Bachelortitel an einer Uni und Hochschule - Ansehen

florestino  17.07.2024, 16:52

ich studiere im Bachelor-of-Science Wesen 

Was sollte das für eine Studienrichtung sein???

Inkognito-Nutzer   17.07.2024, 16:58

Es gibt Bachelor of Arts und Bachelor of Science. Es geht um die Abschlüße

3 Antworten

Früher war es so, dass an Unis viel theoretischer gelehrt wurde, während die Hochschulen parxisnaher waren, oft mit Kooperationen zu lokalen großen Firmen. Entsprechend ging man von der FH eher in die Praxis und angewandte Forschung, von der Uni hingegen eher auf Lehrstellen und in die theoretische Forschung. Daher gab es gerade im technischen Bereich viele FHs.

Mittlerweile ist das sehr aufgeweicht, diese Trennung zwischen Theorie und Praxis gibt es so nicht mehr, man kann ebenso recht theoretische FHs und sehr praxisorientierte Unis finden. Zudem viel dazwischen, da viele gemerkt haben, dass beides wichtig ist.

Dazu sind die Anforderungen je nach Uni und dort teils sogar je nach betreuendem Prof sehr unterschiedlich.

Ich kenne ebenso Uniabsolventen, deren Bachelorarbeit so ca. dem Niveau meiner Hausarbeiten im Abi entsprach, sogar eine (mit 2,0 bewertete) Masterarbeit, die meine Dozenten selbst als Hausarbeit im Studium hätten durchfallen lassen, da viel zu oberflächlich, viel zu wenig Quellen und kein Eigenanteil erkennbar. Aber den Profs hat es dort offensichtlich gereicht und gefallen.

Mein Dozent bei der Bachelorarbeit hat uns beispielsweise, obwohl offiziell zulässig, Umfragen verboten. Weil er meinte, die meisten würden das eh faken oder gar nicht zur Zielgruppe passende Verwandte und Freunde in Masse teilnehmen lassen, das sei ihm zu blöd und könne man für höhere Arbeiten nutzen. Die Info gab es nur mündlich, weil ja offiziell erlaubt, aber er meinte selber, wir könnten uns ja vorstellen wie seine Grundeinstellung zur Arbeit sei, falls er das dadrin entdeckt. War allgemein unter den Studis bekannt, wer gerade Umfragen nutzen wollte, hat eben jemand anderes gewählt. Während ein anderer da total drauf stand und zu jedem Thema, wo es auch nur irgendwie passte, gerne Umfragen (egal ob digital oder auf der Straße, jedermann oder nur Zielgruppe) sehen wollte.

Der Vergleich liegt mittlerweile also nicht mehr zwischen Uni und FH, sondern zwischen Uni zu Uni zu FH zu FH zu BA usw., weil jede anders ist und wie gesagt, schon der betreuende Dozent einen großen Unterschied machen kann. Ebenso der Umfang des Stoffs im Studium und den Klausuren, je nach Prof.

Daher gibt es ja auch immer wieder online Rankings, welche Studiengang welcher Uni/FH wie hoch angesehen ist. Selbst wenn Studiengang A einer Uni gut und angesehen ist, heißt es nicht, dass Studiengang B das ebenso ist und da nicht ggf. eine andere Uni oder FH vorbei zieht.

Ich wollt' mal in die Runde fragen, ob das wirklich gerecht ist

Ich denke, dass man da ein Fass aufmacht, welches man nicht mehr zukriegt...

Die Frage kann man genauso auf Fernstudiengänge, die sich bisweilen bequem nebenbei erledigen lassen oder private Hochschulen, die - überspitzt - teils ECTS-Punkte für das korrekte Schreiben des eigenen Namens anrechnen.

Es hängt also nicht nur von der Art der Hochschule, sondern auch der Studienform, den Betreuern ab, was gefordert wird. Hier gibt es zwangsläufig Unterschiede - diese werden allerdings potentiellen Arbeitgebern ebenso deutlich, wenn man eine entsprechende Leistungsübersicht vorlegt.

Ungerecht? Auf den akademischen Grad bezogen - vielleicht. Am Ende gibt es allerdings doch entsprechende nachweisbare Unterschiede.

Oder wird der Universitätsabschluss höher gewichtet als der Hochschulabschluss

Jein...

Im Endeffekt verfolgen beide Hochschulformen unterschiedliche Ziele, die sich auch in den Anforderungen wiederspiegeln.

Der "FH-Bachelor" ist tatsächlich primär als berufsqualifizierender Abschluss gedacht. Heißt: die Absolventen gehen zu großen Teilen danach direkt ins Berufsleben und sehen oft keine Hochschule mehr von innen.

Der "Uni-Bachelor" ist primär als Vorbereitung auf ein entsprechendes Masterstudium gedacht - bedeutet entsprechend, dass die Anforderungen hier eben so gesetzt werden, dass man im Master gut zurecht kommt.

LG

Ich glaube Du hast fällst hier einer Fehleinschätzung zum Opfer. Deine Stichprobe ist einfach viel zu klein und auch nur auf deine Community beschränkt. Ich habe sowohl Bachelorarbeiten an einer HAW als auch an ner TU betreut und bewertet und habe an beiden Hochschulformen herausragende Arbeiten mit riesigem Umfang und absoluten Mist erlebt. Ein Beispiel war eine Bachelorarbeit an der Hochschule Coburg, die ich als Zweitgutachter gelesen habe, da ist war allein die Literaturarbeit ähnlich dem Umfang den Du beschreibst. Dazu wurden aber im Labor noch über 3 Monate Vollzeit Versuche durchgeführt und anschließend ausgewertet und statistisch bewertet.

Ich würde daher auf gar keinen Fall aufgrund der Hochschulform einen Rückschluss auf die Qualität oder den Umfang der Arbeit ziehen.


Inkognito-Nutzer   17.07.2024, 17:01

Ich hab von denen Bachelorarbeiten zugeschickt bekommen, da ich schauen wollte wie sowas aufgebaut ist, noch bevor ich mein Thema bekommen habe. Alle waren mit 1.0 bewertet und so Herzlos geschrieben. Von daher schloß ich darauf zurück. Vielleicht sind die Anforderungen auch pro Prof anders. Aber nervt halt, wenn man sich Mühe machen muss, Monatelang und den selben Abschluss wie die andern hat im selben Studiengang

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KuarThePirat  17.07.2024, 17:03
@Inkognito-Beitragsersteller

Naja, meine Doktorarbeit hat 200 Seiten und ich habe über 6 Jahre dran gearbeitet. Und trotzdem trägt mein Zahnarzt den vermeintlich gleichen Titel und hat nur 30 Seiten geschrieben und ein paar Monate Zeit dafür aufgewendet. Das könnte mich auch nerven... tut es aber nicht.

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