Gast von einer Hochzeit rauswerfen - Wann angemessen?
Es gibt für mich wenig Gründe, einen Gast der Hochzeit zu verweisen, da es schon eine drastische Maßnahme ist. Aber es gibt Situationen bei denen ich jetzt schon weiß, dass ich die Person danach nicht länger auf meiner Feier dabei haben wollen würde. Diese wären:
- Jemand macht unabgesprochen einen Antrag auf meiner Hochzeit
- Ein weiblicher Gast trägt weiß ohne Absprache, da würde ich dann sagen die Person darf gerne gehen und sich umziehen
- Jemand macht dumme Aktionen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Eine Tante meiner Mutter hat damals auf ihrer Hochzeit gedacht, dass meine Mutter als Braut zu viel Aufmerksamkeit bekommt. Also hat sie einen Ohnmachtsanfall vorgetäuscht. Bei mir wäre nach so einer Aktion Feierabend.
Wie sieht das bei euch aus?
20 Antworten
Ein weiblicher Gast trägt weiß ohne Absprache
Bin ich der einzige, der sowas als völligen Kindergarten empfindet?
Auf meiner Hochzeit durften weibliche Gäste weiß, männliche Gäste schwarz, Fliege, Krawatte, Frack, kurze Hosen, sonstwas tragen. Es interessierte mich schlichtweg nicht.
Meine Frau und ich mussten auch nicht den ganzen Abend lang "Center of Attention" sein, im Gegenteil, wir waren froh, wenn wir mal ne ruhige Minute für uns hatten und sich nicht alles um uns gedreht hat. Gäste hätten sich auch gegenseitig Anträge machen dürfen, oder Handstand mit Purzelbaum, das hätte uns Null interessiert. Wir wollten einfach mit allen Gästen einen schönen Abend haben, und das hatten wir.
Diese Überfrachtung einer Hochzeitsfeier mit Erwartungen, Regeln etc. finde ich maßlos übertreiben. Macht euch doch alle mal locker, Mensch!
Wie sieht das bei euch aus?
Der einzige Grund, jemanden rauszuwerfen, wäre, wenn die Person völlig betrunken, aggressiv oder gewalttätig werden würde. Dann fliegt man aber von jeder Feier, nicht nur von einer Hochzeit.
Du hast doch gefragt: "Wie sieht das bei euch aus?"
Und ich habe ehrlich geantwortet. Aus meiner Antwort lässt sich entnehmen, dass ich alle drei oben aufgezählte Gründe für keine Gründe halte, jemanden von meiner Hochzeit zu verweisen.
Einen Ohnmachtsanfall vorzutäuschen, ist peinlich und vor allem ärgerlich für Rettungssanitäter, die dann umsonst kommen müssen (ggf. muss man den Einsatz sogar bezahlen). Das ist aber alles nichts, was mich als Gastgeber tangieren würde.
die Traditionen und Werte anderer nieder zu machen
Wo werden denn hier Traditionen und Werte niedergemacht? Das Brautpaar darf doch gerne weiß tragen und seinen Traditionen folgen.
Das bedeutet nicht, dass man einen Aufstand machen muss, wenn eine andere Frau (versehentlich? weil man die Regel nicht kennt) auch etwas Weißes anhat. Oder gehört "einen Aufstand machen" zur Tradition dazu? Ich bezweifle es.
Das generelle Missverständnis ist glaube ich, die eigene Tradition Anderen (die diese ggf. gar nicht kennen) aufzwingen zu wollen. Genau das meinte ich mit "locker machen": Nicht wegen jeder Kleinigkeit gleich ein Drama vom Zaun brechen. Am Ende sind es nicht die Gäste, die einem die Hochzeit versauen, sondern man versaut sie sich selbst durch seine Überreaktion und Überempfindlichkeit.
- Braut wird unabgesprochen entführt. Dann ist Pause bis die Braut wieder da ist, und die Entführer werden nach Hause geschickt. Sofern man es überhaupt schafft die Braut mitzunehmen.
- Jemand übertreibt es mit dem Alkohol und wird auffällig
- Allgemein sollte es an dem Tag ums Brautpaar gehen, irgendwelche Sonderaktionen wie gross angelegte Babyverkündung oder ähnliches stören da.
- Jemand schwingt grosse Reden über die EX-Partner des Brautpaares
- Nicht eingeladene Gäste erscheinen, vor allem wenn die bewusst oder bekannterweise nicht eingeladen oder gar ausgeladen sind
Dass ein Gast ein weisses Kleid trägt hab ich in meiner Karriere als Hochzeitsfotograf noch nicht erlebt. So dumm ist wohl keiner.
Ich hab tatsächlich erlebt, dass eine Frau in ihrem eigenen Hochzeitskleid gekommen ist…
Kann man machen, wenn man es umfärbt, bestickt oder ähnliches. Wichtig ist, dass die Braut als solche zu erkennen ist, und niemand anders.
Kann man machen, wenn man es umfärbt, bestickt oder ähnliches
Und wozu die Kinkerlitzchen? Haben manche wirklich ein solch fragiles Ego, dass sie abgesehen von der Braut keine andere weiße Kleidung auf der Hochzeit dulden? Ich muss ehrlich sagen, dass ich hier zum ersten Mal davon lese, dass dies ein gravierendes Problem darstellen soll. Nie zuvor gehört.
Wichtig ist, dass die Braut als solche zu erkennen ist
Wenn ich als Gast auf einer Hochzeit eingeladen bin, sollte ich die Braut normalerweise kennen. Also auch erkennen.
Wenn der Fotograf die Braut nicht erkennt (egal was sie anhat), hat er ein anderes Problem. Sie ist schließlich eine seiner Auftraggeber.
Tja so sind nunmal die Bräuche
Kann man alles anders machen(sah schon Brautpaar in Jeans und T Shirt), aber das ist der Status Quo von dem man erstmal ausgeht.
Meine Güte, was wälzt Du denn für pessimistische Gedanken. Warte ab, bis etwas passiert, und wenn so ein unwahrscheinlicher Fall eintritt reagier spontan. Punkt 1 wird doch sowieso kaum jemand mitbekommen, das passiert unter vier Augen, und wieso willst Du das verbieten? Es ist nicht schlimm, sondern naheliegend. Auch auf Punkt 2 muss man erstmal kommen. Ein weißes Kleid ähnelt doch noch lange nicht dem Brautkleid, wenn das Brautkleid so prunkvoll ist wie es sich traditionell gehört. Vielleicht solltest Du beide Punkte explizit in der schriftlichen Einladung verbieten. Punkt 3 finde ich etwas unglaubwürdig. Offenbar magst Du die meisten Gäste nicht. Mir fällt dazu eine Kleinanzeige ein, die vor vielen Jahren einmal im Hohlspiegel (Satire-Ecke des SPIEGEL) abgedruckt war: "Müssen Sie Ihre Feinde einladen? Zwei Studenten aus gutem Hause beleidigen nach genauer vorheriger Absprache Ihre Gäste."
Zum vergleich, was auch passieren kann: Ich war mal auf Sardinien in einem Hotel, dessen Erdgeschoss wurde für eine Hochzeit angemietet, also war ich bei meinem letzten Bier unfreiwilliger Zaungast. Diese Feier endete in einer Massenschlägerei.
meine Güte, was für eine unnötige Antwort, die so nicht hätte sein müssen. Wenn du die Diskussion nicht sinnvoll findest, zwingt dich niemand, teilzunehmen.Es gibt keinen Grund, spontan zu entscheiden, wenn ich sowieso weiß, dass das für mich Rauswurfgründe sind und mit Pessimismus hat eine normale Diskussion auch nichts zu tun!
Mich interessiert das Thema einfach, ich habe diese Fälle selbst erlebt oder sie wurden mir aus dem Umfeld mitgeteilt und ich sage, für mich wären das feste NoGos. Mich würde interessieren, wie andere das sehen, da ich im Internet wenig dazu gefunden habe. Also würde ich gerne darüber sprechen. Da ist nichts dabei! Nix Pessimist, nix spontane Entscheidung, nix gar nix. Wem das nicht passt, der kann bei einer anderen Diskussion mitmischen!
Ich lasse mich trotzdem kurz auf das Niveau herunter.
Punkt 1: wer so eine große Aktion an meiner Hochzeit plant, hat das mit mir abzusprechen, wenn nicht, tschüss.
Punkt 2: Bei den Fällen die ich mitbekommen habe, waren es alte Brautkleider, die da angezogen wurden und dann gab es Verwechslungen. Das geht gar nicht.
Punkt 3: Ich kannte diese Leute nicht, als meine Mutter geheiratet hat. Also macht die Aussage; ich würde sie nicht mögen keinen Sinn.Ist mir egal, wie unglaubwürdig es WIRKT, es ist so passiert und sollte sowas bei mir passieren, ist die Person weg vom Fenster.
Meine Meinung. Ich betone nochmal, dass ich diese Diskussion nicht eröffnet habe, damit Leute meine Gründe auseinander nehmen, sondern weil ich Gründe anderer Leute holen wollte. Niemand hat mir reinzureden, wie ich Dinge an meinem Tag zu regeln habe.
Das sind für mich zu lächerliche Gründe um jemanden von der Hochzeit zu werfen. Dazu braucht es schon mehr.
Sich vollaufen lassen und dann Naziparolen grölen oder sich sexistisch/übergriffig zu verhalten. Das wäre ein triftiger Grund.
*Triftiger Grund Für dich.
Nochmal: Ich habe die Diskussion nicht eröffnet, damit sich Leute über meine Gründe aufregen. Niemand hat jemandem zu sagen, was ein sinnvoller Grund ist und was nicht, das entscheidet das Brautpaar. Mich würden eure Gründe interessieren.
Wenn du eine Diskussion in Raum stellst, kannst du den Leuten nicht verbieten darüber zu diskutieren.
Stimmt, Verbieten kann ich nichts. Aber natürlich kann ich auf eine gezielte Frage hinweisen, die gestellt worden ist, wenn man bewusst daran vorbeiargumentiert. Muss die Person, die am Sinn des Beitrags vorbeischießt, dann auch akzeptieren.
Keiner hier schießt an Beitrag vorbei. Es diskutieren hier alle mit dir zu deinem Thema. Nur passt dir die Meinung anderer nicht. So funktioniert diskutieren aber nicht, dass jeder gut findet was du sagst.
Naziparolen, sexistische Übergriffe und Gewalt sind jedenfalls Ausschlussgründe.
1 ist nicht schön, aber es ist nun mal vorgefallen und da zu sagen "verschwindet jetzt", wäre schon ziemlich mies.
2 ist verständlich. Es weiß ja jeder das Weiß unangebracht ist und sich umziehen und dann wiederkommen zu dürfen, ist ein guter Kompromiss.
3 wäre zwar an sich verständlich, doch wie will man wissen ob es nicht echt war? Die Person von der Hochzeit zu werfen wirkt dann sehr empathielos und kaltherzig.
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Ich würde Leute rauswerfen, die sich besaufen und nicht mehr unter Kontrolle haben.
Außerdem natürlich Personen, die andere belästigen, Grenzen überschreiten, Streit suchen, nur kritisieren und rummeckern und dergleichen.
Und natürlich wenn jemand nicht eingeladen war, wie ein Ex-Liebhaber.
zu 1: Deiner Meinung nach.
Zu 3: An sich ja, wenn es nicht in diesem spezifischen Fall so gewesen wäre, dass besagte Tante dann später sehr stolz und lautstark damit geprahlt hat, wie gut ihr Plan funktioniert hat ;) In diesem Fall wird es dann schon ziemlich deutlich, dass es nicht echt war. Wenn ich es nicht weiß, würde ich die Person auch nicht rauswerfen. Aber an Stelle meiner Mutter hätte ich damals nach dieser Aussage einfach die Reißleine gezogen.
Beim Rest schließe ich mich an, vor allem der letzte Punkt ist selbstverständlich- wer nicht eingeladen ist, darf natürlich nicht bleiben.
Nein, du bist nicht der einzige, liest man ja hier. Aber ich glaube man hat nicht ganz verstanden, dass es hier nicht darum geht, die Traditionen und Werte anderer nieder zu machen. Wenn sich jemand entscheidet, er möchte nach der Tradition gehen, ein weißes Kleid tragen und dass das bitte kein anderer tun soll, dann ist das zu akzeptieren oder man verzichtet auf die Hochzeit. Die Tradition mit dem weiß gibt es nämlich, egal wie lächerlich man sie findet. Man muss nicht jede Entscheidung des Brautpaares unterstützen, aber an einen simplen die Kleidung betreffenden Wunsch, kann man sich schon halten. Oder man regt sich drüber auf und sagt das Brautpaar soll sich „locker“ machen oder seine Wünsche ändern weil man selber musste ja auch nicht im Mittelpunkt stehen. Geht natürlich auch. Ist nur die Frage, was unsympathischer ist.
Eben und um Gründe warum man überall rausfliegt, geht es hier nicht. Das ist selbstverständlich, dass nach einer Prügelei die Feier für die Aggressoren vorbei ist!