Gefühl leben verschwendet zu haben?

4 Antworten

Mit deiner Frage hast du den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Werde dein bester Freund/Freundin. Das ist leichter als du glaubst, aber auch leichter gesagt als getan.

Selbsterkenntnis hilft Dir enorm dabei, mit allen möglichen Herausforderungen des Lebens, mit anderen Menschen oder den eigenen Stimmungen besser klar zu kommen. Schmerzen hören auf und Depressionen verschwinden. Das Leben wird viel freudvoller und die Selbsterkenntnis hört nie auf. Je mehr Du über dich selbst herausfindet, desto spannender wird es.

Wer sein Leben in die Hand nehmen will, muss zwangsläufig den wichtigsten Akteur in diesem Spiel besser kennenlernen: sich selbst.

In deinem Fall ist es kein leichter Weg. Aber es ist möglich. Ändere dein Mindset. Schaue dir auf YT täglich ein oder zwei Videos an. Finde deinen "Speaker/Mentaltrainer". Ich empfehle Christian Bischoff, Jens Corssen (der Selbstentwickler)...

Stelle Dir einfach drei Fragen:

„Wer bin ich?“

„Was kann ich gut (welche Talente habe ich)?“

„Wo liegen meine Engpässe auf dem Weg zu mehr Glück und Zufriedenheit?“.

Ich wiederhole mich: Selbsterkenntnis hilft Dir enorm dabei, mit allen möglichen Herausforderungen des Lebens, mit anderen Menschen oder den eigenen Stimmungen besser klarzukommen. Und die Selbsterkenntnis hört auch nie auf. Je mehr Du über Dich selbst herausfindet, desto spannender wird es.

 „Empfinde ich mich als Opfer in diesem Leben oder als Macher und Gestalter?“

Wer sich als Opfer anderer Menschen, der Umstände, seiner Krankheit, der Politik oder der Wirtschaft sieht, der schwächt sich allein durch diese Einstellung und schadet sich damit selbst.

Nicht falsch verstehen: Natürlich wird vielen von uns übel mitgespielt. Manchmal kommen wir einfach auch unter die Räder größerer Entwicklungen, über die wir wirklich keinerlei Einfluss haben. Manchmal haben wir durch unsere Taten und Unterlassungen selbst unseren Anteil an unseren Schwierigkeiten gehabt. Und oft können wir wirklich überhaupt nichts dafür.

Aber es hilft ja nichts: So ist das Leben nun mal. Es geht an dieser Stelle nicht darum, wer Schuld an meiner Misere hat. Es geht darum, wie ich es erreiche, dass es mir wieder besser geht. Wer Unzufrieden mit seinem Leben ist, stelle sich folgende Frage:

„Worauf will ich meine Aufmerksamkeit und Energie verwenden?“

Ich kann mich darauf konzentrieren, wie schwer ich es habe, wie gemein die anderen sind, wie fies die Welt ist und dass ich ja doch nichts machen kann. Damit gebe ich mich und mein Leben auf, ich mache mich selbst zum Opfer und ich zementiere damit meine Handlungsunfähigkeit und Ohnmacht. Natürlich macht das niemand mit Absicht oder aus Blödheit. Natürlich nicht. Das spielt aber keine Rolle – die Wirkung ist die gleiche.

Die bessere Alternative: Ich konzentriere mich wieder und wieder darauf, was ich selbst tun kann, um meine Situation zu verbessern. Das ist oft schwer, anstrengend und kostet Überwindung. Aber es setzt auch plötzlich Energie frei. Etwas zu unternehmen fühlt sich 1000x besser an, als sich ohnmächtig und hilflos zu fühlen. Und man kann immer etwas tun, wenn man konsequent nach Lösungen sucht und systematisch die eigenen Möglichkeiten ausreizt.

Dadurch nehme ich automatisch mein Leben in die Hand und werde zum Macher.

Kein Therapeut kann Dir helfen, wenn Du nicht bereit bist, Dir helfen zu lassen. Wie so eine Hilfe aussieht: Therapeuten helfen Dir dabei, Dich wieder besser zu spüren, damit Du rechtzeitig gut für Dich sorgst.

Noch anders gesagt: Erwarte nicht von den anderen oder der Welt um Dich herum, dass sie sich ändert. Ändere Du etwas. Ändere Dich.

Ändere Deine Einstellung zu Dir selbst. Nimm Dein Leben in deine Hand. Nur Du kannst wissen, was Dir guttut. Lebe Dein Leben und nicht das Leben, dass andere Dir vorgeben. Sei einfach Du selbst.

Die Opferrolle zu verlassen, bedeutet Eigenverantwortung zu übernehmen. Damit meine ich, dass es zuallererst die eigene Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass es Dir gut geht. Und dass Du Dir darüber bewusst bist, dass Du Teil eines Systems bist, dass Du mitgestalten kann. Ob das nun in der eigenen Familie, in der Firma oder in der Gesellschaft ist.

Nur Du allein bist verantwortlich für die Dinge, die Du veranlasst, die Du unterlässt und die zu zulässt. Verhalte Dich stets so, dass es Dich nicht verletzt, wenn Dein Verhalten andere verletzt, ist es deren Problem.

Du hast das Recht, Dein Verhalten nicht zu rechtfertigen.

Du hast das Recht, die Verantwortung für die Probleme anderer Menschen abzulehnen.

Du hast das Recht, Deine Meinung und Deine Wertvorstellungen zu äußern.  

Du hast das Recht, jederzeit Deine Meinung zu ändern.

Du hast das Recht, nein zu sagen, ohne Dich schuldig zu fühlen.

Von Herzen ganz liebe Grüße


marga60rita  28.06.2024, 20:55

Super geschrieben - einfach Klasse !! Nur eines macht mich nachdenklich: "Wenn dein Verhalten andere verletzt, ist es deren Problem". Ich stimme voll und ganz zu, wenn es eine Situation ist, die man absolut richtig macht - andere aber können mit deiner Deutlichkeit oder auch deiner Wahl der Konsequenz auf etwas nicht umgehen. Da sollte man wirklich keine Rücksicht nehmen. :-)

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Baumeister234 
Beitragsersteller
 02.07.2024, 03:19

Vielen Dank für den langen Text, ich habe ihn schon gelesen doch antworte erst jetzt. Ich probiere jetzt paar Sachen aus um mich weiter zu entwickeln, Fokus liegt auf Sport Ernährung und soziales um meine Gesundheit wieder hinzubekommen. Das macht mir auch wieder Freude mich zu bewegen, allerdings hab ich jetzt nh Menge Krankheitsängste entwickelt, durch den ungesunden Lebenstil vorher (ständig Lymphknoten abtasten, seit 1 Monat leichten Husten und Schnupfen und die Zeit die ich mich nicht aktiv bin kommt das direkt wieder hoch und ich gehe davon aus dass ich irgendwas schlimmes aber. Dennoch gebe ich mein bestes und hoffe dass sich das wieder legt. Vielen Dank für den Riesen Text hat mir viel Motivation gegeben.

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Sieh das schmerzfrei und vorausschauend, lieber Baumeister234.

Ja - ohne Frage die Kurve der Zufriedenheit lief in der Pubertät nach unten.
Wurde ein bischen kritisch - doch Du hast es immerhin geschafft darüber nachzudenken und schon geht die Kurve hoch :-)

Glaub mir hab - weiss jeder Gott der Welt - ich hab auch einiges durchgemacht und kein Tag war verschwendet, nicht jeder gut genutzt, aber jeder lehrreich.
Im großen und Ganzen liegt es an jedem Menschen selbst, wie er mit einer Situation umgeht. Am besten ehrlich zu sich sein und es auch möglichst zeigen, authentisch sein, manchmal anderen und sich verzeihen - nur dann kann man sich spühren und an sich wachsen.

Es ist nie zu spät für eine Veränderung, einen Anfang, einen Umzug, eine neu Idee, eine Liebe. :-) Alles liebe für Dich !

Wenn du auf die 20 zugehst, hast du dein Leben noch nicht verschwendet, sondern hast es vor dir.

Wenn du 60 oder 80 wärst, ok, aber mit 20 ist gar nichts vorbei.

Wir habens erst dann geschafft, wenn wir tot sind. Bis dahin bleibt das Leben für gewöhnlich ein ständiger Schmerz- und Lernprozess.

😅✌️😇


Baumeister234 
Beitragsersteller
 27.06.2024, 23:00

Danke für die Antwort, es zieht mich nur runter dass ich soviel Zeit verschwendet habe zu konsumieren, es ging immer darum am härtesten in Zustände zu kommen und immer neue Sachen zu probieren, die Kombinationen und jetzt nach dem der Kopf wieder klar ist, fühlt sich das alles irgendwie sinnlos an, weil es war eig immer das selbe. Bin zwar an meine Grenzen gegangen, aber im negativen.

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marga60rita  28.06.2024, 21:09
@Baumeister234

Das war mal dein Weg, ein Lebensabschnitt könnt man sagen - mit manch negativen Erinnerungen. So what? Na und? Mit deinen Erfahrungen und deiner Erkenntnis geht das Leben weiter. Es wird dadurch intensiver, bewusster und menschlicher. Alles Gute und nicht zu viel in der Vergangenheit grübeln :-)

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Hey Baumeister234!

erstmal vielen Dank für deine Offenheit, dich mitteilen zu wollen und hier mal um Rat zu fragen, das finde ich zeugt von Stärke und schafft nicht jeder!

Bezüglich deinem Alter denke ich solltest du versuchen, dir weniger Gedanken zu machen. Mit 20 Jahren bist du noch sehr am Anfang deines Lebens und hast noch super viel vor dir!

Vielleicht magst du mal einen Perspektivwechsel auf deine aktuelle Situation versuchen: ja, du hast womöglich eine bestimmte Zeit mit dem Konsum von Drogen verbracht und durftest auch die negativen Seiten hiervon erleben. Aber gleichzeitig bist du, wie du schreibst, aus dem gröbsten wohl nun raus, was doch auch sehr stark und mutig ist!

Die Erfahrung liegt nun hinter dir und es ist verständlich, dass es dich rückwirkend belastet, daran zu denken. ABER - allein, dass du diese Erfahrung gemacht hast, bietet dir immens viele Möglichkeiten, zu wachsen und die Welt nun womöglich mit anderen Augen zu sehen. Dinge, von denen du nun weißt, dass sie dir nicht gut tun und da nicht mehr hin zurück möchtest. Indem du dich mit deinen eigenen Erfahrungen auseinander setzt könntest du womöglich auch Potential entwickeln, genau anderen zu helfen, die ebenso eine ähnlich schwierige Zeit durchmachen, wenn du das nicht möchtest ist es natürlich auch vollkommen in Ordnung. Wie dem auch sei - du hast nun die wertvolle Chance dein Leben neu zu ordenen mit Blick auf deine gemachten Erfahrungen und nein, es ist überhaupt nicht zu spät, deine Ziele anzugehen und zu verwirklichen.

Ich wünsche dir alles Liebe. LG, Naki 😊💪🏼

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung