Experiment:Hefe und Zucker reagieren zu Alkohol?

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Hi,

na ja, du hast es indirekt hergestellt. Die Reaktionsgleichung lautet wie folgt:

C6H12O6 -> 2 CO2 + 2 C2H5OH

Hier findet eine anaerobe Gärung statt. Dies ist eine Form der Dissimilation. Da gibt es noch die aerobe (mit Sauerstoff) , das ist die Atmung. Die anaerobe (ohne Sauerstoff) lässt sich in die alkoholische Gärung und die Milchsäuregärung aufteilen. Hier liegt eine alkoholische Gärung vor.

Du könntest auch zeigen, dass CO2entsteht. Dazu stellst du eine Teigkugel her (Hefe, Zuckerwasser, Mehl in entsprechenden Teilen), tust sie in lauwarmes Wasser uns wartest einen Moment. Nicht in kaltem oder heißem Wasser durchführen! Bei kaltem Wasser sind die Enzyme träge, bei 100°C denaturieren die Enzyme, d.h. sie arbeiten nicht mehr. Die Kugel bliebe in beiden Fällen unten. Bei etwa 40°C warmen Wasser dürfte das gut funktionieren. Oder du bastelst eine Vorrichtung, mit der du das entstandene Gas durch "Kalkwasser" (eigentlich Wasser mit Calcium- und Carbonat-Ionen) leitest. Bei Anwesenheit von CO2 müsste sich das Wasser milchig trüben. Ist hier vielleicht einfacher.

Außerdem solltest du dein Zeug dann vielleicht destillieren; Methanol (was u.U, auch enthalten sein kann) wird so vom Ethanol gestennt. Der Siedepunkt vom Methanol liegt bei etwa 64°C, der vom Ethanol bei 78°C. So wirst du den Methanol los. Dieser Alkohol ist giftig.

Wie gesagt, auch Ethanol ist dort entstanden. Die Hefe hat eben den Zucker vergärt. Es war jedoch falsch, das Gefäß zu verschließen - wenn CO2 entsteht - und das ist logischerweise ein Gas -, dann kann der Innendruck sehr hoch werden und mit Pech fliegt dir das dann irgendwann um die Ohren.

Auch darf kein Sauerstoff ran kommen - würde das Zeug nämlich weiter oxidieren, würde irgendwann eine Carbonsäure entstehen (zweite Oxidationsstufe des primären Alkohols) - das ist hier Ethansäure, umgangssprachlich einfach Essig. Also da musst du schon etwas aufpassen ^^

Ich habe ziemlich weit ausgeholt, vermutlich konntest du mir nicht folgen - bei Fragen kannst du dich einfach melden, dann kann ich dir noch etwas mehr dazu erklären, wenn es dich interessiert :)

LG

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterabschluss Chemie + Latein Lehramt

Luca2698  27.12.2015, 17:46

Das war natürlich hier nur als Pleonasmus zu verstehen, das war kein wirklicher Fehler! DieChemikerin kennt sich nämlich auch mit rhetorischen Mitteln aus, oder? ;)

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botanicus  27.12.2015, 18:51
@Luca2698

Stimmt, natürlich ... ich würde doch nichts sagen, was Zweifel an unserer universellen Bildung aufkommen ließe ;-)

Grüße vom Auchchemiker

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DieChemikerin  28.12.2015, 15:23
@Luca2698

Genau - ich bin rhetorisch durch entsprechenden Latein- und Altgriechischunterricht sehr gewandt :P

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botanicus  27.12.2015, 12:20

"Hier findet eine anaerobe Gärung statt. "

Gärung ist immer anaerob. 

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Nicht Du, sondern die Hefe. 

Natürlich hat nicht die Hefe mit dem Zucker reagiert, sondern die Hefe hat vermittels ihres Stoffwechsels Zucker zu Alkohol und CO2 umgewandelt. Nennt man alkoholische Gärung. 

Siehe dort.

Übrigens werden alle alkoholischen Getränke ebenso hergestellt.


Monster1965  26.12.2015, 22:17

Richtig! Kleiner Zusatz: Trinken würde ich das jetzt aber nicht. Denn bei dem Prozess ist nicht nur Ethanol entstanden, sondern auch alles mögliche andere an Alkoholen und Fuselölen.

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Wenn du es fest verschließt, kann der Innendruck gefährlich hoch werden. Das kann bis zur Explosion gehen. Du musst einen Blubber oder Blasenzähler auf das Gefäß setzen. 

Ansonsten "Ja", es ist Ethanol entstanden. Bevor du es genießt, solltest du aber sicher stellen, dass deine Brühe keinen Methanol enthält. 

Bei Bäckerhefe kommen bloß

Fuselalkohole bei raus!


botanicus  27.12.2015, 00:47

Das ist schlichtweg falsch!

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