Jura Studium oder doch Polizei?
Hey :),
Ich habe zwar noch ein paar Jahre Zeit (bis 2027), aber ich muss mir mal so ein paar Gedanken machen und Meinungen hören, sonst grübel ich mir den Kopf zum rauchen 😅...
Also ich bin M/18 und mache gerade mein Abitur welches ich 2027 fertig haben werde.
Ich hatte schon immer wage Vorstellungen davon, was ich später machen möchte: erst war es richtung Rettungsdienst, dann war es zwischendurch Polizei, dann war es tatsächlich die Bundeswehr und irgendwann haben mir Leute gesagt: zu dir würde Anwalt passen, und dann habe ich ein wenig recherchiert und gedacht: Ja, ein Jura studium um Anwalt zu werden, das ist es!
Tja und heute sitze ich hier und denke mir: aber es gibt so vieles.
An sich hätte ich ja noch Zeit, mir über all das Gedanken zu machen, will auch ein Abi machen das mir sozusagen alle Wege offen hält, aber irgendwie will ich schon mal so eine Richtung wissen.
Habe immer gedacht: wenn ich Jura studiere, habe ich ein Haufen Geld und die Arbeit würde mir Spaß machen, kann mir ja alles kaufen, das lohnt sich dann. Aber dann habe ich gedacht: halt, das muss so gar nicht kommen! Zumal ich mir Stress mit stipendien machen müsste, weil meine Familie sich kein Studium leisten könnte und selbst mit dem Geld, was ich spare und durch meinen 'Mini-Job' (räume klassisch Regale ein an manchen Nachmittagen und Samstagen), würde das trotzdem nicht reichen.
Ich bin der erste der Abitur macht in der Familie, mein Vater finder das total blöd und meine Mutter 'drillt' mich da drin, aber hilfe kann ich vergessen, bin also auf mich alleine gestellt.
Ich bin allerdings ein Mensch, ich fühle mich 'wohl' in Uniformen. Ich bin in einem Spielmannszug und sobald ich die Uniform anhabe, bin ich ein anderer Mensch. Selbstbewusst. Ich habe meinen 'Job', meine Befehle.
Jetzt versteht mich nicht falsch, aber ich habe das Gefühl, ich brauche meine Befehle. Als Anwalt hat man seine Gesetze und muss selber schauen, wie man seinen Mandanten da raus haut oder eben zur Vernunft bringt, einsichtig zu sein oder zu gestehen.
Daher kam der Gedanke: Bundeswehr. Aber meine Angst zu fallen, ist zu groß. Wenn ich Videos von der Bundeswehr sehe, wie Soldaten im Feld rumlaufen oder sonst wo und für ein Land kämpfen, bekomme ich ehrlich Gänsehaut. Ob aus Angst oder eher "das wäre es", weiß ich nicht.
Hatte dann mal überlegt da Berufsmusiker zu werden, vorallem weil ich eben in einem Spielmannszug bin seit fast 10 Jahren und dort schon 2 verschiede Instrumente beherrsche, aber naja, ich weiß nicht...
Dann war da ja noch die Polizei: normaler Streifendienst wäre nicht mein Ding, aber ich finde die Bereitschaftspolizei total interessant (die auf Demonstrationen sind oder nach einem Fußballspiel auch mit in den Zügen fahren, damit die alle in Schach gehalten werden können), oder eben Spezialeinheiten (Sek, Mek und für die ganz großen die GSG9).
Ich weiß, die Spezialeinheiten erfordern viel und auch da ist nicht versichert, das man es schafft, allerdings mindestens die Bereitschaftspolizei wäre drin.
Doch da ist es so: die ganzen Aufnahmeprüfungen Schrecken mich ab...
Will nicht wie so ein überheblicher Idiot rüberkommen, wenn ich mit nem Jura studium oder Spezialeinheiten um die Ecke komme, habe eigentlich Null Selbstbewusstsein, mache mir aber Gedanken um meine Zukunft.
Ich hoffe, jemand hat ein paar Tipps die mir ein wenig helfen könnten 😅✌🏻...
LG :)!
5 Antworten
Ja, die Auswahl ist groß und irgendwann muss man eine Entscheidung treffen.
Du solltest dir nicht nur überlegen z.B. ob dir das Jura-Studium gefällt, sondern welche Fachrichtung du dann wählen würdest und ob dir der Arbeitstag davon gefällt.
Zudem auch andere Dinge z.B. wie örtlich flexibel du bist, ob du mal Familie möchtest oder Hobbys die feste Zeiten haben und ggf. mit manchen Jobs nicht so leicht kompatibel sind. All die Lebensumstände sollten im Optimalfall passen, nicht nur ein Aspekt.
Und selbst dann gibt es vermutlich noch mehrere Möglichkeiten, ich kenne einige die sich auf verschiedene Berufe beworben haben und dann das genommen haben, wo sie eine Zusage hatten. Oder wenn mehrere, die Firma die am besten beim Gespräch auf sie wirkte. Wobei "beste" da von eigenen Kriterien abhängt, jedem sind andere Dinge wichtig.
Von daher stresse dich nicht zu sehr, behalte verschiedene Optionen im Kopf und dann schau, wie es sich die nächsten Jahre entwickelt. Die Entschiedung für viele Bewerbungen wäre dann ja Herbst 2026, bis dahin ist noch einiges an Zeit und ggf. auch Lebenswandel bei dir der Fall.
und mache gerade mein Abitur welches ich 2027 fertig haben werde.
Du machst gerade (jetzt gerade?) dein Abitur, und das dauert 3 Jahre? Merkwürdig!
wenn ich Jura studiere, habe ich ein Haufen Geld
Du hast anscheinend völlig falsche Vorstellungen davon, was man als Rechtsanwalt verdient. Da bist du zunächst einmal ein besserer Praktikant, der in einer großen Kanzlei die Sachen bearbeitet darf, die sonst keiner möchte. Ob du das Zeug dazu hast, zu den großen aufzusteigen, oder es nur für die Rechtsabteilung einer Firma reicht (wo die meisten für einen Hungerlohn arbeiten), das weißt du nicht.
Ich habe keine Tipps für dich, außer dem: lerne landen, bevor du fliegst. Starten kann jeder. Ein gutes Selbstbewusstsein ist ein erster Schritt.
Das Jurastudium ist nicht ohne. Du musst ja nicht nur das Studium bestehen, sondern auch noch das zweite Staatsexamen.
"wenn ich Jura studiere, habe ich ein Haufen Geld" Hast du nur, wenn du ein Prädikatexamen machst und in einer renommierten Kanzlei wie Linklaters, Freshfields usw. angestellt wird (und 60 Std. in der Woche arbeitest). Selbst als Richter oder Staatsanwalt verdienst du zwar gut, aber keine Reichtümer.
Würde dir in deiner Situation eher zum Polizeidienst raten.
Habe immer gedacht: wenn ich Jura studiere, habe ich ein Haufen Geld
An dieser Stelle mal eine Warnung: das kann zutreffen, wenn du anschließend als Anwalt in eine Top-Sozietät einsteigen kannst.
Ohne Beziehungen bist du da allerdings einer von vielen.
Nicht wenige Anwälte enden mit einer eigenen kleinen Kanzlei, mit der sie sich mühsam über Wasser halten.
Die breite Masse der Anwälte kommt wirtschaftlich ganz gut zurecht, dass man unermessliche Reichtümer anhäuft würde ich im Vorfeld nicht erwarten.
Mit BAföG plus Job sollte sich ein Studium aber finanziell stemmen lassen.
Bei der Polizei kommst du mit Abitur in die QE3/gehobener Dienst. Da wirst du nach der Ausbildung eher nicht in irgendeiner Hundertschaft verheizt.
Wenn ich dann sozusagen in den gehobenen Dienst kommen würde, würden meine Chancen denn gut stehen, hinterher zum Sek zu kommen? (klar, muss ich mich dafür bewerben und die Prüfungen dafür schaffen, dem bin ich mir bewusst 😊) aber so theoretisch: stünden die Chancen allgemein mit Abitur gut? :) Und danke für die Antwort!!
Ich empfehle Polizei über Jura. Das Studium ist sehr hart und lang und im schlimmsten Fall ist es für die Katz, wenn du am Staatsexamen scheiterst. Gerade in deiner Position erscheint mir das sehr riskant.