Abitur durchziehen?
Ich (Männlich 20) bin in der Q2 und schaffe es seit den Sommerferien nicht mehr zur Schule zu gehen. Ich war seit den Sommerferien nur 3 mal da in 3 Wochen. Ich sage mir jeden Abend, dass ich am nächsten Morgen wieder hingehe aber ich tu es dann doch nicht.
Im Sommer habe ich bei einem Ferienjob bei der Müllabfuhr gemerkt wie wenig Sinn ich an dem Abitur sehe. Ich weiß ich werde nicht ein einer Universität studieren wollen und für eine Fachhochschule reicht mir das Fachabi, von dem ich den schulischen Teil bereits absolviert habe.
Dazu kommt, dass jetzt bald das Vorabi ansteht und ich dafür schwarz sehe. Ich habe letztes Jahr bereits kaum aufgepasst in der Schule und tue schon seit der 10. Klasse eigentlich nichts mehr für die Schule.
Das Problem ist, dass meine Eltern auf Abitur bestehen. Sie wissen nichts davon dass ich seit 3 wochen fehle und wären darüber schon schwer enttäuscht. Ich weiß meine Eltern können mich zu nichts mehr zwingen, aber ich will es mir auch nicht mit Ihnen verscherzen.
Ich persönlich sehe nur einfach keinen Sinn weiter zur Schule zu gehen und würde die Zeit bis zu einer Ausbildung mit einem Job überbrücken, um Geld zu verdienen anstatt meine Zeit mit der Schule zu verschwenden.
1 Antwort
wichtig ist, dass DU FÜR DICH ein (vernünftiges) Ziel hast! vernünftig heißt, es soll ein Beruf dabei rausschauen, der dir Spaß macht, und von dem du leben kannst.
wenn dieses Berufsziel mit einem Fachabi erreichbar ist, brauchst du wirklich kein Vollabi - mach das deinen Eltern klar, und spätestens, wenn sie dann sehen, dass dein FH-Studium gut läuft, wird dein Weg auch für sie passen! Aber du musst halt auch verstehen, dass sie von einem Ziel für dich Abstand nehmen müssen, das sie gefasst haben schon als sie darüber sprachen, ein Kind zu wollen: "...und dann werden wir ihn/sie unterstützen, dass er/sie Abi machen und studieren kann..."
und nun noch eine kleine Geschichte:
ich hatte einen Schulkollegen, den habe ich auf dem Weg zum Abi (bei uns: Matura) zuerst eingeholt, und dann überholt. er ließ sich sehr gehen, war faul, schwänzte viel udn war auf dem besten Weg zum Alkoholiker. der Grund, wie ich später erfuhr, war: er wollte unbedingt Goldschmied lernen, aber seine Eltern, beide Akademiker, wollten, dass er studiert, drohten ihm mit Rauswurf, wenn er nicht Matura macht...
Gott sei Dank hat sich einer unsrer Lehrer seiner angenommen und ihn gecoacht, sodass er eines Tages seinen Eltern einen unterschriebenen Lehrvertrag (er war ja schon erwachsen) bei einem Top-Juwelier unter die Nase halten udn sagen konnte: am Montag fang ich dort an - darf ich zu Hause wohnen bleiben oder nicht? (er durfte.)
das war vor gut 35 Jahren, udn ich hatte ihn seit der Schulzeit völlig aus den Augen verloren.
vor ein paar Jahren traf ich ihn zufällig wieder, in Wien, und er erzählte mir, dass er weltweit kreuz und quer unterwegs ist als Edelsteineinkäufer für Juweliere und große Schmuckhersteller udn genau das macht, was er immer machen wollte.
Also: geh DEINEN Weg! ...nicht den deiner Eltern.