Ab wann springt Strom auf einem über?
Ab wann springt Strom auf einem über, wenn man z.B. auf ein Strommast steigt oder auf ein Zug?
Geht das überhaupt?
7 Antworten
Ja, das ist tatsächlich möglich einen Schlag zu kriegen, ohne die Leitung zu berühren. (Lichtbogen) Von welcher Entfernung das passiert ist in erster Linie von der Stromspannung abhängig und vom Wetter (nass, trocken) oder anderen Faktoren die die Leitfähigkeit beeinflussen also Kleidung und sowas.
Es gibt Sicherheitsabstände, die eingehalten werden müssen und pauschal ist es so die Regel, pro 1000 Volt ein cm, heisst bei 100.000 Volt Spannung sollte man mindestens einen Meter entfernt sein.
Diese Werte sind aber durch die oben genannten Faktoren schwankbar und es ist möglich auch weit über diesen Werten Stromschläge zu bekommen, wenn man sein Handy z.B. an hat, oder man kann auch kein Schlag bekommen ob wohl man die Grenze überschritten hat.
Weshalb gibt es keine Stromspannung? Für mich klingt dieser Begriff sehr zutreffend, weil Spannung allein vieles bedeuten kann (Elektrizität, Gummiband, Fußball-Finale...)
Ich finde aber gut, dass du das nochmal korrigiert hast, weil ich mich nicht so gut auskenne und hier nur Halbwissen angegeben habe, das bei solchen Fragen gefährlich werden kann, sollte der Fragensteller sich auf die Antworten verlassen und ein Experiment durchführen wollen.
Weshalb gibt es keine Stromspannung?
Nun, Spannung (U in V) und Strom (I in A) sind physikalische Größen. Genauer müsste es dann elektrische Spannung oder elektrischer Strom heißen... Schreibt man Stromspannung als Formelbuchstaben aneinander bekommt man IU was mit UI oder U*I gleichzusetzen wäre. Wäre also somit eine Multiplikation von Stom und Spannung, das die Scheinleistung S=U*I ergibt und die Einheit VA (Volt*Ampere) trägt. Daher finde ich den Begriff definitiv falsch.
Ich weiß auch, dass im Duden der Begriff "Stromspannung" tatsächlich schon aufgenommen wurde... Aber er stammt wohl eher aus dem Alltagsgebrauch und nicht aus der Physik. Ein Elektriker oder Physiker würde den Begriff wohl nicht verwenden... 😁 Im Fachbereich ist mir der Begriff auch noch nie über die Füße gelaufen..
Nicht böse gemeint, eher als Zusatzinfo. Vlt hat sich in 20 Jahren aber auch dahingehend schon was geändert. Man kennt ja nicht alle "neudeutschen" Wörter, die so eingeführt werden und sich verselbstständigen... 😂
ja, das geht. man sagt, der strom kann pro kV um einen Zentimeter springen. bei 15 kV (eisenbahn) würde das 15 cm entsprechen.
das bdeutet aber lange noch nicht, dass wenn du dich 16 cm von der leitung entfernt hältst, sicher bist.
denn je nach dem wie feucht oder trocken die luft ist usw. kann das schon mal mehr oder weniger werden. daher sollte ein Meter mindestens eingehalten werden!
lg, Anna
ja,hängt hauptsächlich von der höhe der spannung ab.kannst optisch sehn wie lang die isolatoren einer freileitung sind.bedeutet aber noch lange nicht das du dich soweit annähern kannst.deshalb gibt es genau festgelegte sicherheitsabstände die in keinem fall unterschritten werden dürfen
Elektrische Feldstärke ist Spannung geteilt durch Abstand. Wenn die Feldstärke nur groß genug ist (Spannung zu hoch und Abstand zu klein), wird die Luft praktisch elektrisch leitend und dann hat man ein Problem. (oder auch nicht mehr)
Wie wäre das bei 380 kV (Strommast)? Wird man schon ab 10 metern geschockt?
Bei der Eisenbahn (15 kV) rechnet man mit 1,5 Metern Sicherheitsabstand. Das ist aber großzügig gerechnet. Bei 380 kV wären das 38 Meter. Das ist sicher zu viel, ich glaube auch, dass bei 10 Metern noch nichts passiert. Ich würde es aber niemals ausprobieren, denn egal was ich glaube - ein Irrtum ist möglich und dann auch tödlich. Die Durchschlagfestigkeit der Luft hängt auch von deren Feuchte ab und an scharfkantigen Gegenständen ist die Feldstärke deutlich höher als man mit E = U/d berechnet.
Bei Wechselspannung springt der "Funke" über, wenn du in das umgebende Wechselfeld fasst und dazu noch geerdet bist.
Auf Züge klettern ist super ungesund, denn der Zug ist deine Erdung. Kommst du der Oberleitung zu nahe, dann kannst du sterben.
Auf die Masten von der Oberleitung der Deutschen Bahn zu klettern, ist auch nicht zu empfehlen, da nicht nur die Oberleitung (Kupferdraht) unter Spannung steht. Auch der Ausleger steht bis zum Isolator unter Spannung.
nicht nur bei wechselspannung,auch gleichstrom springt über wenn du den abstand unterschreitest
Ich bin ja fast mit den Ausführungen zufrieden 😁. Aber zwei kleine Sachen möchte ich trotzdem ansprechen/korrigieren...
Es gibt Spannung, es gibt Strom, aber bitte keine Stromspannung. Dieser Begriff stammt nicht aus der Technik und wird auch nicht gelehrt... 😉
Diese Abstände sind technische Mindestabstände um einen Überschlag zu fest installierten Bauteilen zu verhindern. Sicherheitsabstände hingegen berücksichtigen Fehlverhalten von Personen und werden wesentlich höher ausgelegt. So gilt für elektrotechnische Laien bis 1kV=1m Mindestabstand, 1kV-110kV 3m, 110kV-220kV=4m, 220kV-380kV=5m. Das berückschtigt natürlich auch unbedachte Bewegungen, wobei man davon ausgeht, dass eine Fachkraft eben durch Kenntnisse wesenlich mehr aufpasst und deshalb noch etwas näher dürfen wie hier aufgeführt, während Laien gerade bei Arbeiten oder Annäherung unbedachter handeln könnten und deshalb mehr Abstand einhalten müssen. Natürlich kommen diese Abstände aus dem Arbeitsschutz. Aber jedem ist gut getan, wenn er sich auch privat an diese Mindestabstände für Laien hält. Dann kann auch eine unbedachte Bewegung keinen Schaden herbeiführen. Hat man Gegenstände in der Hand, so gilt der Abstand natürlich bis zum Gegenstand und nicht bis zur Person...
Ergänzend: Der Abstand zu Leitungen, die z.B .gerissen sind und auf dem Boden liegen, liegt bei 20m zur Sicherheit, da sich ein Spannungstrichter um die Leitung bildet und die Schrittspannung beim gehen über den Boden schon gefährlich wird. Ist man näher, soll man Gänsefüßchen schritte machen, oder kurze Hüpfer machen, so dass keine Gefahr des umfallens durch Gleichgewichtsverlust besteht.