Philosophie Studium schwer?

5 Antworten

"Zwar kann man die Philosophie studieren, aber nicht erlernen, nur begreifen und ständig erweitern." Ich...

Viele sehen die Philosophie in diesem Punkt genau wie ich, dass Studium der Philosophie ist keine verkehrte Sache, jedoch kann man das Studium nicht so ohne weiteres mit denen der Naturwissenschaften vergleichen. Denn als Philosoph wird man geboren, dein Geist ist grundsätzlich offener und du bist von Natur aus wissbegierig. Jeder Philosoph spürt sein Talent die Dinge deutlicher sehen zu können, als andere Menschen mit ihrem beschränkt-konsequenten Denken, weit früher, als er die Entscheidung trifft seine Berufung anzunehmen.

Was ich dir damit sagen möchte ist eigentlich recht simpel, ich hielt es aber für besser meinen Standpunkt erst darzulegen: Wenn du das Fach studieren willst, solltest du dich bereits als Philosophen sehen, denn ansonsten bleibst du stets nur ein Student der großen Philosophen.

Es gibt kein Richtig und Falsch in der Philosophie im üblichen Sinne, alles was "Richtig" oder "Falsch" ist, kann nicht Gegenstand der Philosophie sein, die sich vor allem mit unbeantworteten oder unbefriedigenden Wissen beschäftigt. Nur die Beschäftigung mit diesem Wissen ist die Philosophie, nicht die Lösungsfindung, wir Philosophen geben nur einen Weg an, an dem die wahren Lösungsfinder sich orientieren können. Wir sind die Moral und die Polizei des Wissens der Menschheit und können einen ethischen Moralkompass für Menschen darstellen.

"Die Philosophie schafft selten neues Wissen, aber oft den Weg, der zu neuen Wissen führt." Ich...

Ich sehe, du hast es erst mit der Wirtschaft versucht, eine sehr konsequente Wissenschaft, die vor allem die Logik der Mathematik gern als Werkzeug nutzt. Dies ist nicht deine Welt, wie du selbst sagst, aber von einem so klar definierten Fach zu einem "alles ist möglich"-Fach erscheint mir als sehr unlogisch. Evtl. sind ja mangelnde Alternativen der Auslöser? Eventuell gibt es ja noch eine dritte Lösung. Die Entscheidung mit "Wirtschaft" zu arbeiten, kommt ja sicher nicht von ungefähr und wer Philosophie studieren will, wird wohl keine "Zeitlösung" gewählt haben, wo doch gerade die nachvollziehbaren Entscheidungsgänge deine Stärke in der neuen Studienwahl bedeuten würden. Falls doch, solltest du erst einige Gasthörungen mitmachen und mit einigen Philosophen reden, bevor du dich entscheidest.

Im übrigen sollte Geld keine deiner Motivationen sein, denn nur die wenigstens Philosophen verdienen ein gute Gehälter. Viele arbeiten nicht einmal in ihrem Beruf.


KhiCon3112 
Beitragsersteller
 09.01.2013, 12:12

Anfangs war ich mir einfach nicht Klar was ich den genau studieren möchte, denn ich hatte das Problem nach dem Abitur, dass ich einfach nicht wusste was ich wirklich will bzw. in welcher Richtung es später für mich gehen sollte. Damals wollte ich nach dem Abschluss nicht einfach zu Hause rumsitzen und nichts tuen, dewegen habe ich mich für Wiirtschaftswissenschaften eingetragen, vielleicht auch einfach um damals vorzubeugen, dass in dem Falle wenn ich nichts für mich finde, diesen Studiengang zu ende mache. Aber mittlerweile merke ich einfach, dass dieses Fach einfach Konsequent nach Stoff durchgezogen wird und dass man einfach in seinem denken und Handeln eingeschränkt wird, ich will nicht nach einem Schema handeln oder denken, damit ich im System funktioniere. Ich sage nicht dass es schlecht ist, im Gegenteil wenn Wirtschaftswissenschaft - Studenten später im Beruf es nicht so ausüben, werden sie wahrscheinlich im Berufsleben untergehen und keinen Erfolg finden. Auch habe ich das Glück, das der spätere finazielle verdienst mich nicht in meinen Entscheidung beeinflusst.

Mein Ziel ist es im Moment ein Studienfach zu finden wo ich mich wohlfühle, wo ich nicht immer irgend ein System oder Strukturen folgen muss. Ich habe es schon lange genug während der Schulzeit getan. An dauern sich auf seine Leistung zu konzentrieren, um jemand beweisen zu müssen, dass es Richtig ist und das man damit in der Gesellschaft funktioniert, was für mich total keinen Sinn ergibt.

Ich denke sowie du mir es mit deinem Wissen geschildert hast, bist du Phiolosophie Student oder warst es. Deshalb möchte ich dich fragen ob du mir noch mehr über den Studiengang und Prüfung erzählen kannst. Wie kann ich mir das vorstellen ? Werden dann in den Examen Texte bzw. Positionen rausgegebene und man muss sie Analysieren oder sind es Fragen, die man im Multiple - Choice system bewantwortet ? ...........

Danke für deine Antwort

Lg

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Ich kann es nur empfehlen! Ich selbst bin im 5. Semester und studiere es im Bachelor, es hilft ungemein beim klaren und schlüssigen Ausformulieren deiner Gedanken und ist daher also für das Leben hilfreich. Es studieren Leute Philosophie aus unterschiedlichsten Gründen. Hier dieses Video könnte dich oder andere vlt inspirieren :) 

https://youtube.com/watch?v=RwwCbwVbAtg


Enyaa233a  28.12.2020, 23:37

Ich hab eine Frage gehe bald in die 10. klasse und mache mir Gedanken über Studiengänge und spätere Berufe und ich liebe die Philosophie so sehr und bin talentiert darin Texte schlüssig zu erfassen und liebe es zu lesen wäre das was richtiges für mich? Ich will das unbedingt später studieren nur hat mir noch keiner Wirklich gesagt ob das schwer ist und wie ist abläuft als ich gerade gesehen habe , dass sie es studieren wollte ich mal fragen jemand der es selbst macht weiß es wohl am besten !!! Also denken sie es ist machbar für jeden und ist es denn eingeschränkt also muss man gute Noten in der Schule gehabt haben und wie sollte , dass Abitur dafür aussehen ?

Liebe Grüße

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MDodsno  03.03.2021, 00:24
@Enyaa233a

Wenn du nur unsicher darüber bist, ob du "gut genug" bist: mach dir keine Sorgen! Alles was du schreibst zeigt, dass du die besten Voraussetzungen dafür hast! Du kannst das rocken. Geh deinen Interessen in jedem Fall nach.

Ah ja und Berufswahl. Es schadet nicht Philosophie mit etwas anderem, das dir gefällt zu kombinieren! Kann auch etwas praktisches sein.

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Es gibt unterschiedliche Aspekte in der Philosophie.
Einerseits ist da der Grundgedanke, die Suche nach der Wahrheit. Dafür brauchst du einen offenen Geist, du musst lernen, auch mal über das Gewohnte hinauszudenken und abstrakte Ideen nicht als Spinnerei abzutun. Du musst neugierig sein und Interesse daran haben, die Hintergründe der Dinge zu erforschen, nachzufragen. Und du musst selber denken. Das klingt so lapidar, man denkt ja schließlich immer irgendwie, aber das ist systematisches Denken, und extrem konsequent. Insofern: ja, es ist schwer. Aber du bist nicht gezwungen, alles zu begreifen, mit dem du dich befasst, im Gegenteil, es wäre höchst erstaunlich, wenn es dir gelänge. Es gibt nicht so viele "richtige" Antworten, denn: Philosophische Theorien wollen hinterfragt werden - zumindest theoretisch, dazu komm ich gleich. Es geht nicht darum, Dogmen auswendig zu lernen, sondern sich selbst Gedanken zu machen - in der Auseinandersetzung mit jenen, die das bereits getan haben.
Und damit komm ich zum zweiten Punkt, denn es gibt auch noch einen anderen Aspekt, der im Philosophiestudium berücksichtigt wird (je nach Dozent mehr oder weniger): Philsophiewissenschaft, also die Frage, was die großen Denker vergangener oder auch heutiger Zeiten zu einem Problem gedacht haben. Dabei geht es weniger darum, auf das Problem selbst einzugehen, als vielmehr auf die Herangehensweise an es. Es geht dabei darum, die Gedankengänge nachzuvollziehen, da gibt es auch mehr "richtig oder falsch", und man kann mehr auswendig lernen (was ich aber für die falsche Herangehensweise halte). Und du musst viel viel viel viel lesen, und zwar genau. Wenn du ein Problem damit hast, dich mehrere Stunden, Tage oder sogar Wochen mit einem einzigen Text zu befassen, bist du da falsch.
Idealerweise besteht dein Philosophiestudium darin, über die Beschäftigung mit den Werken der Philosophen dein eigenes Denken zu schulen, womit es dir wiederum leichter fällt, das vor dir Gedachte nachzuvollziehen.

Du musst aber auch nicht so tief einsteigen. Ich würde jedem das Studium der Philosophie empfehlen, nicht speziell den Studiengang, auch im Nebenfach oder einfach so, weil man das eigene Denken erweitert, kreativer wird und Probleme wesentlich effektiver angehen kann, da man Scheinargumente zu durchschauen und komplexe Zusammenhänge zu erfassen und aufzulösen lernt. Das ist in jedem Beruf nützlich, auch wenn man kaum Aussicht auf eine konkrete, auf den Studiengang maßgeschneiderte Stelle wie in anderen Fächern hat.

So etwas wie ein leichtes Studium gibt es nicht. Anforderungen werden immer gestellt, der eine kommt eben mit diesen, der andere mit jenen besser klar.

Über das Philosophie-Studium kannst du dich auf den Homepages der Unis informieren, die es anbieten, da gibt es je nach Dozenten unterschiedliche Schwerpunkte nach den Einführungskursen.

Was du mitbringen solltest? Vmtl. die Fähigkeit zur Frustrationstoleranz, wenn du dich hinterher auf Jobsuche begeben willst. Philosophen sind (wie viele andere Geisteswissenschaftler) nicht unbedingt gesucht, die Chance auf eine dauerhafte Anstellung ist nicht sonderlich.

Bitte geh zur Studienberatung und besuch einige Seminare.