7.Monat und Schimmel in der neuen Wohnung
Hi, ich habe ein großes Problem und hoffe das ihr mir vielleicht noch ein paar Auswege aufführen könnt die mir noch nicht in den Sinn kamen. Und zwar sieht es folgendermaßen aus:
Ich bin jetzt im 7.Monat schwanger. Vor nicht mal 2 Monaten sind wir in eine neue frisch renovierte (von uns persönlich) 3-Raum-Wohnung gezogen. Diese befindet sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses aus DDR-Zeiten. Das ganze Haus hat moderne Fenster und ist von außen gedämmt, außer das Dach. Heizen und Lüften tuen wir auch richtig, Hygrometer sind aufgestellt.
Jetzt hat mein Mann an der Außenwand, das betrifft Wohnzimmer und Schlafzimmer, in den unteren Ecken Schimmel entdeckt. Z.T. standen noch nicht einmal Möbel davor und wenn dann mit einem Abstand von mind. 5 cm. Bei der Besichtigung fragten wir die Vormieterin ob sie Probleme mit Schimmel gehabt hätte, sie verneinte es. Wir wohnten vorher schon in einer Schimmelwohnung (Dämmungsproblem) deshalb war uns das sehr wichtig. Jetzt erfahren wir, dass die Vormieterin gelogen hat, der ganze Eingang hat mal mehr mal weniger Probleme mit der Wand, erstrecht im Herbst/Winter.
Wir haben sofort der Verwalterin Bescheid gesagt, die meinte wir sollen Temperatur und Luftfeuchte dokumentieren, im Januar will sie mit einer Bauingenieurin reden. Hinzukommt ein Vermieterwechsel im Januar. Das ganze Haus ist verkauft worden. Luftfeuchte liegt zur Zeit (-10 Grad, Schnee draußen) immer zwischen 50 und 60 %. Zudem beschlagen die Fenster extrem. Das Wasser läuft praktisch daran herunter.
Nun frag ich mich was wir machen sollen. Schon wieder umziehen und das hochschwanger bzw mit kleinem Baby? Die wahrscheinlich anstehenden Baumaßnahmen mit kleinem Baby ertragen? Ich kann mir schlecht vorstellen mit Kind auf einer Baustelle zu leben. Wohnungen sind hier aber knapp. Wir hätten eine große 2-Raum-Wohnung bei Freunden als Notlösung zur Verfügung, die ist allerdings etwas weiter weg von unserem jetzigen Wohnort und vom Arbeitsplatz meines Mannes. Für mich wäre der Weg der Gleiche. Die wäre aber auch erst im April bezugsfertig da ein neues Bad reinkommt.
Was würdet ihr vielleicht an meiner/unserer Stelle tun? Ist jetzt etwas lang geworden, aber ich bin für jede Antwort dankbar. Liebe Grüße
5 Antworten
Am besten besorgt ihr euch Hilfe vom Mieterschutzbund. Der Schimmelbefall kann von Wärmebrücken herführen oder von einer zu dichten Fassade. Was für Möglichkeiten es gibt um das Problem zu beheben muss man vor Ort sehen. Wichtig ist viel Lüften, eventuell einen Entfeuchter in die Wohnung stellen und die Bereiche mit Essigwasser von Schimmel befreien. Auch ein Efeu an der Wand, befreit die Wand von Schimmel!
Ich höre es immer wieder: "Lüften tun wir richtig". Beschreibe mal ganz genau wie ihr heizt und Lüftet. Also bei den derzeitigen Aussentemperaturen habe ich bei mir im Wohnzimmer z.B. eine Luftfeuchtigkeit von 29%.
Ihr könnt auch am Abend versuchen, mehrere Male hintereinander zu lüften.
Das Mehrfamilienhaus, in dem ich wohne, it vor ca. 30 Jahren wärmegedämmt worden, von außen. Schimmelprobleme gibt es keine, ich wohne 1. Etage. Allerdings gab es Probleme mit der Dachentwässerung des Nacbarhauses. Dort sind alles Eigentumwohnungen und auf die Bitte meiner Hausbesitzerin, die Dachrinne regelmäßig reinigen zu lassen, geschah nichts. Das Regenwasser lief also immer an unserer Hauswand runter und erzeugte im Keller und in der Erdgeschosswohnung Schimmelbildung. Noch vor Weihnachten wurde unser Haus in ganzer Breite bis zum Boden des Fundaments ausgeschachtet, die Mauersteinwand verputzt, mit einem schwarzen Zeug gestrichen und davor noch eine grüne Matte mit icken Noppem. Ist bereits verfüllt, muß noch sacken, dann kommt wieder mutterboen für den Vorgarten drauf und vor der Eingangstür Pflaster. Ich denke, bei Dir ist es genau das Problem, das Fundament müßte isoliert werden. Das gibt weder Dreck noch Unordnung in Deiner Wohnung. Frage ist nur, ob der neue Eigentümer diese Maßnahme bezahlen will.
Danke für die Antwort. Ich kenne mich in der Materie nicht wirklich aus, allerdings denke ich, dass die ganze Außenwand in irgendeiner Art und Weise nass ist. Der Schimmel ist nicht nur im Erdgeschoss, auch in der 2.Etage ganz oben haben die Nachbarn massive Probleme. Selbst Schimmelfarbe ist wohl zwecklos. Haben eine Malerin unter den Nachbarn, die sagt, die Außenwände dürften gar nicht tapeziert werden,und schon gar keine großen Möbel davor.
Fakt ist, dass der Putz der Fassade wohl definitiv rissig bzw. defekt ist. Bei der Wohnungsübergabe viel uns ein 20x20 cm großer Bereich (Wetterseite) auf wo der Putz abgebröckelt war und das wird wohl nicht die einzige Stelle sein. Die Stelle wurde dann meines Erachtens nach notdüfrtig vom Hausmeister geflickt. Ob es was nützt, kann ich nicht sagen.
Da wird recht lang nichts passieren. Wenn ihr euren neuen Vermieter habt dürft ihr diesem erst einmal alles von vorn erklären. Der sagt dann ihr sollt lüften. Ihr zeigt das Protokoll, ihm ist es egal, ihr sollt Lüften.
Das geht 2-3 Monate und dann wird er vielleicht die Bauingenieurin zu Rate ziehen. Diese wird womöglich feststellen das die Sockeldämmung / Isolierung am Haus unzureichend Dicht ist. (Das Sie das erkennt ist sehr unrealistisch, da Sie wohl möglich selber daran schuld hat.)
Dann wird ein Gerichtsverfahren laufen mit der Ursprünglichen Baufirma / dem Vermieter / dem Bauleiter / dem Architekten / der Bauingenieurin. Wenn diese noch nicht insolvent sind. Wird der Sockel frei gelegt und alles neu gedämmt / isoliert. Und zack am 03.07.2016 ist das Problem behoben.
Danke erstmal für die Antwort. Ja ich denke auch das es letztlich langwierig wird. Ich hoffe ja, dass der Vermieter nicht auf die Tour kommt mit dem Lüften. Wir sind leider nicht die ersten im Haus mit diesem Problem. So gesehen haben fast alle Mietparteien die irgendwo eine Außenwand haben Schimmel. Der neue Vermieter hat sich auch die schlimmsten Fälle vor dem Kauf angesehen. Leider wurde uns das weder bei der Besichtigung noch bei der Wohnungsübergabe gesagt.
Leider sind die Tatsachen anders als sich die Stoßlüfter das vorstellen. Wenn die Wände nicht so und mit solchen Materialien gebaut sind, dass sie die Feuchtigkeit puffern können, hilft nur eine mechanische Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. Leider kann die Sto´lüftung nur einen Teil der Feuchtigkeit aus einer Wohnung befördern, was man mit einem Hygrometer leicht nachweisen kann. Durch die heutige Bauweise wird der Schimmel geradezu produziert.. Der Dumme ist immer der, der in einer nach den Vorschriften der EnEV gebauten Wohnung leben muss.
Wir versuchen am Tag mindestens 3 mal zu Lüften, wenn wir allerdings Arbeiten sind geht es nur frühs und abends. Dann legen wir erstmal alle Fenster trocken die angelaufen sind, notieren Luftfeuchte und Temperatur im Zimmer (meistens rund 60%, 21°C), drehen die Heizung ab und öffnen gegenüberliegende Fenster damit ordentlich Durchzug entsteht. Bei geringen Temperaturen draußen machen wir die Fenster so nach 5 Minuten wieder zu, damit die Räume nicht zu sehr auskühlen. Wenn es nicht ganz so kalt ist Lüften wir auch mal 10 Minuten. Nach dem Lüften sind dann 50% Feuchtigkeit im Raum und wir drehen die Heizung wieder auf. Unter 50% kommen wir zur Zeit nie.
Im Gegenteil. Bei dem Tauwetter und Nieselregen/Schnee draußen liegen wir abends vor dem Lüften schon bei 70% bei 23°C Raumtemperatur im Wohnzimmer. Nach dem Lüften bei 60%.
Ich weiß, es wäre wahrscheinlich besser mehr als 3 mal zu Lüften, was wir auch zur Zeit versuchen bei so hoher Luftfeuchte wie die letzten Tage auftrat, aber wenn niemand da ist den ganzen Tag, geht das schlecht. Sollten wir dennoch Fehler machen, lasse ich mich gerne aufklären wie mans besser macht. LG