17-jähriger Sohn hat Ausbildung abgebrochen. Wie sollen wir als Eltern uns verhalten?

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Du schreibst wenig bis nichts über die Beweggründe deines Sohnes die Ausbildung aufgegeben zu haben . Was ich lese ist viel über die Uneinigkeit 
über euch als Eltern, vielleicht belastet ihn auch euer Streit.
Was ich etwas raushöre ist , das er evtl. den Falschen Beruf hat.

Versuche mit ihm zusammen herauszufinden warum er aufgehört hat.
Und da nehme ihn bitte Ernst in dem was er sagt , du sagst ja das es mal gut geht und mal wiederum nicht. Wahrscheinlich redet ihr aneinander vorbei. Meine Erfahrung ist wenn Jugendliche die Ausbildung beenden oder wollen,  dann hat das auch seinen Grund, Überforderung , schlechte Ausbilder , wenn Ausbilder zu wenig erklären oder zeigen Arbeitskollegen einfach zu viel verlangen alles das können  Gründe sein , mich würde interessieren  um was für eine Ausbildung es sich handelt   . 

Wenn er in der Schule nicht mit kommt macht es ihm auch keinen Spaß
dann braucht er Hilfe und Unterstützung , hast du mal mit seinen Lehrer und Ausbilder oder Arbeitskollegen geredet ? Wenn nicht mach das mal . 

Versuch mit deinem Mann nochmal vernünftig zu reden , es kann auch sein das ihm das belastet das seinem  Vater alles egal ist . Weil in dem Alter möchten Söhne ja auch ihrem Vater zeigen das er Stolz auf seinem Sohn ist wenn er etwas leistet . Rede aber mit deinem Mann nicht in Gegenwart deines Sohnes. 

Ein guter weg ist auch die zusammen arbeit mit dem Arbeitsamt , da können die herausfinden was ihm Überhaupt Beruflich liegt usw. 

Und ich bin nicht dafür ihn mit 18 rauszuwerfen . 

Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen .
Wenn du noch fragen hast darfst  du dich gerne an mich wenden

Versucht raus zu bekommen woran's liegt. Vlt bekommt er vom Betrieb ne zweite Chance. Ansonsten ihn immer anzuspornen weiter zu machen und sich was neues zu suchen.


verreisterNutzer  20.12.2015, 13:25

Er hat vom Betrieb bereits zwei Abmahnungen bekommen. Wg. Arbeitsbummelei,  Nicht-Abmelden im Krankheitsfall.

Bitte lies mal meinen ausführliche Erläuterung. Diese wurde beim Einstellen der Frage irgendwie nicht mit abgedruckt:

Unser 17jähriger Sohn hat die Schule nach der 9. Klasse ohne Abschluss beendet (9. Klasse 1× wiederholt). Durch ein Schülerpraktikum hat er trotz allem eine Ausbildung gefunden, die ihm gefiel. Er hat sich Mühe gegeben, bekam Anerkennung und alles lief im ersten Ausbildungsjahr gut. Doch jetzt hat er alles hingeschmissen. Vorher Berufsschule geschwänzt, schlechte Zensuren, Fehlstunden in der Firma... Dazu kommt, dass er ständig Schlüssel, Handy, Ausweis, ec-Karte verliert. Und am liebsten nur die (für ihn) schönen Dinge des Lebens genießt: feiern, abhängen, Alkohol, Joint rauchen, PC spielen, Geld ausgeben etc. Wir als Eltern waren uns erziehungsmässig nicht immer einig. Ich bin eher konsequent und hatte wahrscheinlich zu hohe Erwartungen. Mein Mann sieht alles sehr locker. Und das Ganze belastet unsere Ehe und unser Familienleben sehr. Wir haben noch ein jüngeres Kind. Ich bin ziemlich ratlos. Weiss nicht, wie ich mich als Mutter hier verhalten soll. Ich liebe meinen Sohn. Er ist ein intelligenter, sensibler, liebenswerter, toller junger Mann. Aber das ist "irgendwo vergraben". Es macht mich traurig, dass er nichts aus sich macht. Und er fühlt sich unverstanden, bevormundet, lügt mich an und mein Vertrauen in ihn wird immer weniger. Mit ihm reden funktioniert manchmal gut, manchmal gar nicht. Ich war schon in diversen Beratungszentren, bei Psychologen etc. Habe einfach nur Angst, dass er "abrutscht". Ich will ja Verständnis aufbringen. Vorwürfe und Frust bringen uns nicht weiter. Das weiss ich alles. Er sagt, ich soll ihn in Ruhe lassen. Es ist sein Leben. Ich hab auch schon über Jugendhilfe (Betreutes Wohnen) etc. nachgedacht. Aber er wird ja bald 18. Und eigentlich möchte ich auch nicht, dass er "weggeht". Ich bin ziemlich ratlos und unentspannt. Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich mit dieser Situation umgehen soll.

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Max7777777  20.12.2015, 13:43
@verreisterNutzer

Logisch, er will spaß haben, will was erleben. Wenn er 18 ist müsst ihr ihn mal fragen wie es weitergeht. Mit 18 kann man eine eigene Wohnung haben. Wenn er so weitermacht macht ihr ihm folgendes Angebot: entweder er reißt sich zusammen oder er kann ausziehen. Das sollte ihm die Augen öffnen. Spaß haben ist okay, aber wenn er nicht sagt was los ist und sich auf nichts einlässt, muss er erstmal auf die Nase fallen. das ist Leider so......Ich wünsche euch trotzdem viel Glück und Kraft für euch und euern Junior ;) 

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Wieso sollte er etwas machen, wo er eventuell nicht glücklich wird. Seid für ihn da und sucht gemeinsam eine Lösung!

Und was ist daran schlimm? Es ist völlig normal, auch bei Studenten, dass sie nach einer Eingewöhnungsphase feststellen, dass man wechseln sollte. Oder eben dann der Alltag einen einholt, dass es nicht das Richtige ist - manchmal liegen die Gründe aber auch im Team, dass Kollegen sich mies verhalten und man das "Umfeld" nicht mehr erträgt. Ich zB hab damals Praktikum gemacht, war der einzige junge Mensch weit und breit, nur nervige Muttis, die sich über die BILD-Schlagzeilen unterhielten. Ich wäre da nach drei Jahren völlig Banane gewesen.

In diesem Sinne: einfach mal nach den Gründen suchen. 


verreisterNutzer  20.12.2015, 12:55

Unser 17jähriger Sohn hat die Schule nach der 9. Klasse ohne Abschluss beendet (9. Klasse 1× wiederholt). Durch ein Schülerpraktikum hat er trotz allem eine Ausbildung gefunden, die ihm gefiel. Er hat sich Mühe gegeben, bekam Anerkennung und alles lief im ersten Ausbildungsjahr gut. Doch jetzt hat er alles hingeschmissen. Vorher Berufsschule geschwänzt, schlechte Zensuren, Fehlstunden in der Firma... Dazu kommt, dass er ständig Schlüssel, Handy, Ausweis, ec-Karte verliert. Und am liebsten nur die (für ihn) schönen Dinge des Lebens genießt: feiern, abhängen, Alkohol, Joint rauchen, PC spielen, Geld ausgeben etc. Wir als Eltern waren uns erziehungsmässig nicht immer einig. Ich bin eher konsequent und hatte wahrscheinlich zu hohe Erwartungen. Mein Mann sieht alles sehr locker. Und das Ganze belastet unsere Ehe und unser Familienleben sehr. Wir haben noch ein jüngeres Kind. Ich bin ziemlich ratlos. Weiss nicht, wie ich mich als Mutter hier verhalten soll. Ich liebe meinen Sohn. Er ist ein intelligenter, sensibler, liebenswerter, toller junger Mann. Aber das ist "irgendwo vergraben". Es macht mich traurig, dass er nichts aus sich macht. Und er fühlt sich unverstanden, bevormundet, lügt mich an und mein Vertrauen in ihn wird immer weniger. Mit ihm reden funktioniert manchmal gut, manchmal gar nicht. Ich war schon in diversen Beratungszentren, bei Psychologen etc. Habe einfach nur Angst, dass er "abrutscht". Ich will ja Verständnis aufbringen. Vorwürfe und Frust bringen uns nicht weiter. Das weiss ich alles. Er sagt, ich soll ihn in Ruhe lassen. Es ist sein Leben. Ich hab auch schon über Jugendhilfe (Betreutes Wohnen) etc. nachgedacht. Aber er wird ja bald 18. Und eigentlich möchte ich auch nicht, dass er "weggeht". Ich bin ziemlich ratlos und unentspannt. Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich mit dieser Situation umgehen soll? Danke vorab. 

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Johannisbeergel  20.12.2015, 15:19
@verreisterNutzer

Dass man mit 17 feiern im Kopf hat, ist doch schon mal überhaupt nichts Ungewöhnliches, sondern völlig normal. Also gerade dass er soziale Kontakte sucht, ist auch besser als wenn er ein zurückgezogener Nerd ist. Außerdem lief das erste Ausbildungsjahr gut wie du sagst, dh er hat keine "Rumhänger"-Lücke im Lebenslauf, sondern - trotz des Abbruchs - einen Punkt im Lebenslauf, dass er ein Jahr lang mal mit anpacken konnte. 

Vielleicht findet er ja etwas spannendes Neues? Bei uns in der Stadt gibt es zB eine Disco, die auch Veranstaltungskaufleute ausbildet - da hätte man eine kaufmännische solide Ausbildung und trotzdem spannende Projekte wie wechselnde Konzerte, die organisiert werden. Vielleicht muss man einfach mal von den "klassischen" Berufsfeldern weg, wenn man die Neugier wecken will. Und man darf nicht unterschätzen, dass es auch noch ganz viele Klein- und Mittelständische Unternehmen gibt, die gerne Chancen vergeben und in ihrer Jugend vielleicht sogar selbst die Schule früh verlassen haben, um "anzupacken" und sich was aufzubauen. 

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Wenn er seine Gründe hatte, wie Mobbing und co, solltet ihr erstmal Verständnis haben und Ihm seine Rechtliche Situation klar machen, unbedingt raus finden ob der Beruf selbst eigentlich für ihn in Ordnung war.

Wenn das der Fall ist, einen anderen Betrieb zu Fortsetzen der Ausbildung suchen, wenn der Job ansich für ihn nichts war, eben direkt auf die Suche nach was neuem machen, nur nicht den Fehler machen, das er Monate lang rum eiert, das geht zu 70% nach hinten los.

Und bloß keine Vorwürfe machen, das kann er gerade egal aus welchen Gründen auch immer GARNICHT brauchen :)