In der Türkei ist ein Künstler, Sänger gestorben und es sind 10000e Fans auf die Straße und es herrscht fast Staatstrauer. Wieso ist das in D unvorstellbar?

6 Antworten

Hallo Ultraturk,

es könnte daran liegen, dass Deutschland eine mehrschichtige Kulturszene hat und sich nicht auf einzelne zentrale Figuren konzentriert.

Unabhängig von seinem künstlerischen Wirken scheint er zudem ein braver Schleimer gegenüber Erdogan gewesen zu sein, kein Wunder also dass der türkische Autokrat ihn ehrt.

Ich drücke meine Gefühle für mich alleine aus und belästige nicht andere mit meinem Gejaule.

Wobei ich keine Person des öffentlichen Lebens kenne, deren Tod in mir große Gefühle der Trauer auslösen würde.

Bei meiner Familie ist das etwas anderes.

Deutsch, weiblich, 37

Wieso ist das in D unvorstellbar?

Teilweise weil das Ereignis des Ablebens erst nach der Trauerfeier in den Medien bekannt gegeben wird.

Teilweise weil "die letzte Reise" nicht am Wohnort angetreten wird => Seebestattung, etc.

Teilweise weil es heißt

oder


muttisbester33  04.01.2025, 16:35

Wenn eine Traueranzeige in der Tageszeitung erscheint, ist der Verstorbene häufig schon unter der Erde - damit bloß keiner zur Beerdigung kommt. Kann bei vielen Familien eine Kostenfrage sein. Find' ich persönlich echt traurig.

Wenn der Verstorbene populär war, dann gibt es Nachrufe im Radio, im Fernsehen, in der Presse und auch in sozialen Medien. Ansonsten ist in unserer Kultur der Tod etwas durchaus Privates und viele Angehörige eines bekannten Menschen mögen diesen Rummel gar nicht.

Sicherlich ist die öffentliche Trauerkultur im Orient eine andere als hier, aber an fehlender Wertschätzung liegt es sicherlich nicht.

Ich glaube es ist einfach nicht unsere Art.

In einigen Ländern sind schnell viele Menschen auf der Straße wenn was ist, hier sind die meisten eher skeptisch und zurückhaltend