Israel vs. Hamas vs. Palestina
Der Konflikt besteht ja nun schon eine Ewigkeit und wird sich aufgrund von religiösen und politischen Gründen auch nicht lösen lassen.
Ich habe mich gefragt, ob man nicht eine Lösung durch Einwirken auf die institutionellen Verhaltensweisen herbeiführen kann.
Wie auch bei dem Gleichgewicht des Schreckens: Da jeder die Bombe werfen könnte, tut es am Ende keiner aus Vernunftgrünen.
Folgender Vorschlag:
Alle Parteien werden in einer offenen Kommunikation und mit offenen Ankündigungen, die für jedermann einsehbar sind, von weltweit agierenden Waffen-Zuliferern mit Waffen beliefert (ja, alle Parteien).
Die Stärke der Waffen richtet sich nach den jeweiligen Verlusten/Schäden, so dass jede Partei, die starke Verluste erleidet, stärkere Waffen erhält, um gegenzuschlagen.
Jeder Partei wird so die Möglichkeit gegeben, die Gegenseite im gleichen Maße zu "schaden".
Dies wird lautstark kommuniziert, um einen Gegenpol zu den erhofften Wirkungen von Angriffen zu bilden – quasi als eine Abschreckungsaufforderung bzw. Abschreckungswirkung.
Das Ziel:
Jeder Angriff auf eine Gegenseite wird eine international getütze Stärkung eben dieser Gegenseite nach sich ziehen, so dass die erhoffte Wirkung des Angriffs gegenkompensiert wird.
Durch die offene Kommunikation wird die Kriegsführung selbst verhöhnt und ins Lächerliche gezogen, da langfristig durch die allseitige Kompensation jeder Partei klar wäre, dass es keinen Sieger geben kann.
Dafür ist es wichtig, dass die "Lautstärke" der Kompensationslieferungen so laut ist, wie die Propaganda aller Parteien, damit jeder, der isch über einen Angriff erfreut, gleichzeitig auch die "Stärkung des Gegners" im Hinterkopf mitverankertbekommt.
Sollte der Krieg dennoch weitergeführt werden, so werden die Waffenlieferungen in der Form gesteigert, dass alle Parteien sich soweit dezimieren, bis:
a) Die Einsicht siegt, dass es keinen Sieger geben kann.
oder
b) Durch die gegenseitige Dezimierung kein Sieger mehr exisiteren kann.
Das soll nicht makaber klingen, aber der Worst Case aus diesem Vorschlag würde, was die Opferzahlen angeht, langfristig so oder so eintreten.
Nur durch die Regulierung, würde es offen zu Schau gestellt werden, dass die Siegeshoffnung einer Partei nur eine Illusion ist. Alle Parteien haben so die Möglichkeit, viel früher die Sinnlosigkeit zu erkennen.
Alternativ steht es den Parteien natürlich frei, Frieden zu verhandeln, klar.
Aber wenn die Parteien nicht wollen, dann sollte ein derart aussichtsloser Krieg zumindest durch die Internationale Gemeinschaft deeskalierend gesteuert werden. Und zwar durch ein "Gleichgewicht des Schreckens".
Die "extreme" Darstellung dieses Vorschlages dient natürlich der Anregung der Diskussion über eine moralische Provokation.
!!! Dies ist kein Aufruf zum Krieg und soll diese nicht rechtfertigen, im gegenteil !!!
/shitstorm incoming :D
1 Antwort
Du vergleichst Israel, eine souveräne Nation mit demokratischen Strukturen, mit der Hamas, einer Terrororganisation, die ihre eigene Bevölkerung als Geisel hält und auf die totale Vernichtung Israels aus ist. Das ist, als würde man einen Feuerwehrmann mit einem Brandstifter gleichsetzen, nur weil beide „mit Feuer zu tun haben“. Israel will Sicherheit und Frieden. Die Hamas will Krieg. Es ist schlicht naiv zu glauben, dass eine Organisation, die stolz darauf ist, Raketen aus Kindergärten abzufeuern, irgendwann „vernünftig“ wird, nur weil sie noch mehr Waffen bekommt. Dein „Gleichgewicht des Schreckens“ funktioniert nur, wenn beide Seiten rational handeln. Aber mit Fanatismus, der sogar den Tod glorifiziert, kannst du nicht rational verhandeln.
Deine Aussage ist nicht nur ein Ablenkungsmanöver, sondern verdreht Ursache und Wirkung völlig. Netanjahu ist sicher ein "umstrittener" Politiker – keine Frage. Aber zu behaupten, Israel nutze den grausamsten Terrorangriff seiner Geschichte als PR-Möglichkeit, ist nichts anderes als eine zynische Verdrehung der Tatsachen. Die Hamas hat Menschen enthauptet, Frauen vergewaltigt und viele weitere Verbrechen begangen, das war schlicht und einfach ein Akt puren Hasses – und deine Reaktion ist, über Netanjahus politische Taktik zu spekulieren? Das ist ein moralischer Bankrott.
Und zum Thema „Grenzenverschieben“: Israel hat sich 2005 vollständig aus Gaza zurückgezogen. Was war die Reaktion? Raketen. Kein Frieden, keine Verhandlungen, nur noch mehr Gewalt. Danach gab es mehrere Friedenspläne, die alle einseitig von den Palästinensern abgelehnt wurden, weil sie die Existenz Israels nicht wollen. Wenn du also meinst, Israel suche aktiv den Konflikt, solltest du vielleicht erklären, wie es für ein Land, das sich nachweislich verteidigt, eine bessere Strategie gibt, als sich gegen einen erklärten Vernichtungsfeind zu wehren. Grenzen verschieben? Israel kämpft darum, überhaupt existieren zu dürfen.
Der Mossad hat den 7. Oktober sehen kommen, hat aber schlussendlich nichts unternommen. Nichtmal eine Warnung oder sonst was. Netanyahu finanziert die Hamas durch Qatar mit Milliarden von Beträgen. Es ist offensichtlich dass er ein Keil zwischen den Palästinensischen Behörden treiben will um sie bestenfalls gegen sich auszuspielen.
Aber zu behaupten, Israel nutze den grausamsten Terrorangriff seiner Geschichte als PR-Möglichkeit, ist nichts anderes als eine zynische Verdrehung der Tatsachen. Die Hamas hat Menschen enthauptet, Frauen vergewaltigt und viele weitere Verbrechen begangen, das war schlicht und einfach ein Akt puren Hasses – und deine Reaktion ist, über Netanjahus politische Taktik zu spekulieren?
Natürlich. Ich persönlich halte es aber eher für verwerflich, da tatsächlich eine Taktik draus zu machen, als nur drüber zu spekulieren. Sieh wie du es willst, aber man kann nicht abstreiten, dass Netanjahu selbst im Endeffekt davon profitiert hat.
Israel verschiebt tagtäglich die Grenzen im Westjordanland. Das hat nichts - überhaupt nichts - mit irgendeinem Existenzkampf zu tun. Die Existenz Israels kann die Hamas ebenfalls nicht wirklich bedrohen. Der Krieg in Gaza ist kein Existenzkampf Israels. Ein Rückzug aus Gaza beendet nicht die Existenz Israels.
Wenn du also meinst, Israel suche aktiv den Konflikt, solltest du vielleicht erklären, wie es für ein Land, das sich nachweislich verteidigt, eine bessere Strategie gibt, als sich gegen einen erklärten Vernichtungsfeind zu wehren.
Ich will die Effektivität des Völkermords nicht abstreiten. Nur muss es eben recht gründlich passieren, denn die Überlebenden werden auf sehr lange Zeit sehr wenig von Israel halten.
Du hast ja noch nicht mal verstanden, dass der Mossad damit überhaupt nichts zu tun hatte. Das war der Schin Bet. Zudem wusste man das etwas kommen wird, aber nicht wie, was und wo. Wann hat denn die Hamas das letzte mal vor dem 07 Oktober 2023 Israel so angegriffen?
Israel verschiebt tagtäglich die Grenzen im Westjordanland. Das hat nichts - überhaupt nichts - mit irgendeinem Existenzkampf zu tun.
Siedlungen im Westjordanland sind umstritten – auch innerhalb Israels –, aber sie sind nicht der Beweis für einen Expansionismus, sondern Ausdruck eines ungelösten Konflikts. Israel hat mehrfach angeboten, einen Großteil der Siedlungen aufzugeben, wenn es dafür Frieden bekommt. Beispiele? Das Camp-David-Abkommen 2000 oder die Verhandlungen unter Ehud Olmert 2008, bei denen Palästina über 97 % der Westbank und Ostjerusalem angeboten wurde. Beide Male wurde das abgelehnt, nicht von Israel, sondern von den palästinensischen Führungen, die nicht bereit waren, Israels Existenzrecht zu akzeptieren.
Die Existenz Israels kann die Hamas ebenfalls nicht wirklich bedrohen. Der Krieg in Gaza ist kein Existenzkampf Israels.
Sie kann keine Panzerdivisionen schicken, das stimmt – aber sie kann und will Terror verbreiten, Juden weltweit ermorden und Israel zu einem dauerhaften Ziel von Angriffen machen. Das Existenzrecht eines Staates umfasst auch das Recht, seine Bürger vor Terror zu schützen. Israel kämpft nicht nur um seine Grenzen, sondern um das Überleben als jüdischer Staat in einer Region, in der viele es lieber von der Landkarte tilgen würden.
Ein Rückzug aus Gaza beendet nicht die Existenz Israels.
Ja, das hat ja beim letzten Abzug aus Gaza viel gebracht oder?
Ich will die Effektivität des Völkermords nicht abstreiten. Nur muss es eben recht gründlich passieren, denn die Überlebenden werden auf sehr lange Zeit sehr wenig von Israel halten.
Israel führt keinen Genozid durch, sondern verteidigt sich gegen einen Feind, der offen zur Vernichtung Israels aufruft. Dass die Hamas ihre eigene Bevölkerung als Schutzschilde benutzt, dass sie Krankenhäuser und Schulen als Waffenlager missbraucht, ist kein israelisches Verbrechen, sondern ein Kalkül der Hamas. Die einzige „Gründlichkeit“, die hier sichtbar ist, ist die der Hamas bei der Zerstörung ihrer eigenen Gesellschaft. Dein Versuch, das als Effektivität von „Völkermord“ zu rahmen, zeigt nicht nur eine moralische, sondern auch eine intellektuelle Bankrotterklärung.
Vielleicht denkst du, du würdest hier kritischen Weitblick demonstrieren, aber tatsächlich spielst du genau das Spiel, das Terrororganisationen lieben: Schuldverschiebung, moralische Relativierung und ein narrative Fokus weg von der Realität des Terrors. Israel kämpft gegen Terror – nicht um deine Zustimmung.
Du vergleichst Israel, eine souveräne Nation mit demokratischen Strukturen, mit der Hamas, einer Terrororganisation, die ihre eigene Bevölkerung als Geisel hält und auf die totale Vernichtung Israels aus ist.
Es spielt bei dem Modell keine Rolle, welche politischen Strukturen die Parteien vertreten. Auch ist es kein Vergleich, es betrifft den Konflikt und den Mangel an Problemlösungskompetenz der Parteien.
Dein „Gleichgewicht des Schreckens“ funktioniert nur, wenn beide Seiten rational handeln. Aber mit Fanatismus, der sogar den Tod glorifiziert, kannst du nicht rational verhandeln.
Naja, das Modell hat auch für den Fall eine Antwort. Und anhand der aktuellen Entwicklung, die schon zeigen, dass die Hamas oder bspw. der Iran "eingeschüchtert" sein können, ist schon eine Rationalität erkennbar.
Davon aber ab geht es in dem Modell darum, die Illusion eines eben glorifizierten Sieges über ein Waffenliefersystem im Rahmen einer Gegenpropaganda zu "entglorifizieren".
Ganz so einfach ist es leider nicht. Man muss schon sehr leichtgläubig sein, wenn man abstreitet, dass Netanjahu die Anschläge vom Oktober als günstig gelegene Möglichkeit nutzt, um sich als erfolgreicher Feldherr darzustellen und von den Problemen im Land abzulenken. Der offene Konflikt mit dem Libanon wurde auch sehr bewusst gesucht.
Es ist kein Geheimnis, dass Israel daran interessiert ist, Schritt für Schritt die Grenzen immer weiter nach außen zu verschieben.