Gewaltige Vergangenheit und mit Zukunft leben
Hallo,
eigentlich erzähle ich meine Vergangenheit nicht mehr weiter, weil mir oft nicht geglaubt wurde. Ich schreibe, um zu sagen, wie die Realität von manchen Menschen wirklich aussieht, und ich meine Mutter nicht verhaf.ten lassen möchte, weil sie ansonsten nie wieder arbeiten könnte, und ich mit dem Schmerz den ich durch sie bekommen habe irgendwie weiterleben muss.
Physische und psychische Gewalttaten von meinen Eltern wurden bei den Lehrern als „Blaue Flecke vom Spielen draußen“ strickt verharmlost. Wenn ich es anderen Kindern erzählt habe, wurde mir nicht geglaubt. Wie denn auch, wenn alle denen ich begegnet bin liebevolle Eltern hatten und mich nicht erst verstehen/meine Situation realisieren können. Wenn ich eine vollständige Familie gesehen habe, die ihre Kinder umarmen, kamen mir Tränen in den Augen.
Mein leiblicher Vater hat mich in meinen Jahren 1-3 geschüttelt und angreifen wollen, weil er wütend wird, wenn er trinkt. Daraufhin hat meine Mutter den Kontakt zu ihm abgebrochen. (Erzählung von meiner Mutter)
Mit 4 Jahren war ich mit meiner Mutter draußen unterwegs und hatte geweint, weil ich einen Mickimaus Regenschirm nicht bekommen hatte. Einige Minuten später habe ich von ihr draußen ins Ohr geflüstert bekommen, dass sie mich gegen die Wand klatschen wird, bis das Bl.ut spritzt.(Diese Worte haben sich bis heute bei mir seelisch und in Erinnerungen eingebrannt). Ich habe es in dem Moment nicht glauben können und mir erstmal nichts weiter gedacht. Als wir an der Tür zu Hause standen, hat sie die Tür hektisch aufgemacht und mich dann das erste mal verprügelt. Sie hat mich gegen die Wand bei den Schultern gehoben und gegen die Wand geschlagen, aber ohne, dass Blu.t spritzte.
Ich wurde fast täglich mit dem Gürtel verpr.ügelt, gegen die Nase gehauen dass ich Nasenbluten bekommen habe und das Gefühl hatte, meine Nase sei gebrochen gewesen, an den Haaren nach oben gezogen und über dem Boden ruckartig geschleift, die Treppe in den Rücken runtergekickt, mit Messern beworfen. Die Gründe wieso ich geschlagen wurde: Fernsehen geschaut oder am PC gespielt, statt zu lernen. Zu langsam gegessen oder gegangen. Geweint. Gelacht. Sich seelisch verletzt gefühlt durch meine Mutter und dann was dazu sagen wollen. Das waren die physischen Taten. Nun zu den psychischen.
Mir wurde verboten zu weinen. Wenn ich angefangen habe zu weinen, wurde ich mit dem Gürtel so lange verprügelt und angeschrien, dass sie mich so lange verprügelt, bis ich aufhöre zu weinen. Meine Mutter hat mich nie umarmt oder getröstet. Mit 7 Jahren hat sie bei irgendwelchen Leuten ein Foto mit mir gemacht, wo sie mich lächelnd umarmt und es sich anschließend für die ganzen Jahre bis heute auf den Tisch vor ihren Augen aufgestellt. Wenn sie wütend auf mich wurde, ist sie auf mich losgestürmt und hat geschrien, dass sie mich umbringen wird. Der einzige Raum, der eines Tages abschließbar war, war die Toilette, worin ich mich stundenlang einsperren konnte, bis sie aufgehört hat, gegen die Tür zu schlagen und zu rufen, dass sie mich umbringt wenn ich rauskomme. Sie hat mir verboten, das alles jemals weiter zu sagen und meinte nur, jeder erlebt das, also bringt es nichts, das weiter zu erzählen.
Die positive Seite meiner Mutter: sie hat als ich älter wurde Geld für Kleidung für mich ausgegeben und viel für meine Bildung gegeben, sogar ein Auslandsjahr in ein englischsprachiges Land.
Ich bin Einzelkind. Mein Stiefvater kam mit meinen 5 Jahren in mein Leben und hat mir beim Lernen geholfen. Ich durfte ihn nicht umarmen. Er und meine Mutter haben sich nie geliebt. Er hat sich auch schriftlich nicht bestätigen lassen, dass er Stiefvater ist, wegen den Geldern die er zahlen müsste. Sie haben nie zusammen gewohnt. Wenn meine Mutter mich angreifen wollte, hat er sie abgewehrt. Er sagt jedoch, dass er nicht glaubt, dass meine Mutter mich jemals geschlagen hat.
Die einzige Person, die mich etwas im Leben geliebt hat, war meine Oma. Ohne sie wäre ich seelisch verloren gewesen. Sie hat mich nie geschlagen, jedoch auch nie geglaubt, dass meine Mutter mich je geschlagen hat, trotz der blauen Flecken die sie auf meinem Körper immer gesehen hat. Meine Oma hat sehr oft getrunken und bin so mit Oma oft spazieren gegangen. Manchmal musste ich sie vom Boden aufheben, wenn sie wegen Trunkenheit umgefallen ist. Auch musste ich zusehen, wie sie Alkohol oder Geld in Müllcontainern oder auf dem Boden sucht. Da war ich 7-10 Jahre alt. Meine Mutter hat sie nur angeschrien, dass sie nicht trinken soll.
Heute bin ich 27. Ich habe studiert und steige ins Berufsleben ein mit einem guten Job. Mir wurde von Freunden gesagt, ich solle meine Mutter nicht anzeigen, weil ich mich dadurch schlecht fühlen würde. Ich habe sie vor 1 Jahr angezeigt, weil sie mich mit einer Schlmpe verglichen hat, weil ich mit einem Freund in den Urlaub wollte und in einem Zimmer mit 2 Betten geschlafen hätte. Die Anzeige habe ich später fallen gelassen, weil ich nicht wollte, dass meine Mutter nie wieder arbeiten kann.
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und was hat madame studiert mit vollabschluß ?
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Master of Science im Maschinenbau
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so etwas sachliches ! und jetzt soetwas in diesem forum verbreiten ?
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Ich habe eine Diskussion gestartet, um ein Thema anzusprechen, das viele Leute heutzutage immernoch nicht wahrhaben bzw begreifen können, und viele immernoch darunter leiden.
4 Antworten
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Es wird nicht leicht werden mit Deiner Vergangenheit abzuschließen, ich hatte eine ähnliche Kindheit und Jugend. Habe dadurch einige psychische Probleme bekommen und musste kämpfen um ein normales Leben führen zu können.
Deine Mutter wirst Du nicht ändern können, das einzige was Du tun kannst ist dir Hilfe zu suchen und die Vergangenheit abzuschliessen. Du bist jetzt erwachsen und kannst für Dich selbst sorgen.
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Ich wusste nur, dass ich ab 18 Jahren nicht mehr geschlagen werden durfte. Ich habe daher nicht verstanden, wieso ich weiter geschlagen wurde. Später habe ich herausgefunden, dass ich auch vorher nicht hätte geschlagen werden dürfen. Auch wollte ich nicht ins Frauenheim gesteckt werden, wo mir gesagt wurde, dass es dort psychisch schreiende Frauen gäbe.
Ich habe das Jugendamt erst mit 21 kontaktiert. Sie haben mir nicht helfen wollen, weil ich über 18 war. Zu der Zeit bin ich für 3 Monate von zu Hause zu einer Freundin weggelaufen und habe irgendwie mein Studium angefangen.
Bafög konnte mir nicht gegeben werden, weil meine Eltern zu viel verdienen (meine allein erziehende Mutter ist Informatikerin). Rechtlich gesehen sollte Sie mir also eine Wohnung finanzieren, was sie strickt abgelehnt hat und somit dem Gesetz widersprochen hat. Das ist meine Geschichte.
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Mir wurde das vom Bafögamt persönlich gesagt. Um dies in die Wege zu leiten hätte ich auch Kontakt zu meinem leiblichen Vater aufnehmen müssen. Ich habe ihn mit 12 Jahren nochmal gesehen. Er meinte nach paar Wochen Treffen, er liebt mich nicht, weil ich nur an seinem Handy am spielen war. Ich hatte seine Kontaktdaten nicht. Meine Mutter auch nicht mehr. Und wenn ich anschließend Geld von meiner Mutter und meinem leiblichen Vater für eine Wohnung bekommen hätte, hätte ich meine Eltern im späteren Alter finanzieren müssen. Das wollte ich auch nicht.
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Oh.. ha.
Das ist eines der schrecklichsten Kindheitsgeschichten, die ich je gehört habe.
Ich glaube dir. Warum? Warum sollte man einen so langen Text zu einem so kritischen Thema nur für Aufmerksamkeit oder als Test schreiben und veröffentlichen wollen?
Diese Details klingen wirklich wie der Horror und ich werde schon wieder daran erinnert, dass ich es einfach so gut mit meinen Eltern habe, sodass es schon super unfair ist. Was Menschen wie du in ihrer Kindheit erleiden mussten, ist für mich kaum vorstellbar und du tust mir schrecklich Leid.
Ich bin dafür, dass du deine Mutter anzeigst. Wenn das alles wirklich wahr ist, hat sie es zu einhundert Prozent verdient. Und wenn sie dann keinen Job mehr bekommt, finde ich das nur ein wenig gerechtfertigt, dir gegenüber. Am Ende ist das aber wieder deine Entscheidung, du siehst ja aber aus Erfahrung, was sie dir angetan hat!
Ich weiß nicht, aus welchem Blickwinkel deine Freunde das sehen. Ich weiß nicht, wie viel du ihnen erzählt hast und wie viel dann bei ihnen angekommen ist, ich bin auf jeden Fall für eine Anzeige und wer weiß, ob deine Mutter überhaupt dann jemals Reue für ihre Taten zeigen wird.
Viel Glück wünsche ich dir in dieser schwierigen Situation.
LG Schokokeks 🍪✨
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Hi Scarlet 46,
erstmal tut es mir leid, was dir in deiner Kindheit passiert ist. Ich denke es ist gut darüber mit einer Vertrauensperson zu reden, sicherleich wäre auch professionelle Hilfe mit einem Therapeuten hilfreich.
Du hast dein Leben in der Hand. Du kannst aus deinem Leben machen was du willst. Lass dich nicht von der Vergangenheit einholen. Schau nach vorne! Du bist jetzt nicht mehr auf deine Mutter angewiesen, wenn du denkst das es dir gut tut, dann brich den Kontakt zu ihr ab. Du bist nicht von ihr abhängig und kannst dein eigenes Leben leben.
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Hi, Danke.
Ich habe versucht eine Vertrauensperson zu finden, jedoch sind alle Therapeuten durchgängig ausgebucht. Selbst nach 100 Anrufen gibt es keine/n Therapeut:in, der/die mich aufnehmen möchte. Das Verfahren ist sehr kompliziert und dauert Monate wenn nicht Jahre, bis man einen Platz bekommt. Das ist kein Scherz.
Ich habe oft versucht den Kontakt abzubrechen. Jetzt suche ich eine Wohnung und habe die nächste Abhängigkeit die man ohne Eltern nicht wirklich alleine schafft: Wohnung renovieren. Vielleicht finde ich Leute, die sowas für Geld machen um endlich unabhängig von meinen Eltern zu werden.
Deine Mutter muss dir keine Wohnung finanzieren