600er Motorräder wirklich absoloute Drehorgeln?
Hey,
Ich wollte mal fragen, ob 600er 4-Zylinderbikes (zB eine Honda Hornet) wirklich nur mit hohen Drehzahlen ordentlich gehen oder ob das ganze Drehorgelthema ein bisschen übertrieben wird, sprich man die Motorräder auch noch mit niedrigeren Drehzahlen gut/flott fahren kann.
MFG Luke
4 Antworten
Wenn die 600er Motoren schon bei niedrigen Drehzahlen ihre 130 PS hätten, bräuchte man sie ja auch nicht bis 16.000 Touren drehen lassen, oder?
Man kriegt diese Leistung nur mit Drehzahl aus so wenig Hubraum raus. Guck dir mal die Leistungsdaten an...
Nur mal als Beispiel: Eine CBR600rr hat ihre Maximalleistung von 120 PS erst bei 13.500 U/min, der Motor geht bei 16.000 U/min in den Begrenzer. Das Maximaldrehmoment von 66Nm liegt auch erst bei 11.000 U/min an. Und in diesem Drehzahlbereich muss man die Maschine auch halten, da die Leistung erst bei ca. 10.000 U/min wirklich schlagartig ansteigt, drunter ist nicht viel los. Wenn ich dagegen mal die Daten von meiner CBR1100XX hernehme, dann merkt man deutlich, dass die fast doppelt soviel Hubraum hat. Die 1100er hat ihre 150 PS schon bei 9500 U/min und ihr maximales Drehmoment von 120 Nm (fast doppelt soviel wie die 600er) sogar schon bei 7300 U/Min. Dabei geht sie auch schon bei 11.500 U/Min in den Begrenzer. Da fängt die 600er grad mal richtig an zu reißen...
Und das merkt man deutlich, besonders bei den Elastizitätswerten. Wenn ich mit der 1100er bei 120 km/h im 5. das Gas voll aufreiße, dann ist da sofort Schub da. Eben weil das Drehmoment unten raus viel größer ist und die Maschine keine so hohen Drehzahlen braucht, damit sie vorwärts geht. Wenn der mit der 600er im 5. Gang zeitgleich mit mir Gas geben würde, dann würde ich sofort wegziehen, eben weil bei der 600er unter 10.000 U/min noch nicht viel geht. Der müsste runter in den 3. Gang schalten, wenn er an mir dran bleiben will. Und man merkt auch seht deutlich, dass bei der 600er ab 240 km/h die Puste raus ist. Da fehlt dann halt einfach der Hubraum.
Wo man es auch sehr deutlich merkt ist in der Stadt. Ich fahre ohne Probleme im 5. Gang 60 km/h. Ohne dass der Motor stottert oder ruckt. Eben weil durch den größeren Hubraum viel mehr Bumms aus dem Drehzahlkeller da ist. Eine 600er fängt bei 60 km/h im 5. Gang schon zu ruckeln an.
Danke für die ausführliche Antwort :)
dann werd ich mich doch ehr in Richtung ER6N als erstes Motorrad orientieren.
MFG Luke
600er drehen doch nicht hoch bei 16000 ist noch lange nicht Schluss 400er Honda CB1 macht locker 18000 Roter bei 20000 oder Honda RC115 Roter bei 21800 und das bei 50ccm und zwei Zylindern Luftgekühlt . Honda CBR 400 12500 mit 60PS und roter bei 18500 .
Klar kann man die auch mit niedrigen Drehzahlen fahren, aber es fühlt sich halt arg unspektakulär an.
Schönen Eindruck bekommst Du bei Suzuki wenn Du mal ne 600er Bandit und ne SV650 im Vergleich fährst. Der V2 fühlt sich viel größer an als er ist. Die Bandit bis über 6000upm total unauffällig. Surrt halt so vor sich hin. Und grade Moppeds wie die Hornet legen oben raus noch mal so heftig ne Schippe nach, daß sich das halt krass anfühlt.
ich würde es mal so sagen, für einen neuling reicht eine 600er ganz leicht, und ausserdem war die frage auf gut/flott beschränkt. Die antwort ist ganz klar , ja das kann man mit sicherheit, so lange sich das auf flott beschränkt! Gehts ans eingemachte verlangen sie nach drehzahl wegen dem oben schon gut erklärten drehmoment. Ich kenne zwei langjährige hornet fahrer die mit ihrer summse so manche r1 den berg rauf alt aussehen lassen. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen, auch nicht durch eine 1000er! Daher mein tip "klein anfangen und sicher fahren lernen " und dann an etwas mit mehr hubraum und leistung anschaffen. MfG.kirk