Israel vs. Hamas vs. Palestina

1 Antwort

Du vergleichst Israel, eine souveräne Nation mit demokratischen Strukturen, mit der Hamas, einer Terrororganisation, die ihre eigene Bevölkerung als Geisel hält und auf die totale Vernichtung Israels aus ist. Das ist, als würde man einen Feuerwehrmann mit einem Brandstifter gleichsetzen, nur weil beide „mit Feuer zu tun haben“. Israel will Sicherheit und Frieden. Die Hamas will Krieg. Es ist schlicht naiv zu glauben, dass eine Organisation, die stolz darauf ist, Raketen aus Kindergärten abzufeuern, irgendwann „vernünftig“ wird, nur weil sie noch mehr Waffen bekommt. Dein „Gleichgewicht des Schreckens“ funktioniert nur, wenn beide Seiten rational handeln. Aber mit Fanatismus, der sogar den Tod glorifiziert, kannst du nicht rational verhandeln.


J0T4T4  06.12.2024, 15:26
Israel will Sicherheit und Frieden.

Ganz so einfach ist es leider nicht. Man muss schon sehr leichtgläubig sein, wenn man abstreitet, dass Netanjahu die Anschläge vom Oktober als günstig gelegene Möglichkeit nutzt, um sich als erfolgreicher Feldherr darzustellen und von den Problemen im Land abzulenken. Der offene Konflikt mit dem Libanon wurde auch sehr bewusst gesucht.

Es ist kein Geheimnis, dass Israel daran interessiert ist, Schritt für Schritt die Grenzen immer weiter nach außen zu verschieben.

Xaloran  06.12.2024, 16:07
@J0T4T4

Deine Aussage ist nicht nur ein Ablenkungsmanöver, sondern verdreht Ursache und Wirkung völlig. Netanjahu ist sicher ein "umstrittener" Politiker – keine Frage. Aber zu behaupten, Israel nutze den grausamsten Terrorangriff seiner Geschichte als PR-Möglichkeit, ist nichts anderes als eine zynische Verdrehung der Tatsachen. Die Hamas hat Menschen enthauptet, Frauen vergewaltigt und viele weitere Verbrechen begangen, das war schlicht und einfach ein Akt puren Hasses – und deine Reaktion ist, über Netanjahus politische Taktik zu spekulieren? Das ist ein moralischer Bankrott.

Und zum Thema „Grenzenverschieben“: Israel hat sich 2005 vollständig aus Gaza zurückgezogen. Was war die Reaktion? Raketen. Kein Frieden, keine Verhandlungen, nur noch mehr Gewalt. Danach gab es mehrere Friedenspläne, die alle einseitig von den Palästinensern abgelehnt wurden, weil sie die Existenz Israels nicht wollen. Wenn du also meinst, Israel suche aktiv den Konflikt, solltest du vielleicht erklären, wie es für ein Land, das sich nachweislich verteidigt, eine bessere Strategie gibt, als sich gegen einen erklärten Vernichtungsfeind zu wehren. Grenzen verschieben? Israel kämpft darum, überhaupt existieren zu dürfen.

heisenberg7626  06.12.2024, 17:01
@Xaloran

Der Mossad hat den 7. Oktober sehen kommen, hat aber schlussendlich nichts unternommen. Nichtmal eine Warnung oder sonst was. Netanyahu finanziert die Hamas durch Qatar mit Milliarden von Beträgen. Es ist offensichtlich dass er ein Keil zwischen den Palästinensischen Behörden treiben will um sie bestenfalls gegen sich auszuspielen.

J0T4T4  06.12.2024, 20:57
@Xaloran
Aber zu behaupten, Israel nutze den grausamsten Terrorangriff seiner Geschichte als PR-Möglichkeit, ist nichts anderes als eine zynische Verdrehung der Tatsachen. Die Hamas hat Menschen enthauptet, Frauen vergewaltigt und viele weitere Verbrechen begangen, das war schlicht und einfach ein Akt puren Hasses – und deine Reaktion ist, über Netanjahus politische Taktik zu spekulieren?

Natürlich. Ich persönlich halte es aber eher für verwerflich, da tatsächlich eine Taktik draus zu machen, als nur drüber zu spekulieren. Sieh wie du es willst, aber man kann nicht abstreiten, dass Netanjahu selbst im Endeffekt davon profitiert hat.

Israel verschiebt tagtäglich die Grenzen im Westjordanland. Das hat nichts - überhaupt nichts - mit irgendeinem Existenzkampf zu tun. Die Existenz Israels kann die Hamas ebenfalls nicht wirklich bedrohen. Der Krieg in Gaza ist kein Existenzkampf Israels. Ein Rückzug aus Gaza beendet nicht die Existenz Israels.

Wenn du also meinst, Israel suche aktiv den Konflikt, solltest du vielleicht erklären, wie es für ein Land, das sich nachweislich verteidigt, eine bessere Strategie gibt, als sich gegen einen erklärten Vernichtungsfeind zu wehren.

Ich will die Effektivität des Völkermords nicht abstreiten. Nur muss es eben recht gründlich passieren, denn die Überlebenden werden auf sehr lange Zeit sehr wenig von Israel halten.

Xaloran  10.12.2024, 09:30
@heisenberg7626

Du hast ja noch nicht mal verstanden, dass der Mossad damit überhaupt nichts zu tun hatte. Das war der Schin Bet. Zudem wusste man das etwas kommen wird, aber nicht wie, was und wo. Wann hat denn die Hamas das letzte mal vor dem 07 Oktober 2023 Israel so angegriffen?

Xaloran  10.12.2024, 09:38
@J0T4T4
Israel verschiebt tagtäglich die Grenzen im Westjordanland. Das hat nichts - überhaupt nichts - mit irgendeinem Existenzkampf zu tun. 

Siedlungen im Westjordanland sind umstritten – auch innerhalb Israels –, aber sie sind nicht der Beweis für einen Expansionismus, sondern Ausdruck eines ungelösten Konflikts. Israel hat mehrfach angeboten, einen Großteil der Siedlungen aufzugeben, wenn es dafür Frieden bekommt. Beispiele? Das Camp-David-Abkommen 2000 oder die Verhandlungen unter Ehud Olmert 2008, bei denen Palästina über 97 % der Westbank und Ostjerusalem angeboten wurde. Beide Male wurde das abgelehnt, nicht von Israel, sondern von den palästinensischen Führungen, die nicht bereit waren, Israels Existenzrecht zu akzeptieren.

Die Existenz Israels kann die Hamas ebenfalls nicht wirklich bedrohen. Der Krieg in Gaza ist kein Existenzkampf Israels. 

Sie kann keine Panzerdivisionen schicken, das stimmt – aber sie kann und will Terror verbreiten, Juden weltweit ermorden und Israel zu einem dauerhaften Ziel von Angriffen machen. Das Existenzrecht eines Staates umfasst auch das Recht, seine Bürger vor Terror zu schützen. Israel kämpft nicht nur um seine Grenzen, sondern um das Überleben als jüdischer Staat in einer Region, in der viele es lieber von der Landkarte tilgen würden.

Ein Rückzug aus Gaza beendet nicht die Existenz Israels.

Ja, das hat ja beim letzten Abzug aus Gaza viel gebracht oder?

Ich will die Effektivität des Völkermords nicht abstreiten. Nur muss es eben recht gründlich passieren, denn die Überlebenden werden auf sehr lange Zeit sehr wenig von Israel halten.

Israel führt keinen Genozid durch, sondern verteidigt sich gegen einen Feind, der offen zur Vernichtung Israels aufruft. Dass die Hamas ihre eigene Bevölkerung als Schutzschilde benutzt, dass sie Krankenhäuser und Schulen als Waffenlager missbraucht, ist kein israelisches Verbrechen, sondern ein Kalkül der Hamas. Die einzige „Gründlichkeit“, die hier sichtbar ist, ist die der Hamas bei der Zerstörung ihrer eigenen Gesellschaft. Dein Versuch, das als Effektivität von „Völkermord“ zu rahmen, zeigt nicht nur eine moralische, sondern auch eine intellektuelle Bankrotterklärung.

Vielleicht denkst du, du würdest hier kritischen Weitblick demonstrieren, aber tatsächlich spielst du genau das Spiel, das Terrororganisationen lieben: Schuldverschiebung, moralische Relativierung und ein narrative Fokus weg von der Realität des Terrors. Israel kämpft gegen Terror – nicht um deine Zustimmung.

stescope 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 16:59
Du vergleichst Israel, eine souveräne Nation mit demokratischen Strukturen, mit der Hamas, einer Terrororganisation, die ihre eigene Bevölkerung als Geisel hält und auf die totale Vernichtung Israels aus ist.

Es spielt bei dem Modell keine Rolle, welche politischen Strukturen die Parteien vertreten. Auch ist es kein Vergleich, es betrifft den Konflikt und den Mangel an Problemlösungskompetenz der Parteien.

Dein „Gleichgewicht des Schreckens“ funktioniert nur, wenn beide Seiten rational handeln. Aber mit Fanatismus, der sogar den Tod glorifiziert, kannst du nicht rational verhandeln.

Naja, das Modell hat auch für den Fall eine Antwort. Und anhand der aktuellen Entwicklung, die schon zeigen, dass die Hamas oder bspw. der Iran "eingeschüchtert" sein können, ist schon eine Rationalität erkennbar.

Davon aber ab geht es in dem Modell darum, die Illusion eines eben glorifizierten Sieges über ein Waffenliefersystem im Rahmen einer Gegenpropaganda zu "entglorifizieren".