1. Johannes 5:16-17 brauche Erklärung?

5 Antworten

Das scheint mir sich zu beziehen auf folgende Unterscheidung: es gibt den ersten Tod, welcher der irdische Tod des Körpers ist. Dann gibt es den zweiten Tod, welcher der Tod der Seele ist, weil die Seele der ewigen Verdammnis übergeben wird. Auch dann lebt die Seele zwar noch, aber nur zur Verdammnis. Weil das so schlimm ist, wird es als Tod der Seele bezeichnet. Der ewige Tod.

An der genannten Stelle wäre dann vom zweiten Tod die Rede, also von schwerer Sünde, der Todsünde. Eine Todsünde führt zur ewigen Verdammnis, es sei denn, sie wird durch die Beichte vergeben. Leichtere Sünde hingegen führen nicht zum ewigen Tod.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

gottesanbeterin  10.05.2023, 02:53

Den zweiten Tod erfährt man, wenn man in seinem letzten Leben nicht ins "Reich Gottes" eingetreten ist. Darauf bezieht sich das Gleichnis mit den Jungfrauen und den Öllampen.

Athanasius71  10.05.2023, 14:49
@gottesanbeterin

Habe ich etwas anderes geschrieben? Die ewige Verdammnis besteht unter anderem darin, nicht in das jenseitige Reich Gottes eingehen zu dürfen.

gottesanbeterin  10.05.2023, 14:53
@Athanasius71

In das "Reich Gottes" kann man nur zu Lebzeiten eintreten.

Und: es gibt keine "ewige Verdammnis", sondern es gibt das entgültige Auslöschen.

Athanasius71  10.05.2023, 15:00
@gottesanbeterin

Das geht tatsächlich auch zu Lebzeiten, das stimmt. Darum ging es in der gestellten Frage nicht, weshalb ich dies nicht erwähnt habe.

Und: damit ist der Bereich des christlichen Glaubens verlassen, und der Bereich fernöstlicher Vorstellungen betreten. Es gibt keine Auslöschung sondern die Verdammnis.

gottesanbeterin  10.05.2023, 16:01
@gottesanbeterin

Es ist schon möglich, dass man den "2. Tod" als "ewige Verdammnis" sehen oder deuten kann, doch er ist der Tod, der die Seele vollkommen auslöscht.

gottesanbeterin  10.05.2023, 16:11
@Athanasius71

Wenn man "den Bereich des christlichen Glaubens verlässt" kann das auch bedeuten, dass man Erkenntnis und damit Wissen um das Göttliche erlangt hat, das dann, wenn man eben in das "Reich Gottes" eingetreten ist. Das hat aber auch gar nichts mit "fernöstlichen Vorstellungen" zu tun. Der "christliche Glaube" ist ja nichts weiter, als "christliche Vorstellung" Und Vorstellung ist das, was vor Jemandem steht, - selbst hingestellt oder hingestellt bekommen, und das damit die Sicht auf die Realität und die Wahrheit verstellt.

gottesanbeterin  10.05.2023, 16:14
@gottesanbeterin

Die Sicht auf die Wahrheit bekommt man durch den Eintritt in das "Reich Gottes", diese Eintritt entlarvt alle Vorstellungen, es sind bloss Illusionen (gewesen).

Athanasius71  10.05.2023, 16:22
@gottesanbeterin

Ich bin hier auf dieser Plattform, um konstruktiv Fragen zu beantworten, nicht um zu streiten. Daher möchte ich sagen, wir belassen es dabei, dass wir sehr unterschiedlicher Ansicht sind.

Ich versuche es kurz: Als Anhaltspunkt nehmen wir die 10 Gebote unter Moses her. Vom 4. bis zum 10. wird auf die Israeliten eingegangen die unter diesem Bund standen. Wer gegen eines dieser verstieß wurde von den Oberhäuptern oder Priestern und Leviten zurecht gewiesen. Hielt jener aber hartnäckig an seiner Meinung fest, bedeutete es den Tod. Man könnte jetzt sagen: Gestorben sind ja alle. Stimmt. Aber wer von ihnen wurde ins Buch des Lebens eingetragen? Das zu bedenken, hat man ignoriert. Das stellte Jesus fest: "Sein Vater, Gott JHWH-Jehova ist ein Gott der Lebenden nicht der Toten". - Ein sehr umfangreiches Thema!

Im Walvoord-Bibelkommentar findet sich dazu:

"An den Versen 16 - 17 ist viel herumgerätselt worden. Doch sie sollten an und für sich nicht so schwer verständlich sein, wie es in den Diskussionen scheint. In manchen Fällen mag ein Christ so schwer sündigen, dass Gott seine Sünde mit einem raschen Tod bestraft: "eine Sünde zum Tode". Hananias und Saphira waren Beispiele dafür ( Apg 5,1-11 ). Bei den meisten Sünden, die man einen christlichen Bruder begehen sieht, ist das jedoch nicht der Fall, wie die Häufigkeit solcher Sünden zeigt. Für diese Glaubensbrüder soll der Gläubige in dem Bewusstsein bitten, dass jede Sünde, die immer wieder begangen wird, eine Gefahr für das Leben des Glaubensbruders darstellt (vgl. Jak 5,19-20; vgl. auch Spr 10,27;11,19;13,14;19,16 ). Die Wiederherstellung eines Bruders durch das Gebet sichert ihm also möglicherweise ein längeres irdisches Leben.

Die Wendung "eine Sünde nicht zum Tode" kann leicht missverstanden werden. Jede Sünde führt letztlich zum Tod, und der Ausdruck "nicht zum Tode" (mE pros thanaton) heißt soviel wie "nicht mit dem Tode bestraft". Der Unterschied liegt also lediglich darin, dass es Sünden gibt, deren Folge ein rascher Tod ist, und Sünden, bei denen das nicht der Fall ist.

Wenn ein Christ einen anderen in einer Weise sündigen sieht, die nicht sogleich todbringend ist, so ist er angewiesen, für den Betreffenden zu beten, und Gott wird ihm das Leben geben (das Wort "Gott" steht nicht im Urtext, wird hier jedoch wohl zu Recht eingefügt). Johannes erinnert seine Leser jedoch auch daran, daß es eine Sünde zum Tode ("die mit dem Tode bestraft wird") gibt. In dem zuvor zitierten Beispiel aus dem Neuen Testament ( Apg 5,1-11 ) ging es um eine extreme Verletzung der Heiligkeit der christlichen Gemeinschaft. Ein Christ braucht nicht unbedingt zu wissen, welche schweren Sünden mit dem sofortigen Tode bestraft werden, solange er viele Sünden kennt, bei denen das nicht der Fall ist. Er ist lediglich dazu aufgefordert, bei diesen nicht mit dem Tode bestraften Sünden Fürbitte zu tun. Doch auch für die anderen Sünden, die schwerwiegender scheinen, können die Christen beten. Johannes hält fest: Bei der sage ich nicht, daß jemand bitten soll. Das ist kein Verbot der Fürbitte, selbst in den schwersten Fällen, doch gerade dann werden die Gläubigen ihre Gebete natürlich dem Willen Gottes unterstellen. Bei den Sünden dagegen, die nicht unmittelbar zum Tod führen, können die Christen nach der Aussage dieses Verses bei ihrem Gebet zuversichtlich sein, dass es erhört wird."

Hm..

Die Sünde gegen den Heiligen Geist

wird mit ewigem Tod betraft (Lk.12,10; Offb.22,15).

Andere Sünden (Mt.6,12)

können vergeben werden (Jak.5,15; Offb.20,5).

Woher ich das weiß:Recherche

Nach meiner Meinung handelt es sich bei der Sünde zum Tod um die Sünde gegen den Heiligen Geist. Diese wird nicht vergeben und führt unweigerlich zum Tod.

Eigentlich führt jede Sünde zum Tod, wenn sie nicht bereut und vergeben wird. Dafür brauchen wir Jesus. Sünde führt also nicht zum Tod, wenn wir sie vor Jesus bringen. Das sind m.E. die hier genannten Sünden, die also vergeben werden.