Ausbildung machen willst.

Ich bin den Weg selbst gegangen (allerdings direkt nach der 12 mit guten Noten abgegangen...ich hatte einfach keine Lust auf die 13 und wollte lieber eine Ausbildung machen) und habe es nie bereut. Ich könnte problemlos an einer FH studieren und alle berufsbezogen Fächer, die für mich interessant wären, wären sowieso an einer FH. Es hat sich nie ein Arbeitgeber am fehlenden Abi gestört, spätestens nach abgeschlossener Ausbildung hat sich sowieso kein AG mehr für meinen Schulabschluss interessiert. Ich behaupte sogar, dass es möglicherweise nicht Mal groß aufgefallen ist, obwohl in meinem Lebenslauf natürlich Fachhochschulreife steht.

Lediglich in Sachsen und Bayern könnte ich nicht studieren, da diese beiden BL diese Art der Fachhochschulreife nicht kennen.

Kann ich als Niedersächsin verschmerzen:-D

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schulischer Teil der FHR am Gym 2009, allgem. FHR seit 2010

Ich bin momentan in der gleichen situation. Kannst du mir bitte sagen, welche noten du in den schriftlichen prüfungen hattest und wieviel dir gefehlt hätte. Und musstest du die nachprüfungen mit der regulären mündlichen prüfung machen oder hattest du mehr zeit dich vorzubereiten. Ich wöre sehr dankbar für deine Antwort