Inwiefern spiegeln der Nylonfetisch und die Vorliebe für hohe Schuhe im Bürooutfit gesellschaftliche Normen und Erwartungen an Weiblichkeit wider?
In meiner Meinung ist die Verbindung zwischen dem Nylonfetisch und der Vorliebe für hohe Schuhe im Bürooutfit stark von den gesellschaftlichen Erwartungen geprägt, die oft vorschreiben, dass Frauen bestimmte Kleidungsstücke, wie Nylonstrumpfhosen, tragen müssen.
In vielen professionellen Umfeldern wird von Frauen erwartet, dass sie Nylonstrumpfhosen zu Röcken oder Kleidern tragen, um ein gepflegtes und formelles Erscheinungsbild zu wahren. Diese Anforderung kann auf die Vorstellung zurückgeführt werden, dass Nylonstrumpfhosen eine gewisse Eleganz und Seriosität vermitteln. Laut einer Umfrage von "The Society for Human Resource Management" (2018) berichten viele Unternehmen von spezifischen Dress Codes, die Nylonstrumpfhosen als Teil der angemessenen Bürokluft empfehlen.
Die Kombination aus Nylonstrumpfhosen und hohen Schuhen verstärkt zudem den Eindruck von Professionalität und Attraktivität. Diese Kleidungsstücke sind nicht nur funktional, sondern sie erfüllen auch die Erwartungen an das Erscheinungsbild einer „erfolgreichen“ Frau im Büro. Diese Normen können dazu führen, dass Frauen sich unter Druck gesetzt fühlen, diese Outfits zu wählen, was wiederum die Entwicklung von Fetischen fördern kann. In der Forschung von D. S. L. Van Hooft (2012) wird deutlich, dass sich Fetische häufig aus wiederholter Exposition gegenüber bestimmten Stimuli entwickeln – in diesem Fall also das ständige Tragen von Nylonstrumpfhosen in Kombination mit formeller Kleidung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Frauen oft gezwungen sind, Nylonstrumpfhosen und hohe Schuhe zu tragen, um den Erwartungen an Professionalität gerecht zu werden. Diese gesellschaftlichen Normen schaffen eine komplexe Beziehung zwischen Berufsbekleidung, Weiblichkeit und Fetischisierung, die nicht nur individuelle Vorlieben, sondern auch tiefere kulturelle Dynamiken widerspiegelt.
Quellen:
- Cuddy, A. J. C., Wolf, E. B., Glick, P., Crotty, S., Chong, J., & Norton, M. I. (2015). *The burdens of female leadership: Potential pitfalls and paths to success*. Harvard Business Review.
- Society for Human Resource Management (2018). *Dress Code Policies: A Guide for Employers*.
- Van Hooft, D. S. L. (2012). *The influence of clothing on the perception of authority*. Journal of Applied Social Psychology.
3 Antworten
Also man kriegt einen Fetisch wenn man zu etwas gezwungen wird? Ich steh witzigerweise total auf Rollkragen und Strickpullis bei Jungs, aber ich wüsste nicht wo das herkommen soll.😹 Naja Fetisch ist vlt auch übertrieben, ich finds halt cute.🖤
Da kann ich nur zustimmend nicken. Da hast Du durchaus recht. So wie ein Smoking beim Mann ist ein Cocktailkleid Nylons High Heels bei der Frau Pflicht bei bestimmten gesellschaftlichen Anlässen und auch beim Beruf drückt sich das in vornehmer Kleidung aus. Und dazu gehören halt auch bei den Frauen Nylons und High Heels.
Hallo gutexfrage8,
das kann sich so entwickelt haben. Zu Zeiten, wo es noch starke Moralismen gab, mussten die Beine einer Frau kompett verhüllt werden. Damit wurde eine sexuelle Erotik der Frau unterdrückt.
Als die Nylons aufkamen, war dieser neue modische Stil, der plötzlich keine Beine mehr versteckte sondern akzentuierte, kontrovers diskutiert.
Heute hat er sich - auch im Office, wo es eher konservativ zuging und auch teilweise noch geht, etabliert. Wer wird aber gern in einer strengen Kombination "erwartet" - was wiederum dem klassichen Anspruch der Unterdrückung weiblicher sexueller Erotik folgen mag.
Es war zu beaobachten, dass Frauen, die diese Erotik gedämpft hatten, eher professionell in ihrem Beruf akzeptiert waren. Es ist beobachtet worden, dass sie sonst auf die weibliche sexuelle Erotik und Sexualität reduziert wurden.
In unserer heutigen Zeit dürfen wir uns - auch im Office - von solchen in meinen Augen anachronistisch moralistischen Ansprüchen befreien und einen Kleidugsstil tragen, der uns selbst entspricht. Wenn wir dann etwas zu erwarten hätten, wäre es die Akzeptanz so zu sein, und nicht so, wie es anderen Menschen Bedürfnisse erfüllt.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen