Was ist respektlos daran, in einem Konzentrationslager „normale“, bunte Kleidung zu tragen?

6 Antworten

Normale Kleidung empfinde ich dort nicht als unangemessen, solange das Verhalten okay ist. Ich würde allerdings alles "schrille" oder die "zufällige" Kombi Schwarz-weiß-rot vermeiden...

von mir aus kann jeder in der Öffentlichkeit herumlaufen wie er will - von mir aus im Kartoffelsack

hier handelt es handelt sich aber um eine Gedenkstätte und nicht um den Catwalk einer Modeshow

und da es leider immer wieder Idioten gibt, die -koste was es wolle- unbedingt provozieren müssen, werden eben Anforderungen an die Bekleidung gestellt - selbst für den Bundestag gibt es eine Kleiderordnung (wenngleich hier natürlich liberaler)

Auf einem Friedhof dürfen wir orthodoxe Juden keine Zizit (Schaufäden) offen tragen.

Begründung: Weil die Toten das nicht mehr können, diese Mitzwah zu erfüllen. Aus Respekt davor verstecken wir vor Friedhofbesuch unsere Zizit.

Ich denke, es verhält sich in einer Mordfabrik nicht anders. Insassen des Lagers konnten zu keiner Zeit fröhliche Kleider tragen. Aus Respekt vor den Toten wird die Kleidung schlicht gehalten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin Charedi = orthodoxer Jude.

"Sinn" dieser Lager war es doch gerade, jegliche Individualität, jegliche Eigenständigkeit, jegliche Berechenbarkeit, jegliche Moral, jegliche Menschlichkeit, jegliches Recht zu zerstören...

...niemand hätte auch nur ansatzweise die Möglichkeit gehabt sich was auszusuchen...

...erschreckend wie wenig hier darüber gewusst wird...

solange du nicht "rein zufällig" schwarz-weiß-rot kombinierst ist an normaler Kleidung nichts respektlos