Warum koste der Führerschein in Deutschland deutlich mehr als im EU Ausland
In Niederlande Frankreich und Österreich oder sogar Dänemark kommt trotz ähnlicher Löhne mit Hälfte aus als in Deutschland
(es wird immer wieder versucht die hohen Kosten durch hohen Lohn zu rechtfertigen
1 Antwort
Der Lohn spielt eine Rolle, aber keine große. Ein Fahrlehrer verdient netto ca. 20.000 - 27.000 im Jahr. Das ist nicht viel, im Gegenteil. (Hier kommt es natürlich nochmal auf die Steuerklasse und die Qualifikation des Lehrers an)
Die hohen Kosten sind durch andere Faktoren begleitet:
- Hohe Anmeldegebüren
- Gebühren für das Lehrnmaterial
- Viele Sonderfahrten
- Steuern, Versicherungen, Benzin, Instandhaltungskosten, Neuanschaffungen der Autos
- Mieten der Räumlichkeiten und der Unterbringung der Autos
- Wiederholungen: Wenn Schüler die Prüfungen nicht schaffen, kostet sie das mehr.
dazu ergänzend aus https://www.mdr.de/ratgeber/mobilitaet/fahrschule-fahrlehrer-fuehrerschein-kosten-100.html
Fahrschüler bringen oft wenig Grundwissen mit
Aber mit der komplexer gewordenen Fahrsituation alleine lässt sich dieser gestiegene Lernbedarf auch nicht erklären. Komplex war es auch schon vor drei oder vier Jahren. Fahrlehrer André Schmidt macht da ganz andere Beobachtungen. Es fehlt bei einem großen Teil der Fahrschüler schlicht das Grundwissen.
Die ganz banale Kenntnis über die Funktion der zwei bis drei Pedale da unten ist schlicht nicht vorhanden, unter der Motorhaube befindet sich eine einzige Blackbox und der Fahralltag hat bisher nicht interessiert. Und mitunter fehlen auch die Sprachkenntnisse. Gelehrt wird auf Deutsch und wer verstehend lesen kann, ist im Vorteil. Wer Grundwissen hat, aber eben auch.
"Wenn die Eltern mal ihre Kinder beobachten, die hinten rechts ins Auto steigen. Da gucken 90 Prozent auf ihr Smartphone. Früher haben sie nach vorn geschaut und den Tag herbeigesehnt, vorn links sitzen zu dürfen.
André Schmidt Thüringer Fahrlehrerverband"