3D-Druck - ABS drucken?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Hat der Drucker einen geschlossenen Bauraum? Ohne diesen hat man mit ABS kaum eine Chance. Man kann sich auch selber was bauen, um die Luft um den Drucker herum einzuschließen, nur muss man natürlich aufpassen, dass das am Ende nicht abfackelt.

Beim Drucken von ABS sollte die Umgebungsluft warm sein, ansonsten verbinden sich die Schichten nicht richtig oder das Modell verzieht sich während dem Druck.

Zudem setzt ABS beim Drucken stinkende und gesundheitlich bedenkliche, flüchtige Verbindungen frei.


Traveller5712 
Beitragsersteller
 08.07.2022, 09:08

Der drucker steht in einem nicht belüfteten Betonkeller. Zur Überwachung habe ich eine Kamera eingesetzt, damit ich nicht ständig rennen und die Türe öffnen muss.

Als Elektroniker kenne ich ABS shcon mein ganzes Leben lang - und auch den wunderbaren Geruch denn es verströmt, wenn man mal mit dem Lötkolben ein Loch reingebrannt hat . Aber bisher habe ich alles überlebt *ggg*

Danke für die Infos.

Ireeb  08.07.2022, 10:11
@Traveller5712

Die Luft sollte etwa 60°C haben. Ich bezweifle mal, dass der Drucker es schafft, den kompletten Keller so aufzuheizen.

Auch wenn du den Geruch von ABS-Dämpfen gewohnt bist, krebserregend ist es trotzdem und die Dämpfe können Nanopartikel haben, die über die Schleimhaut aufgenommen werden können. Kunststoff in der Blutbahn möchte man nicht wirklich haben. Zudem kann diverse Atemwegserkrankungen auslösen.

Du kannst dir auch eventuell mal ASA anschauen, das ist ABS sehr ähnlich, hat zusätzlich noch eine sehr gute UV-beständigkeit une ist etwas einfacher zu drucken, auch wenn hier ebenfalls die Umgebungsluft warm sein sollte. Auch ASA ist beim drucken gesundheitlich bedenklich.

Ireeb  08.07.2022, 11:01
@Traveller5712

Hier noch ein paar Info's vom Filament-Hersteller Polymaker zum Thema ABS:

In general a non-enclosed 3D printer with 90˚C bed temperature and 260˚C printing temperature can handle models smaller than fist size. For bigger prints you will required an enclosed 3D printer (~40-50˚C), for models bigger than ~15-20cm in any direction, it will require an actively heated chamber (~70˚C+).
Traveller5712 
Beitragsersteller
 08.07.2022, 15:43
@Ireeb

Ich denke, ich werde zukünftig auf solches Material verzichten. DANKE für die Hintergrundinformationen.

Ireeb  08.07.2022, 15:57
@Traveller5712

Gerne. Mit einem geschlossenen Drucker mit Luftfilter ist es kein Problem, wie gesagt haben Leute sich auch schon selbst Gehäuse gebaut, da hab ich schon alles gesehen von Müllsäcken die über den Drucker gestülpt wurden bis hin zu umgebauten Schränken mit Luftfilter.

Es gibt gute Gründe, warum PLA so beliebt ist, es lässt sich nunmal bei Umgebungsluft mit Zimmertemperatur drucken und gibt keine bedenklichen Mengen an giftigen Stoffen ab (Lüften wird dennoch empfohlen, Zugluft am Drucker will man aber auch bei PLA nicht). Der Nachteil von PLA ist vor allem, dass es eben ab 60°C weich wird. PETG hält etwas mehr aus, je nach Fabrikat bis zu 80°C oder mehr. PETG ist noch relativ einfach zu drucken, auch wenn es gerne Fäden zieht und wenn man nicht aufpasst das Druckbett zerlegen kann, hier muss man sich vorher informieren was für ein Druckbett man hat und ob man irgendwelche Vorkehrungen treffen muss, bevor man PETG druckt.

80 Grad sind viel zu wenig. Viele nehmen ca. 110 Grad.


Traveller5712 
Beitragsersteller
 07.07.2022, 20:41

Das erklärt, warum das Modell zwischendruch abhaut. Hab mir beinahe den Druckkopf damit geschrottet.

Andere Tips?

Bilder wären schön. Genauere Infos ebenso. ABS/ASA zu drucken ist nicht ganz ohne, aber durchaus beherrschbar. Ich weiß nicht, was für ein Material du da hast und was für einen Drucker. Aber 80 Grad ist selbst für Ultimaker ABS extrem "kalt". Das Ultimaker ABS hat mit 85 Grad die kälteste Betttemperatur, was ich unter ABS-Sorten so kenne...

Normalerweise mag es ABS richtig "durchgeköchelt". So 105-110 Grad, damit die Layer "weich" bleiben. Aber selbst 225 Grad sind extremst kalt für ABS?!? Das "kälteste" was ich bisher verarbeitete war um die 238 Grad. Normalerweise so um die 246 bis 254 Grad - kommt jedoch auf Modell und Einstellungen auch an.

Was ABS überhaupt nicht ausstehen kann, ist Zugluft (dein Drucker ist eingehaust?) und Bauteillüfter. Letzterer sorgt immer schön für ungleiche Auskühlung und somit Schrumpfungen, da für gewöhnlich viele Luftwirbel und von dem Kühlstrom "abgeschattete" Seiten...

Es gibt noch ein paar andere Punkte, aber das sind die Baustellen, die gleich "ins Auge stechen"...


Traveller5712 
Beitragsersteller
 07.07.2022, 21:04

Naja, was soll ich bilder schicken. Es ist doch eindeutig, wenn ich beschreibe, dass das Durckmodell am Kopf kleben bleibt ;-)

Drucker: Anycubic Chiron, PLA-Druck Sauber und 1a - keine Einhausung

Material: ABS NoName, Temperatur laut Etikett 220-230 Grad

Der Drucker steht in einem betonierten kleinen Kellerraum ohne Lüftung - also auch ohne Zugluft. Es ist kuschelig warm in dem Raum durch die Abwärme der beheizten Elemente.

Digibike  07.07.2022, 21:20
@Traveller5712

Besorgt dir mal einen Karton und stülpe Ihn zum Drucken drüber. Beobachte mal uns zieh selber deine Schlüsse daraus. Selbst wenn du zur Tür rein kommst, hat es soviel Luftbewegungen und Verwirbelungen, daß sowas nur Schief gehen kann. Aber eigene Erfahrungen und beobachtungen sind mehr wert, wie wenn jemand etwas "vorkaut". Ist die billigste und einfachste Einhausung - nicht schön und man kann auch nicht beobachten, aber... Was den Vergleich PLA und ABS an geht - kannst dir schenken. PLA ist keine Herausforderung. Einzig das Hotend, bei zu geringer Kühlung, macht bei PLA gern mal "Kummer". Nicht umsonst wird PLA gern als Einsteiger-Material empfohlen. Es hat so gut wie kein Warping. Bei PLA muß man eher schauen, daß man die Temperatur schnell raus bekommt, da sonst die unteren Layer zu weich sind und es ein ziemliches "gematsche" wird bzw. an den Kanten "aufwirft".

NoName sagt mir nichts - vor allem nichts gutes... Und die Temperaturangaben verheißen auch nichts gutes. Um so verdruckbar zu sein, muß es massivst mit "Füllstoffen" und Additiven gepanscht sein. Woher hast du das den? Warum holt man sich kein bewährtes Material, was zwar 30 Euro das Kg kostet, um wenigstens erstmal Materialeinflüsse, neben Einstellungseinflüssen, auszuschließen? Fehlerquellen hat es, gerade am Start, doch schon genug, aufgrund der Materialeigenschaften und der Druckumgebung? Warum dann noch das Material selber mit in die "Gleichung" nehmen?

Übriegens: Das es an der Düse festgeklebt ist, erwähntest du nicht...! Nur, daß es sich gelöst hat (abgehauen), was vieles bedeuten kann... Da wären wir wieder bei den Bildern... ;-)

Traveller5712 
Beitragsersteller
 08.07.2022, 09:06
@Digibike

Warum MAN sich kein anderes Material holt, kann ich Dir nicht sagen. Ich jedenfalls fange erst mal mit möglichst geringen Kosten an. Wenn ich feststelle, dass das mit dem ABS nichts taugt für mich, dann ist es mir lieber 18 EUR in den Sand gesetzt zu haben als 30 EUR. Danke auf jeden Fall für die Ratschläge.

Digibike  08.07.2022, 12:00
@Traveller5712

Dir ist schon klar, dass du die Probleme nicht einsortieren kannst und dir einen Teil üver das Material rein kegelst? Sinnvoll, so feststellen zu wollen, ob es was für dich wäre... Es heißt immer, wer billig kauft, kauft 2mal... Meiner Meinung nach hättest dir due 18 Euro gleich komplett sparen können - aber nur meine persönlicge Meinung. Kannst ja mal 2 cm ab knipsen und in Aceton einlegen.Sollte relativ schnell breiig werden, wenn es ABS ist. Ich vermute, daß wird nichts machen. Bestenfalls flexibel wie Gummi. Damit kannst dir schon selber beantworten, wie fundiert die Aussage über ABS drucken oder doch eher über Füllstoffe und Addetive ist...😉

Traveller5712 
Beitragsersteller
 08.07.2022, 15:41
@Digibike

Ich möchte Dich bitten, Dich mal ein wenig zurück zu nehmen, ok? Ich bin KEIN 14 jähriger Schüler. Ich mache gerade meine ersten Erfahrungen in Sachen ABS und habe um Ratschläge gebeten - und nicht um kluge Sprüche, von wegen hättste könnste würdste.

Ganz konkret habe ich jetzt erfahren: Grundplatte ca. 110 Grad, Kopf an der angegebenen Obergrenze des Materials, keine Zugluft, so heiss wie möglich. DAMIT kann ich problemlos etwas anfangen. DANKE

Digibike  08.07.2022, 18:31
@Traveller5712

Dann geb ich dir noch einen guten Rat - ich hatte es nicht mit Schulmeistern und zurück nehmen solltest du dich. Aber nun zum guten Rat, falls der ankommt: Wenn das Material seinen Geruch merklich ändert, bist du zu heiß und das Material verkocht und ändert sich Chemisch. Übrigens auch vorsicht mit deinem Hotend. Je nach Konstruktion kann dein PTFE-Inliner recht weit an die Schmelzzone reichen - das Material hält zwar kurzzeitig über 300 Grad aus, aber jenseits der 252 Grad hat es eine Vorschädigung und vor allem entstehen giftige Dämpfe. Säure Wabernde Luft will man nicht unbedingt haben...

Und mit Sprüchen hat das genau 0 zu tun, nur mit der Anmerkung, daß du Unsinniger Weise dir ein Urteil über die Verarbeitung von ABS bilden möchtest, aber dazu eben gar kein ABS verwendest. Um es verständlicher zu machen: Du willst über einen Ferrari diskutieren und holst dir dazu einen Replica Ferrari mit Käfermotor. Optisch mag er wie einer aussehen, aber genau danach hört es auch schon auf mit den Gemeinsamkeiten. Aber viel spaß bei dem Unfug noch. Mit sowas kann man experimentieren, wenn man das Material schon kennt und einordnen möchte, wo man es einsetzen kann und wo besser nicht. Dafür mag es noch sinnvoll sein, den die Materialeigenschaften sind, dank der Füllstoffe nämlich auch deutlich verändert, gegenüber "normalem" ABS. Aber so ist das halt - tu es als Schulmeistern ab und Ignorier es, genau wie mein Tipp mit dem Karton, weil Keller heißt erstmal großer Raum mit unterschiedlichsten Temperaturverhältnissen - ich habe davon eh keine Ahnung. Bin ja auch erst seit 2013 dabei und hab schon allerlei als Mod mitbekommen. Einer mehr, der meint... Kann über soviel Resistenz gegenüber Konstruktiven Anmerkungen - es gibt ja noch andere Materialien und da wirst den selben "Strunz" machen, weil du nicht zuhörst und nur da stehst, wenn das "Kind in den Brunnen gefallen" ist... Aber Offensichtlich muß das so sein - und die Chinesen leben nicht schlecht von der Geiz ist Geil mentalität, so wie es aussieht. Bei Amazon sieht man auch immer wieder dieses OWL-Zeug. Jeder schimpft darüber, aber verhökert wirds trotzdem - von daher weiter machen, Anmerkungen ausblenden und viel Erfolg... Wäre wäre da jede Watt/h für den Druck zu schade - vor allem zum Kennenlernen einer Materialsorte und Erfahrung sammeln.

Ich habe nicht wirklich viel mit ABS gedruckt, aber das war immer erfolgreich. Mir stinkt der Druck bei ABS zu stark, ich will mich und meine Familie nicht vergiften...

Was hab ich gemacht: Drucktemperatur hatte ich immer 260 Grad, und Heizbett 100 Grad. Ich habe auf blankes Glas gedruckt, welches ich vorher mit einer Tunktur bestrichen habe, die aus Aceton besteht, darin war ein wenig ABS aufgelöst. Also habe ich nach dem Verfliegen des Aceton eine dünne ABS-Schicht auf dem Brett, und darauf hält das Gedruckte sehr gut.

Ich habe ohne Einhausung gedruckt, und auch eine größere Sache.

Oft liest man, dass ASA ähnlich gut wie ABS sein soll, aber deutlich weniger geruchsentwicklung an den tag legt.

Woher ich das weiß:Hobby – Improvisieren und basteln, wichtig beim 3D-Druck!

huhu,.also ich drucke durchwegs nur mit ABS,..,.und da gibt es viele kriterien..

zb welches bett hast du? druckst du auf glas?

dann die temperaturen..die sind manchmal von filament zu filament unterschiedlich..da hilft manchmal wenn man sich einen temptower erstellt.

meine temperaturen am bett sind 105° wobei ich auf glas drucke und in etwa 95° auf der platte selbst sind

was die haftung per se betrifft..zum einen kuck ob dein bett auch gut kalibriert ist,.

zum anderen wen alles nichst hilft kann man sich mit tapeziererband,haarspray oder auch klebestifte abhelfen...letztere haben mir manchmal geholfen,.einfach das bett mit dem kleber im kalten zustand einschmieren...es sieht zwar dann aus wie *** aber haftet gut

und zu guter letzt sollte dein drucker ein gehäuse haben..ABS an einen offenen drucker zu drucken ist fast unmöglich..selbst wen er..wie bei dir beschrieben..in einem kuscheligen warmen keller ist...ABS braucht eine konstante warme umgebungstemperatur,..es gibt mittlerweilen schöne plexiglasgehäuse zu kaufen..bzw kann man sich auch eins selbst bauen..nur finger weg von den drucksäcken..

das dir der druck am kopf kleben bleibt ist eben das..weil die bodenhaftung nicht gegeben ist....

solltest du spezifischere hilfe brauchen dann schreib mich gerne an

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Traveller5712 
Beitragsersteller
 05.09.2022, 10:46

Tausend Dank ... dann werde ich mich wohl auf PLA etc beschränken zukünftig - auch schon alleine wegen dem Geruch ;-) Es muss nicht sein, dass die Feuerwehr eines Tages vor der Kellertüre steht, weil jemand glaubt, dass darin etwas verschmort.