" Mit Philosophie studierst du dich geradewegs in die Arbeitslosigkeit " Richtige Aussage?
Hallo Community,
ich möchte nach meiner Ausbildung Philosophie studieren. Aber Freunde und Verwandte warnen davor, und möchten mir davon abraten, wegen o.g. Gründen. Was meint Ihr dazu ? Welche Berufe kann man nach einen Master in Philosophie ergreifen?
9 Antworten
Ich denke, das ist erst einmal eine Frage an Dich selbst. Bist Du der Typ, der auch mutig eine eigene, selbstständige Existenz ausfechten könnte, z.B. als freier Journalist oder als Autor. Das Studium der Philosophie ist sicher nicht die gutgleitende Vaseline in ein problemloses Angestelltenverhältnis. Ob Du in die Personalschiene gehst oder z.B. in die Öffentlichkeitsarbeit, Du wirst immer Deine künftigen Chefs davon überzeugen müssen, dass Du was besonderes drauf hast, als wenn Du z.B. Journalistik studiert hättest. Andererseits, wenn Du der Typ dafür bist, sind die Möglichkeiten unbegrenzter. Es hängt also an Dir. Leichter ist es, Lehrer studieren und Lehrer werden, vorausgesetzt, man bekommt noch eine Anstellung. Das geht ja auch nicht mehr so glatt.
Personalschiene: Dafür gibt es BWL Schwerpunkt Personal
Öffentlichkeitsarbeit: Hierfür gibt es auch spezielle Studiengänge.
Ebenso für sonst gerne für Philosophie genannten Felder: Archive - gelernte Archivare, Bibliothek - Bibliothekare etc.
Natürlich wird man immer seine Chefs überzeugen müssen. Aber bei einem passenden Studiengang kann man ebendieses als sehr überzeugendes Argument nehmen - und das ist mehr als nur ein Argument.
Das ist eine Grundfrage, was man einerseits persoenlich und andererseits als Gesellschaft moechte- entweder Juristen und Wirtschaftswissenschaftler mit allen Folgen, wie wir sie heute sehen oder Philosophen und deren 'Abkoemmlinge', wie z.B. Volkswirtschaftler und Soziologen. Vielleicht kann man es so erklaeren: Die BWL'er sind die Friesen, die den Bayern bei Ebbe Land verkaufen die Juristen machen die Kaufvertraege und fuehren die bei Flut beginnenden Prozesse und wenn die Philosphen nicht fragen, was vor sich geht und ob das, was vor sich geht auch fuer alle Seiten so vertretbar ist, gibt es anschliessend nur noch abgesoffene oder bis zum bankrott ruinierte Bergmenschen auf dieser Erde. Noch ein Rat: Es kommt in der Philosophie, wenn man sie zur Lebengrundlage und zum Lebensunterhalt betreiben moechte, nur auf das eigene Urteilsvermoegen und die Entschlusskraft an- wenn man sich also zutraut, durch eigenes Nachdenken zu eigenen Erkenntnissen zu kommen und in der Lage ist, diese zu artikuleren und zu vertreten, dann sollte man Philosoph werden; wenn man sich lieber hinter Geschaeftpraktiken und Gesetzen verschanzt, um die eigenen Bloessen des Verstandes und Unzulaenglichkeiten der Persoenlichkeit zu bedecken und zu schuetzen, dann sollte man lieber die Finger davon lassen.
JEIN -
Ja, weil die wenigsten approbierten Philosophen damit etwas erreichen konnten, sondern irgendwann die verrücktesten, gar nicht unter die Thematik fallenden Jobs annehmen,
Nein, weil (zwar auch keineswegs mit dem "Ursprung" ident) z.B. der frühere Bürgermeister von Venedig, Massimo Cacciari, einer der einflussreichsten Philosophen ist.... aber nunja, dann Bürgermeister, jetzt Politiker..
Nur, der hat es wenigstens zu etwas gebracht... überdies ist er ein anerkannter Autor und Professor für Ästhetik an der Universität von Venedig.
http://www.cronachelaiche.it/wp-content/uploads/2011/03/cacciari.jpg
LG
in Österreich z.B.
http://www.uni-graz.at/zvwww/studplan/spgwnw.html
geht übrigens in Linz auch, Innsbruck oder in Wien:
ssc-phil.univie.ac.at/studienorganisatorisches/masterstudium-philosophie/
ebenso, wie z.B auf den amerikanischen Universitäten und denen in Italien (wo es sogar "Philosophie der Kunst" als STudienrichtung gibt!)
LG
Mit akademischem Abschluss hat man im Schnitt allgemein bessere Jobchancen (gilt mit Blick auf höheres Gehalt, anspruchsvollere Tätigkeit und geringeres Arbeitslosigkeitsrisiko) als ohne. Schlechte Jobchancen haben Philosophie-Absolventen nur, wenn man sie ausschließlich mit anderen Akademikern vergleicht.
..Nur wegen den Arbeitsmarktprognosen etwas nicht zu studieren ist blöd...ich studiere selber Philosophie. Die Frage ist nur, wie gut ist dein Master? Mit 4,0 wirds schwer..mit 1,0 siehts rosig aus!
Du kannst in die Archive gehen, Bibliothek, Dozent, Lehrer, Ökonom, Journalismus, Entwicklungshilfe, Personalwesen, Berater.....
..Nur wegen den Arbeitsmarktprognosen etwas nicht zu studieren ist blöd...
Ne ists nicht blöd, sich Gedanken über das Leben nach dem Studium zu machen.
Mit 4,0 wirds schwer..mit 1,0 siehts rosig aus!
Falsch. Richard David Precht war eine Zeit arbeitslos und konnte eher mit seinem Buch sich nach oben ziehen
Du kannst in die Archive gehen, Bibliothek, Dozent, Lehrer, Ökonom, Journalismus, Entwicklungshilfe, Personalwesen, Berater.....
Theoretisch. Für Archive gibt es Archivare, für Bibliotheken Bibliothekare, Dozent setzt voraus, dass man eine Uni-Stelle bekommt, Journalismus eher freiberuflich in großer Konkurrenz. Berater: Was will man denn beraten. Ökonom: Wohl kaum. Entwicklungshilfe?? Personalwesen: siehe meinen Kommentar oben, ich denke nicht wirklich sicher als WEg..
Wo um Himmels Willen werden denn jetzt Philosophen wozu approbiert?