Abwrackprämie Augenwischerei?

Babelfish  23.09.2024, 11:25

Kannst du bitte eine Quelle angeben, nach der diese Idee von Habeck kommen soll?

Ontario 
Beitragsersteller
 23.09.2024, 12:56

Wenn du Nachrichten hörst, dann weisst du Bescheid

7 Antworten

"Technologieoffenheit wäre ein Thema"

An welche Technologie denkst Du so, wenn wir kein Öl mehr verbrennen wollen?

Das Problem ist, dass wir nicht alleine auf der Welt sind. Und fast alle Länder dieser Welt setzen auf BEV. Da wäre es blöd, wenn wir was Anderes machen wollen.

Das Problem sind nicht die Chinesen, die ihre Fahrzeuge hier verkaufen, sondern unsere Hersteller, die in China kaum noch einen Fuß auf die Erde bekommen.

Damit unsere Autoindustrie aber wieder konkurenzfähig wird, müssen Stückzahlen her. Und genau das soll nun wieder angekurbelt werden.

Es geht aber nicht nur darum die deutsche Industrie zu unterstützen, sonder auch um die Klimaziele zu erreichen um Strafzahlungen zu vermeiden.

Woher ich das weiß:Recherche

Ontario 
Beitragsersteller
 23.09.2024, 10:13

Die Chinesen sind derzeit dabei, eine andere Antriebsart zu entwickeln, welche das E-Auto wohl mit der Zeit ablösen wird.

Wasserstoff wäre auch eine denkbare Lösung, allerdings derzeit noch nicht wirtschaftlich umzusetzen.

CaptainJ847  23.09.2024, 09:28

Teils richtig, teils falsch: Die meisten Länder setzten auf "Technologieoffenheit mit Schwerpunkt BEV", das ist der entscheidende Unterschied und offenbar auch der richtige Weg, wenn man sich die wirtschaftliche Entwicklung im den Unterschiedlichen Länder so ansieht.

Das mit der politischen Vorgabe es die Technisch- Wissenschaftlich beste Lösung ist, gibt es so nur im Europa. Plus evtl ein paar Ausnahmen die ich evtl. nicht auf dem Schirm habe.

Elektroheizer  23.09.2024, 09:59
@CaptainJ847

Was die Technisch- Wissenschaftliche beste Lösung ist, kann ich schwer beurteilen. Das ist aber auch nicht der Punkt.

Der Punkt ist, was ist jetzt und in den nächsten Jahrzehnten Marktfähig und vor allem ausreichend verfügbar ist.

Mag sein, dass wir in 50 oder 100 Jahren ganz andere Technologien zur Verfügung haben werden. Aber Stand heute haben wir diese nicht.

Auch andere bekannte Technologien {E-Fuels oder Brennstoffzelle) sind denkbar. Stand heute aber weder Marktfähig noch ausreichend verfügbar. Und zu warten bis diese vielleicht irgendwann Marktfähig werden, ist keine Option.

CaptainJ847  23.09.2024, 21:56
@Elektroheizer

Ich meinte das eher in einem breiteren Kontext - zufällig bin ich gerade im Ausland auf einer Fachkonferenz zu Antriebstrchnologien und Power Generation bei Fahrzeugen. In einem Vortrag hieß es so schön "Electrification is not the solution. It's part of the solution". Für die nächsten Jahre ist in vielen Bereichen Hybrid anscheinend das Maß der Dinge, so der Tenor. Es kommt aber auf den Anwendungsfall an: Für PKW sind BEV im der Tat mittelfristig wohl der Standard - wenn auch nicht für alle PKW (Langstreckenfahrer...). Für viele andere Fahrzeuge ist BEV aber auf absehbare Zeit nicht brauchbar. Beispiele waren Ambulanz und Feuerwehr, Landwirtschaft und mit Einschränkungen LKW generell. In anderen Sektoren könnte Wasserstoff interessant sein. Sogar e fuels in manchen Bereichen. Halt ein Energiemix und Technologieoffenheit!

Elektroheizer  23.09.2024, 22:09
@CaptainJ847

Die meisten Betrachtungen diesbezüglich gehen vom technischen Stand heute aus. Und da kann ich diese Argumentation sogar teilweise nachvollziehen.

In 10 Jahren sieht die Sache aber schon wieder anders aus, wenn sich die Energiedichte weiter erhöht und die Kosten verringert haben.

Du hast Rettungsfahrzeuge angesprochen. Gerade da ist schon heute BEV keine Zukunftsmusik mehr. Neben den ohnehin vorhandenen Vorteilen gesellen sich weitere, die keine andere Antriebsart bieten kann. Das Thema Reichweite ist dort ja eher keins.

Langstrecke mit dem PKW? Das ist heute und erst Recht in Zukunft kein Thema mehr.

In der Landwirtschaft gibt es ebenfalls bereits erste Fahrzeuge. Bei Zugfahrzeugen ist ja ohnehin ein hohes Gewicht von Vorteil. Aber gerade dort wird noch viel passieren. Ich meine autonome Maschinen, die ohne Fahrer, was auch immer auf dem Feld machen. Dahin wird der Trend gehen. Und eignen sich BEV eben am besten.

Ja in den nächsten Jahren, da bin ich mir sicher, wird man viele Alternativen ausprobieren. Aber ich denke das Meiste wird sich nicht am Markt durchsetzen.

Es bleibt spannend wo die Reise hin geht.

CaptainJ847  23.09.2024, 22:35
@Elektroheizer

So sehe ich das auch. BEV wird wohl der Standard werden. Aber halt nicht ganz allein sein 🙂

Abwrackprämie Augenwischerei?

Ohne jeden Zweifel! Schlau wäre es hingegen, sich dafür einzusetzen, dass sogenannte "E-Fuels" (klimaneutrale Kraftstoffe) massenkompatibel und vor allem bezahlbar werden. Dann müsste man nicht alleine in Deutschland ca. 50.000.000 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor verschrotten und klimagasintensiv durch Elektroautos ersetzen, sondern könnte sie klimaneutral weiterbetreiben. Die Abwrackprämie 2009, damals waren es 2500 Euro, war ebenfalls ein solcher Rohrkrepierer, denn ihr Zweck lautete, die Luftqualität und die deutsche Wirtschaft zu unterstützen. Was geschah? Es wurden haufenweise Pkw mit bestmöglicher Abgasreinigung verschrottet (Ottomotor mit geregelten 3-Wege-Katalysatoren), weil das Mindestalter der verschrottungsfähigen Pkw bei 9 Jahren lag. Dumm nur, dass oben genannte Abgastechnik ab spätestens 01.01.1993 (und in der Praxis manchmal sogar in den späten 80er Jahren) zumindest bei Ottomotoren Standard war. Die deutsche Wirtschaft kurbelte man auch nicht so an wie gewünscht, denn viele Fahrzeuge kamen von französischen, rumänischen, italienischen und koreanischen Herstellern. Spitze Zungen nannten diese "Umweltprämie" daher treffend "Dummweltprämie", und wie es aussieht, möchten die Grünen diesen Unsinn wiederholen, haben nichts dazugelernt.


Elektroheizer  23.09.2024, 09:08

"sich dafür einzusetzen, dass sogenannte "E-Fuels" (klimaneutrale Kraftstoffe) massenkompatibel und vor allem bezahlbar werden."

Schaffen wir das in ausreichender Menge bis 2035? Ich meine wir reden von einem Stromverbrauch, der etwa Faktor 10 unseres heutgen Verbrauches entspricht.

Für den Stromverbrauch für 100km E-Fuels könnte ein BEV etwa 1000-1500km weit fahren.

Ich meine allein vor dem Hintergrund des exrem hohen Stromverbrauches können E-Fuels niemals günstig werden. Klar könnte man in der Wüste Afrikas mit PV herstellen. Dadurch wird aber eine neue Abhängigkeit geschaffen und viel billiger wird es auch nicht.

CaptainJ847  23.09.2024, 22:01
@Elektroheizer

Ich bin grad bei einer Fachkonferenz wo zufällig das gerade Thematisiert wurde. In kleinerem Maßstab kann das durchaus Sinn manchen! Im windreichen Chile kann man E-Fuels z.b. 3x effizienter herstellen als in Deutschland, übers Jahr gemittelt. Und damit ist man über die gesamte Kette nur noch wenige Prozent ineffizienter als den Strom direkt im BEVs zu packen.

Elektroheizer  23.09.2024, 22:22
@CaptainJ847

Technisch geht das alles. Keine Frage. Wir benötigen alleine in der Chemischen Industrie 100TWh Wasserstoff. Dazu für die Stahlindustrie. Und viele andere Anwendungen, die alternativlos sind. Zum Beispiel Langstreckenflugzeuge.

Wenn wir eines Tages genug herstellen können um diese ganzen Bereiche abzudecken, können wir darüber nachdenken es auch für PKW oder LKW einzusetzen.

Und dann wollen wir ja auch noch im Winter Wasserstofffähige Gaskraftwerke damit betreiben. Schon da sehe ich in den nächsten 20-30 Jahren kaum Chancen.

Also ehrlichgesagt fehlt mir da etwas die Vorstellungskraft, woher der ganze Wasserstoff und E-Fuels kommen sollen.

CaptainJ847  23.09.2024, 22:37
@Elektroheizer

Deswegen - im kleinen Maßstab, vielleicht auch im mittleren ^^ Es gibt aber keine "one size fits all" Lösungen.

Elektroheizer  23.09.2024, 22:45
@CaptainJ847

Naja eigentlich ist das einfache Mathematik. Was wird benötigt und wieviele Anlagen, wie die in Chile, würden benötigt. Und da kommt eine Zahl mit vielen Nullen raus. Zu viele um in absehbarer Zeit ausreichende Mengen produzieren zu können. Man darf ja auch nicht vergessen, dass wir nicht alleine auf der Welt sind und China und USA ja auch irgendwo Ihr Zeug herbekommen wollen. Und es gibt nur ein Chile und die haben nicht unendlich Platz. Auch Australien und andere Kontinente nicht.

Ich denke es wird schon schwer genug genügend für Flugzeuge herzustellen. Da muss man sich sehr genau überlegen was man irgendwie dann doch mit Akkus hinbekommt. Und das ist mehr als viele heute denken.

checkpointarea  24.09.2024, 10:41
@CaptainJ847
Es gibt aber keine "one size fits all" Lösungen.

Darauf wollte ich hinaus, danke für die kurze Zusammenfassung.

Ist richtig. Wer keine 30.000 € für einen Neuwagen aufbringen kann, kann auch keine 24.000 aufbringen. Und wer im Grundsatz gegen E-Autos ist, wird sich davon nicht umstimmen lassen.

Es gab Ende 2000 schonmal ne Abwrackprämie. Diese betrug 2500 Euro.

Was glaubst du was damals an einwandfreien Autos "verschrotttet" wurden, nur um der Regierung paar Euro aus der Tasche zu ziehen! Das hat damals zum salonfähig werden der KFZ-Finanzierung geführt. Und da gabs noch keinen Habeck oder Anti-Auto Ideologie.

6000 Euro? Dafür würde ich meinen Kahn durchaus verschrotten und erstmals nen Neuwagen zulegen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ontario 
Beitragsersteller
 23.09.2024, 09:51

Habeck kramt da etwas aus der alten Schublade mit der Abwrackprämie heraus und glaubt seine Anti-Auto-Ideologie durchsetzen zu können.

Dieser Schuss wird genauso ein Rohrkrepierer werden, wie damals die 2500 Euro Abwrackprämie.

Ich hatte einen Bekannten der liess damals auch sein Auto , Wert ca. 5 000 Euro, abwracken, damit er die 2500 Euro kassieren konnte. Hat sich dann einen billigen Verbrenner aus rumänischer Produktion zugelegt

Für die Altautoverwerter war das ein gutes Geschäft All die Katalysatoren die an den Autos eingebaut waren, welche verschrottet wurden, füllten die Kassen der Schrotthändler. ..