3d Drucker Druckzeit?

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Cura Schätzt die Druckzeit anhand der eingestellten Druckgeschwindigkeit.

Dein Drucker schätzt die Druckzeit anhand dessen wie viel GCode ihm noch bevor steht und wir lange er für den bisherigen GCode benötigt hat.

Letzteres kann durch Kommandos die Länge dauern, wie zum Beispiel G29, natürlich auch ordentlich Fehlgeschätzt werden.


Fischimo764 
Beitragsersteller
 31.12.2024, 19:13

Also wenn ich einen Part Drucke, der sehr fein und langsam gedruckt wird ,dauert der Druck laut Drucker länger ,wird aber nach dem Part wieder „normal“?

Krabat693  31.12.2024, 20:43
@Fischimo764

Nehmen wir mal dass benchy zum Beispiel:

  • Dein GCode beginnt mit dem ermitteln der Home Position und ggf den Auto bed levelling. Das sind zwei Kommandos die sehr lange dauern und der Drucker wird behaupten dass dein benchy 3h oder so dauert
  • Dann kommen Hülle, infill, und die Kabine die relativ schnell gehen und dein Drucker korrigiert seine starting vllt auf 90 Minuten
  • Beim Schornstein muss der Drucker stark abbremsen damit das filament genug Zeit zum Abkühlen hat. Allerdings ist der Schornstein ganz am Ende weswegen dein Drucker dann behauptet er sei in 0 Minuten fertig obwohl er noch ein paar Layer zu drucken hat.

Dazu sei noch gesagt, nicht jeder Drucker berechnet die verbleibende Druckzeit auf diese Art, das hängt von der Firmware des Druckers ab.

Bei Marlin funktioniert es aber so.

Hast du den einen Ultimaker-Drucker? Warum? Weil Cura von Ultimaker entwickelt und gepflegt wird. Bocke mal an deinem Auto die Antriebsachse auf, so daß die Räder frei sind - am besten - und vor allem, Sichersten(!) ist da eine Hebebühne, da es nicht runterrutschen und dann davon schießen kann... Nun, Motor starten und Gang rein und Vollgas auf Tempo 100 beschleunigen. Die Zeit stoppen. Nun noch 2.te Zeit und voll auf die Bremse, bis wieder 0 Km/h ist und Räder stehen. Nun das ganze auf ner Landstraße, die frei, einsehbar und gerade ist und Fahrbahn trocken, wiederholen. Fällt dir was auf? Massive Unterschiede, oder? Was ist der Unterschied? Im einen Fall spielt Masse-Beschleunigung und Verzögerung keine wirkliche Rolle, im anderen Beispiel ist Sie eine Maßgebliche Reglementierung. Je genauer die Software die genauen Masseträgheiten beim Beschleunigen und Verzögern kennt, desto genauer kann Sie diese bei der Berücksichtigung berechnen. Cura kennt diese bei Ihren Ultimakern sehr genau. Prusa kennt Sie bei Ihren Prusa-Druckern sehr genau etc.. Andere Drucker können nur angenäherte Werte genommen werden - ist ja nicht die Aufgabe des Herstellers, sich um andere Drucker zu kümmern. Sie unterstützen Sie, aber Drucker anschaffen und in Laboren analysen - für eine kostenlose Software? Aus welchem Grund? Je mehr solche Beschleunigungen und Verzögerungen, bei einem Objekt, desto mehr addieren sich die Fehler auf. Wenn das Teil nur ein 150*150 mm Quadrat-Vase ist, erreicht der Drucker die max. Geschwindigkeiten, die man eingestellt hat, auch und es gibt, pro Layer, nur minimale Abweichungen. Drucke ich jedoch ein hochdetailiertes, kleines Teil, wird die max. Geschwindigkeit nie erreicht, da vorher die max. Beschleunigungswerte und die benötigte, aber nicht vorhandene, Streckenlängen, daß begrenzen. Somit bauen sich immer mehr Fehlkalkulationen, bei jedem Richtungswechsel, bei jeder Beschleunigung, bei jedem Anbremsen auf.

Weil beide Systeme vermutlich anders rechnen. Ich würde aber eher dem Drucker vertrauen