Woran erkennt ein Transgender, dass er das falsche Geschlecht hat?
Es gibt viele Frauen die so ganz und garnicht typisch weiblich sind, sondern eher typisch männliche Dinge machen. Fußball spielen/schauen, Bier trinken, Krafttraining, Technikbegeistert sein, Shopping hassen, unordentlich sein, als Kind lieber Lego als Barbie spielen. Aber trotzdem identifizieren sie sich als Frau. Andersrum genauso - Es gibt Männer die Shopping lieben, sich nicht für Technik interessieren, viel Reden, ängstlich sind, etc.
Jetzt wundere ich mich, woran genau ein Transgender erkennt, dass er dem Falschen Geschlecht angehört, wenn nicht an diesen geschlechtstypischen Klischees, die eigentlich nie auf jeden zutreffen?
Basiert das Empfinden einer Transgender-Person rein darauf, dass man sich nicht mit den typischen gesellschaftlichen Klischees seines biol. Geschlechts identifizieren kann? Oder steckt da mehr dahinter?
Die Frage ist vorallem bezogen auf Non-Binary Transexuelle.
Als Hintergrund: Ich finde dass man das Geschlecht einer Person nicht anhand irgendwelcher 'typischen' Verhaltensweisen identifizieren kann, weil es da viel zu viele Abweichungen von der Norm gibt. Ich kenne z.B. auch weibliche Mechaniker. Daher erschließt sich mir nicht ganz, worauf das Non-Binary empfinden basiert.
4 Antworten
Also, ich bin selbst non-binary und habe mich mit dem Thema viel beschäftigt, weil ich sicher gehen wollte, dass es nicht nur wegen der Klischees ist.
Der Punkt ist: ich habe versucht, eine Frau zu sein, die nicht in die Rollenklischees passt. Ich habe es wirklich versucht. Aber ich bin trotzdem jedes Mal an die Decke gegangen, wenn mich jemand "sie" genannt hat. Das Gesicht, dass mich im Spiegel angeschaut hat, war trotzdem nicht meins. Ich weiß nicht, welche Definition von non-binary du hast, aber es gibt ja durchaus auch nichtbinäre Menschen, die medizinische Maßnahmen ergreifen (mich eingeschlossen), auch, wenn das natürlich nicht zwingend ist.
Und was du auch nicht vergessen darfst: auch abgesehen von Klischees werden Männer und Frauen (und in gewisser Weise auch nichtbinäre Personen) unterschiedlich behandelt: es gibt unterschiedliche Anreden, unterschiedliche Pronomen, unterschiedliche Gruppen im Sport, unterschiedliche Orte, an die jeweils nur sie dürfen, etc. Und wenn das nicht zu dem passt, wie du dich selbst wahrnimmst, ist das verdammt anstrengend.
Ich bin nicht keine Frau, weil ich (und jetzt werfe ich ein bisschen mit Klischees) kurze Haare habe, keine Kinder haben will, gerne schnell Auto fahre, mich nie Schminke. Es gibt Frauen, auf die das zutrifft, und das ist perfekt so, weil ich auch ein ziemliches Problem mit Geschlechterklischees habe. Ich bin keine Frau, weil sich Frau sein für mich persönlich falsch anfühlt. Weil sich Teile meines Körpers falsch anfühlen. Weil es sich falsch anfühlt, Frau genannt zu werden. Weil ich einfach keine Frau bin.
Ich weiß nicht, ob dir das jetzt weiterhilft, und das ist natürlich auch nur mein ganz persönliches Erleben, aber du geht es mir eben.
PS: trans, transgender oder transsexuell ist ein Adjektiv. Es gibt also nicht "ein Transgender" sondern z.B. "eine trans Person".
Hey! Ich selbst bin nicht trans, habe aber schon viele Dokus gesehen und kannte mal ein paar Leute, die trans sind. Bei ihnen wurde es immer und immer schlimmer, wenn es um die Traurigkeit geht. Wenn zB ein Transmann mit ,,Guten Tag, die Dame" angesprochen wurde, hat ihn das wirklich fertig gemacht. Auch kaufen sich Transmänner ja oft.. Binder? Ich glaube, so heißen die. Sie finden ihren Körper also nicht passend und wollen auch äußerlich wirklich wie ein Mann angesehen werden.
Bei Non-Binary verstehe ich nicht so ganz, wie sich die Leute fühlen.. Ich denke, dass es das nur gibt, weil einem von der Gesellschaft gesagt wird, dass man als Mädchen pink mögen sollte. Klar, nicht mehr so stark wie vor keine Ahnung.. 40 Jahren aber es gibt noch viele Spielzeuge, die ,,for girls" als Aufschrift haben. Bei Non Binary werden beiden Geschlechtern Eigenschaften und Interessen zugeteilt (sonst könnte man ja nicht sagen, dass man ihnen nicht zugehört), was ich irgend wie schwierig finde.. Aber wenn sich jemand damit wohlfühlt, ist das die absolute Hauptsache! :)
Dann bist du ja genau der selben Ansicht wie ich - Na, zumindest bin ich nicht der einzige, dann kann meine Denkweise ja nicht sooo falsch sein. :D
Stimmt, der Körper spielt vermutlich eine große Rolle, das habe ich nicht bedacht. Im Gegensatz zu den 'typischen' Verhaltensunterschieden sind die körperlichen Unterschiede bei Mann und Frau ja immer gegeben und wirklich aussagekräftig. Ich denke mal das wird's sein. Dass man sich in seinem Körper nicht wohl fühlt, und lieber den des anderen Geschlechts hätte. Kann man das so sagen?
Ja genau, es gibt ja die Gender-Dysphoria. Das wird für die "Trans-Personen" immer schlimmer, wenn sie bspw. eine Trans-Frau sind, jedoch noch die männlichen Geschlechtsmerkmale haben.. So habe ich es zumindest bisher immer mitbekommen :)
Ich befasse mich selber etwas mit LGBTQ+
Selber bin ich nicht Trans daher ist diese Antwort aus dem Gebildet was ich gehört habe
Transgender fühlen sich nicht zu seinem Geschlecht und finden das sie doch das andere Geschlecht sein und sind sogesagt in ihrem Körper "gefangen".
Das man im "falschen" Geschlecht geboren wurde ist ein glaube, eine Art Religion wenn man es so will, da es keine naturwissenschaftlichen Beweise dafür gibt.
Demnach entscheidet die Person das willkürlich aus ihrem Gefühl heraus
Aber auf Non-Binary Personen (die ja auch Trans sind) passt die Begründung mit dem Körper nicht. Was ist bei denen Ausschlaggebend? Ne Idee?