Wie trügerisch Erinnerung sein kann (rosarote Brille)

3 Antworten

Das Problem ist nicht neu und ich denke, jeder kennt es. Das Sprichwort "die Erinnerung malt mit goldenem Pinsel" habe ich schon in meiner Kindheit gehört.

Es scheint ein psychologisches Phänomen zu sein, das ich jetzt aus dem Stehgreif nicht kenne. Da müsste ich mich erst einlesen.

Ich habe aber einen Link gefunden, der genau dieses Thema behandelt:
https://karrierebibel.de/retromanie/

Würde ich eher als Nostalgie-Effekt abstempeln, also dass man die Vergangenheit oft positiver in Erinnerung hat als sie wirklich war. Die meisten Menschen empfinden ihre Jugendzeit als unbeschwert, weil sie weniger Verantwortung hatten. Positive Erlebnisse bleiben stärker im Gedächtnis, während negative Erfahrungen über Jahre verblassen.

Statistisch gesehen kann man deine Aussage, dass man „gefühlt 50% der Zeit damals eigentlich Fernsehen geschaut hat“, nicht unterstützen. Im Schnitt hat ein Bürger in den 90er Jahren etwa 3 Stunden pro Tag in Deutschland ferngesehen​. Diese Zahl ist zwar hoch, aber es deutet darauf hin, dass Fernsehen nicht die Mehrheit der Zeit eingenommen hat. Vielleicht beruht darauf auch die trügerische Wahrnehmung, dass du glaubst, jeder hätte so viel TV geschaut wie du.


SpeedEnforcer 
Beitragsersteller
 18.08.2024, 23:44

Also ich kann nur von mir sprechen aber der Fernseher lief auch nur ca. 3-6 Stunden - man hatte ja noch Schule und musste schlafen - sagen wir man kam 16:00 nach Hause dann lief das Teil 4 Stunden - am Wochenende war es natürlich anders

Ich habe da aber auch wirklich zu wenig Erinnerungen daran, ich weiß nur noch dases eine sehr kurze aber intensive Zeit gewesen ist - ich bin dann sobald es möglich war auf Computer umgestiegen - als Big Brother eingeführt wurde habe ich mich dann komplett vom Fernseher verabschiedet und nutze es auch heute noch maximal nur als Monitor

Ich vermute, dass liegt am Aufwachsen.

Man wird älter und größer, der Körper baut sich immer mehr auf und man beginnt in kleinen Schritten etwas zu erreichen.

Das Umfeld wird dabei mit dem eigenen Empfinden in die Erinnerungen aufgesogen.

So scheiden unangenehme Dinge aus.

Deshalb finde ich es auch nicht schlimm, dass in die heutige Zeit immer noch Kinder hineingeboren werden.

Es ist ja ihre Zeit, in der sie aufwachsen und ihre Erinnerungen festlegen. Und sie wundern sich, warum wir meckern, so wie wir uns über unsere Eltern gewundert haben.

Paar Ausnahmen gibts trotzdem. Meine Erinnerungen an die Kindheit haben nur wenige positive Momente. Meine gute Zeit war theoretisch mit 14 bis 16 und dann noch paar kleine Lichtblicke. "Willkommen in der Welt eines Sensiblen."