Nur noch türkische Gastronomie am Marktplatz - fändet ihr so etwas ärgerlich?
Ich als Grünenwähler und Multikultibefürworter hätte nie gedacht, dass ich mich jemals über so etwas ärgere:
Es geht darum, dass eine Cafe-Kneipe geschlossen wurde, in der ich abends gerne mal ein Bier, einen Wein oder einen Cocktail getrunken habe. Sie befindet sich am Mannheimer Marktplatz, wo ALLE ÜBRIGEN Lokale von türkischen Gastronomen betrieben werden: Türkische Dönerläden, Grillrestaurants und Cafes, die aufgrund des Alkoholverbots im Islam keinen Alkohol ausschenken.
Jetzt stand in der Zeitung, dass der Nachfolger meines geschlossenen Lieblingscafes ein weiteres türkisches Grillrestaurant sein wird und damit künftig der ganze Marktplatz eine alkoholfreie Zone ist, bei weitgehend einheitlichem türkischem Speisenangebot.
Ich persönlich sehe jetzt keinen Grund mehr dort hinzugehen. Würdet ihr euch auch über so etwas ärgern und findet ihr eine solche Entwicklung auch schlecht? Ich empfinde das als Verdrängung der nicht-türkischen Bevölkerung.
Oder akzeptiert ihr, dass sich eben an manchen Plätzen ausländische Gastronomen einer Nation etabliert haben? In anderen Städten gibt es ja auch Little Italy, China Town etc. Vielleicht würden andernfalls die Lokale leer stehen oder es hätten sich irgendwelche Spelunken angesiedelt, was auch nicht besser ist.
P.S. Ich habe kein Alkoholproblem.
Ergänzung: Dass kein Alkohol ausgeschenkt wird, habe ich bis jetzt auch nur am Mannheimer Marktplatz erlebt. In anderen Stadtteilen bzw. anderen Städten, wo der Anteil an muslimischer Bevölkerung niedriger ist, bietet jede Dönerbude Bier an.
Aber am besagten Platz in Mannheim bilden in den Lokalen türkische Gäste, insbesondere Familien mit Kindern, die Mehrheit. Also passt man sich wohl an die örtlichen Gegebenheiten an.
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30 Antworten
Würdet ihr euch auch über so etwas ärgern und findet ihr eine solche Entwicklung auch schlecht?
Nein und nein.
Angebot und Nachfrage.
Es ist aber eher das Problem, dass wenn ein Türkisches Restaurant Alkohol anbieten würde, einen Schlechten Ruf haben könnte bei den Türkischen Gästen.
Deshalb verkaufen diese Läden auch keinen Alkohol. Weil sie Angst haben die Kunden zu verlieren.
Je weniger es Türkische Geschäfte in der Umgebung gibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit Alkohol zu finden.
In Köln-Kalk ist es nicht anders. Hier gibt es auch kein Alkohol.
In Istanbul ist es genau anders rum. Desto mehr Touristen, desto mehr bieten Restaurants Alkohol an.
Angebot trifft auf Nachfrage
Ich fände das auch nicht gut. Das Problem ist hier auch das es sich um Muslime handelt. Wären da nur Italiener, wäre das wieder anders. Bei Muslimischen Gastronomen kommt mehr dazu als nur der Alkoholverbot, auch das Männer und Frauen nicht miteinander chillen, das es sich meist nur um "Männerläden" handelt, macht es nicht attraktiv. Es ist eine andere Kultur, die eine andere Sexualmoral hat, die nicht offen ist, auch ein schwules Paar würde da nicht draußen sitzen. Es ist insgesamt ungechillt.
Erst einmal: damit muss man nicht leben
Man kann auch woanders hinziehen oder woanders in der Nähe einkaufen gehen. Aber man hat natürlich das Gefühl, dass es vor Ort den Bach runter geht. Denn das Angebot ist ja eingeschränkt und es sind ja kaum deutsche Waren und/oder Küche vorhanden, wenn überhaupt.
Ansonsten das Problem entweder im Beirat ansprechen oder selbst in die Politik gehen, um dafür zu werben und es durchzusetzen. Könnte mir vorstellen, dass da auch andere Menschen mitmachen werden. Und da wird es wohl auch genügend Angebot und Nachfrage geben.
Ich finde lustig, dass sich hier in der Gegend alle über Systemgastronomie aufregen... Erst jüngst hat sich ein Subway angekündigt und die üblichen jammerer gaben zum besten, dass es schon zu viele MacDonalds gibt.
Der Umstand, dass es nicht eine normale Würstelbude mehr gibt ist egal.
Dafür gibt's am jeder Ecke einen Döner-Laden... Auch das ist offenbar normal...
Wenn es nur noch Dönerläden u.ä. gibt, finde ich das auch nervig. Aber, wenn die halt beliebter sind oder besser verkaufen können, ist es halt eine Frage der Marktwirtschaft. Wobei es bei mir weniger um nationale Aspekte geht, sondern um allgemeine Diversität in den Angeboten. Ich würde sogar begrüßen, wenn hier am Ort ein Türke mit gutem authentischem türkischem Essen /sofern es das hoffentlich gibt) aufmachen würde, nur bitte keinen weiterern Dönerladen, (wobei die Dönerläden gehören nicht nur Türken).
Und als absoluter Fan der chinesischen Küche würde ich mich freuen, wenn wenigstens im Umkreis von 50 km mal einer mit echter chinesischer Küche aufmachen würde, bitte aber auch da keine weiteren Scheinchinesen.
Naja und an guter!!!! deutscher Küche mangelt es hier in der Gegend auch! Nachdem ich in einem Restaurant gewesen, was mal einen guten Ruf gehabt hatte und bei Hühnersuppe als Suppe des Tages Dosenfutter vorgesetzt bekam.... Wenn man gut essn will, muß man wohl selber kochen.