Brauchen wir die Schuluniform?
Eure Meinung bitte, es gibt ja schließlich viel was dafür und dagegen spricht.
6 Antworten
Brauchen? Der Sinn dahinter ist nur eine Gleichsetzung sämtlicher Schüler. Kein Stress mehr mit teuren Markenklamotten von Privilegierten. Kein Mobbing mehr, wegen Kleidung von C&A.
Denke mal das wäre alles Positiv im Schulalltag und hervor tun kannst Du dich ja durch Leistung!
Nööö. Zu meiner Zeit kamst Du nicht in die Sporthalle mit Sonnenbrille oder Uhr. Verletzungsgefahr der Augen bzw. Beschädigungen der Uhr. Solche Dinge blieben in der Umkleide, definitiv. Und Mobbing braucht einen Täter und ein Opfer. Zieht sich jemand die Rolle des Opfers an, ist er selbst Schuld.
Da spricht kaum etwas dafür. Allenfalls oberflächlich positive Gründe. Im Folgenden exemplarisch ein paar Standardargumente:
- Mobbing wird verringert, gar vollständig ausgeräumt
Mobbing aufgrund der Markendiskrepanz in Bezug auf die Kleidung entfiele. Ignoriert wird dabei allerdings, dass auch jenseits der Klamotten - gerade, wenn man es drauf anlegt - immer noch genügend Angriffsfläche bleibt. Man könnte anführen, dass ein Aspekt wegfällt, dadurch würden andere ins Auge fallen.
- Überwindung sozialer Unterschiede
Die soziale Herkunft ließe sich nicht an den Klamotten ableiten. Soweit, so richtig. Allerdings bilden sich Gruppen nach sozialer/kultureller Herkunft. Eine selbstgewählte Separation, wenn man so will, ließe sich auf lange Sicht nicht vermeiden.
Hinzukommt, dass Schüler individuell sind und diese Individualität sollte gefördert werden. De facto kommt sie in der Lebenswirklichkeit viel zu kurz ("Schneller-Höher-Weiter"-Mentalität).
- Konkurrenzdenken durch die Klamotten entfällt
Ein Grundpfeiler dieser Gesellschaft ist Konkurrenzdenken. Man muss sich in jeder sich bietenden Gelegenheit behaupten (können), muss andere davon überzeugen können, dass man eine bessere, oder zumindest die richtige Wahl ist. Wie war das noch gleich? Non scholae, sed vitae discimus.
Mit diesem Thema wurde ich während meiner Schulzeit so oft behelligt, dass ich mir hier eine Haltung aufbauen konnte.
Ich meine, all diese Standardargumente treffen zu, keine Frage. Man muss sich aber fragen, wie sich das weiterentwickelt. Und Mobbing ist nun mal ein Denksystem. Es wird nicht ausgehebelt, bloß, weil man eine Schuluniform einführt.
Natürlich kenne ich auch die anderen Gründe. So zum Beispiel, dass eine Art Corporate Identity eine Verbundenheit der Schüler mit der Schule generiert. Ebenso kann es zum Vorteil gereichen, dass Externe auf dem Schulgelände eher identifizierbar sind.
Aber all das rechtfertigt eine Schuluniform nicht. Meines Erachtens ist die Schuluniform die vollständige Abkehr von Individualität. Die Möglichkeiten, sich hervorzutun, sind in diesem Moment äußerst limitiert. Manchem mag das gefallen. Doch ist diese Bequemlichkeit, diese Scheu vor Verantwortung für das eigene Selbst bereits ohne Schuluniform ein echtes Problem. Dadurch würde das nur noch mehr legitimiert.
Die Gegenargumente, auf Wikipedia dargestellt, überwiegen m. E.:
Befürworter der Schuluniformen führen … an, dass
durch die einheitliche Kleidung die sozialen Unterschiede zwischen den Schülern weniger auffällig würden, da nicht mehr auf die Qualität der Kleidung (Teure Markenkleidung gegen Discounterware) geschaut würde. So könne Mobbing vorgebeugt werden,
auch werde übertriebener Konsum der Schüler dadurch zurückgedrängt, die Schule sei kein Laufsteg mehr, sondern
gemeinsames Lernen rücke wieder in den Vordergrund.
Als Gegenargument wurde allerdings vorgebracht, dass
die Anschaffung von mehreren Garnituren der Schuluniform (zusätzlich zu der ja ohnehin benötigten Freizeitkleidung) für weniger wohlhabende Eltern finanziell schwierig sei und daher gerade das Gegenteil eines Ausgleichs sozialer Unterschiede erreicht werde, …
Auch Konsum werde dadurch nicht verhindert, sondern würde sich auf andere Dinge (z. B. teure Gebrauchsgegenstände, Schmuck) verlagern und in der Freizeit ohnehin stattfinden.
Mobbing könne ebenfalls weiterhin stattfinden, zumal … körperliche Merkmale
– ich ergänze hier: Namen, äußeres Aussehen, unscheinbare Merkmale wie Nasen oder Ohren –
durch die Schuluniform {nicht verdeckt} würden …
Letztlich würden Schuluniformen auch dazu führen, dass auf einen Blick erkennbar sei, welche Schule jemand besuche, so werde eine neue Möglichkeit des Mobbings zwischen den einzelnen Schulformen (etwa Hauptschüler / Gymnasiasten) geschaffen.
Eben doch: Wenn weniger begüterte Eltern außer der (einen und schnell abgetragenen) Schuluniform sonst kaum Kleidung anschaffen könnten, würde die Ärmeren daran zu erkennen sein, dass sei auch in der Freizeit mit der Schuluniform herumlaufen (müssen).
Du machst eine Menge Vermutungen und Annahmen.
der (einen und schnell abgetragenen) Schuluniform
Wieso "einen und schnell abgetragen"?
sonst kaum Kleidung anschaffen könnten
Von wem oder was redest du da? Hast du eine Ahnung, wie die Kleiderschränke vieler "ärmeren" Kinder aussehen?
Die Schulkleidung könnte sogar günstiger als die übliche Kleidung sein, bei entsprechenden Losgrößen und wenn es Tauschzirkel gäbe.
Wenn ein Kaufhaus normalerweise Kleidung einkauft, sind das zig Varianten. Wenn aber einige Tausend Schüler die selbe Kleidung kaufen, dann könnte man einen großen Mengenrabatt herausholen und Lagerkosten sparen.
Ganz klar nein.
Individualität ist so was schönes, auch wenn das viele in dem Alter leider nicht sehen. Außerdem soll jeder die Möglichkeit haben sich in seinen Klamotten wohl zu fühlen.
Mobbing wird es immer geben, egal obs auf die persönliche Kleidung trifft, oder die Uniform immerhin würde diese verschieden anliegen, die Größen würden plötzlich sehr viel aussagen, ...
Deinem ersten Absatz stimme ich zu. Aber wenn Mobbing mit und ohne Uniform existiert, dann spielt das doch sowieso keine Rolle oder nicht.
Das sag ich ja, viele wollen Uniform mit der Begründung, dass es dann ja kein Mobbing mehr gäbe.
Nicht leider und nicht behaupten.
Weil tatsächlich:
6.1 Besseres Sozialklima durch einheitliche Bekleidungsregeln in der Schule
Also erstens kann ich den Link zu deiner Studie nicht öffnen und zweitens dein Abendblatt kostet mich was also kann ich beides nicht bestätigen vorerst. Vor allem ist das laut den URL's in Hamburg und wenn dann Deutschland vertreten. In Österreich muss das nicht so sein bzw. anderen Bundesländern.
Link zu deiner Studie nicht öffnen
- Das ist nicht MEINE Studie, sondern eine des deutschen Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.
- Das liegt an deinen Computereinstellungen.
dein Abendblatt kostet mich was
- Es ist nicht MEIN Abendblatt, sondern "das Abendblatt".
- Qualitätsjournalismus kostet etwas. Nur Fake News und Geschwätz gibt es umsonst.
In Österreich muss das nicht so sein bzw. anderen Bundesländern.
Österreichische Kinder sind keine andere Spezies.
Außerdem soll jeder die Möglichkeit haben sich in seinen Klamotten wohl zu fühlen.
Ja und? Das widerspricht nicht einer verbindlichen Schlkleidung.
Mobbing wird es immer geben
Studien widersprechen dir.
6.1 Besseres Sozialklima durch einheitliche Bekleidungsregeln in der Schule
Nein, einen eigenen Kleidungsstil für sich zu finden ist gerade in der Pubertät unglaublich wichtig. Wir sind nicht alle gleich, sondern jeder ist anders und soll das auch ausleben dürfen.
Ich sehe keinerlei Vorteile, aber viele Nachteile.
Privat kann man sich doch seinen eigenen Kleidungsstil herausfinden oder nicht. Außerhalb der Schule.
Naja mir ist mein privates Auftreten nicht so egal. Mit privat meine ich auch nicht nur Zuhause sondern auch draußen mit anderen Freunden, die auch aus der Schule kommen und mit denen ich meine Zeit gerne verbringe. Genau da setze ich mehr Wert auf mein eigenes Äußeres als in der Schule.
Und die meisten anderen trifft man als Schüler nun mal in der Schule.
Dort sollte man aber nicht durch Kleidung "beeinflussen". Wenn dann durch Persönlichkeit, Können, Engagement und Wissen.
Was man zuhause trägt interessiert doch keinen.
Einfach einmal das Haus verlassen und sich mit Leuten treffen - dann interessiert es doch welche.
Verstehe deine Meinung, aber ein Nachteil wäre z. B. dass manche nicht das Geld haben, um sich die Kleidung zu kaufen, die sie gerne hätten und sich damit fehldarstellen und andere es als ihr „Wahres Ich“ interpretieren
Und weil sie nicht das Geld haben willst du jetzt das sie neben Freizeitkleidung auch noch eine Uniform kaufen müssen. Das wird doch eher teurer.
Und seinen eigenen Still finden muss nicht teure Kleidung sein.
Das gerade Jugendliche sich sehr Markenedung fixieren ist eher Ausdruck davon das sie noch nicht in der Lage sind Ihren eigenen Still zu haben.
Wenn es in der Schule keine Nike Schuhe oder G-Star Hosen mehr zum Angeben gäbe, dann verlagert sich das eben auf Armbanduhren, Ketten oder ähnliches. Mobbing im Schulsport verhindert die Uniform zudem auch nicht.
6.1 Besseres Sozialklima durch einheitliche Bekleidungsregeln in der Schule
Dann sind zwar keine Nike Schuhe mehr zum Angeben da, dafür dann die Apple Watch oder eine noble Sonnenbrille. Mobbing verlagert sich dann erst recht auf den Schulsport.