Waren Kunden damals selbst Schuld weil sie ihr Geld in hochriskante Zertifikate verloren haben oder wurde sie vom Bank-Berater rein gelegt, was meint ihr?

9 Antworten

Ich denke eigentlich ja. Manch einer war vielleicht zu gierig. Und die Gier hat dann das Gehirn übernommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich denke, dass da alle Seiten nicht unschuldig waren.
Die Banker haben sich von Gier verleiten lassen und gleichzeitig haben auch Anleger manchmal zu viel Chance und zu wenig Risiko gesehen.

Der Bank-‚Berater‘ ist in erster Linie ein Vertriebsmitarbeiter, der entsprechend auch für den Verkauf entlohnt wird. Dieses haben viele nicht verinnerlicht.
Viele sehen ihn heute noch als den netten Berater, der nur mein Wohl will. Die sind aber rar.

Daneben gab es aber sicher auch ein paar echte Gangster …

Dennoch kenne ich das von der eigenen Bank Praxis so, daß man aufgeklärt wird welches Risiko man bei einem Finanzprodukt eingeht

Tja von wegen. Vor vielen Jahren, als ich noch ein halbstarker war und mich bei Finanzen auf den Berater der örtlichen Bank verlassen habe, hab ich diese "Auflärung" erlebt.

Mindestens 3 mal nachgefragt, wenn jetzt XY passiert kann ich dann YZ machen? Jaja, gar kein problem das ist völlig problemlos. Als XY eingetreten ist und ich YZ machen wollte: Was? Neee, das geht nicht.

Oder als ich nen Bausparer mit sehr hohen Zinsen hatte, den ich laut eigener Auskunft nur zum Sparen nutzen würde und kein Interesse am Darlehen hätte - und mich die Beraterin gedrängt hat ich soll den kündigen und dafür bei ihr nen Bausparer mit 0,1% Zinsen abschließen weil "der wäre viel besser zum sparen". Halten die mich für völlig blöd? Naja, nach obiger Geschichte wohl zu recht.

War lehrreich, ich vertraue keinen mündlichen Aussagen mehr. Lese alles immer selbst durch, informiere mich selbst, entscheide selbst, und spreche nicht mehr mit Bankmitarbeiter. Seitdem nie wieder Probleme gehabt. Letztendlich war es meine eigene Dummheit jemanden etwas zu glauben ohne es nachzuprüfen. Natürlich nicht repräsentativ für alle Bankmitarbeiter. Würden alle so arbeiten gäbe es keine Banken mehr...

Daher, ja sicherlich gibt es genug die halt auf große Rendite gegeiert habne und jetzt rumheulen wenn eben das große Risiko eintrat, aber genug andere Fälle gibt es leider auch.

Wer Geld anlegt und sich nicht im Klaren ist, dass er auch alles verlieren kann, kann die Schuld nicht dem Berater geben...

Wenn der Berater sagt, sie können und werden vermutlich alles verlieren es besteht aber die Chance das 100fache rauszuholen... wer ist dann Schuld?


HoiZusammen  30.07.2024, 13:08

Der Verkäufer/Banker verfolgt Verkaufsziele und hat seinen Arbeitgeber im Rücken. Die Kundenbelehrungen erfolgen in der Praxis zumeist nur nebenbei, indem man den Kunden verschiedene Zettel unterschreiben lässt und sich selbst absichert.

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Hafnafir  30.07.2024, 13:10
@HoiZusammen

Wer mit Aktien handelt und die Einlage nicht verschmerzen kann, braucht keinen Bank Berater, der schon in der Schule nicht aufgepasst.

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HoiZusammen  30.07.2024, 13:24
@Hafnafir

Dem stimme ich zu.

Als ehemaliger "Bank-Angestellten-Antreiber" kann ich aus persönlicher Erfahrung schreiben: Kunden, insbesondere langjährige Kunden vertrauen ihrem Berater viel zu sehr und hinterfragen zu wenig. So nach dem Motto: Der wird mir schon nichts Schlechtes andrehen...

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Hafnafir  30.07.2024, 13:28
@HoiZusammen

Mein Schwager ist auch bei der Bank, schon lange und auch kein kleiner Schalterfuzzi, selbst dem traue ich nicht... Bankmitarbeiter, Autoverkäufer und Versicherungsvertreter.... immer aufpassen

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christl10 
Beitragsersteller
 30.07.2024, 12:57

Derjenige der unterschreibt natürlich, wer denn sonst?

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Ein möglichst hoher Gewinn ist mit einem hohen Risiko verbunden. Wer Geld anlegt, sollte sich selbst mit den Risiken beschäftigen. Bei Banken und Versicherungen gehe ich immer davon aus, dass sie primär ihren eigenen Gewinn im Fokus haben.