Bergwandern – wieviele Höhenmeter als fitter Anfänger?
Ich möchte mich an das Bergwandern herantasten mit dem zukünftigen Ziel, fit und erfahren für Hochtouren zu werden. Dazu plane ich gerade meine erste Gipfeltour (Bergwanderung).
Allerdings fällt es mir schwer einzuschätzen, was ich mir realistisch zutrauen kann: Ich denke, dass ich im Vergleich zum Durchschnitt ziemlich fit bin: Zur Zeit laufe ich 2x die Woche 5km in knapp 30min in flachem Gelände und gehe 2-3x die Woche entweder Klettern/Bouldern (Schaffe Grad 6a - 6b) oder ins Fitnessstudio zum Krafttraining. Kein Raucher, sehr wenig Alkohol, nahe am Idealgewicht. Seilsicherungsgrundkurs habe ich auch in der Tasche.
Ich habe keine Höhenangst, aber einen guten Respekt davor - in sicherer Umgebung traue ich mich mit einem mulmigen Gefühl aber an exponierte Stellen (z.B. Skyline-Walk am Schilthorn oder die Drahtseilnetzinstallation, bei der man 25m über dem Boden auf einer Art Maschendraht steht (K21 in Düsseldorf) oder die 15m am Seil in der Kletterhalle gehen für mich in Ordnung). Vor einem 20cm Gipfelgrat mit Wind würde ich aber vermutlich erstarren.
Wandern war ich nur einige male im Urlaub in den Bergen, aber das waren eher gemütliche 3-4h Spaziergänge, nichts wirklich Sportliches.
Jetzt stelle ich mir die Frage: Wie viele Höhenmeter, welche Länge und wieviel "Luftigkeit" sollte ich mir zutrauen? Klettersteige würde ich wohl vorerst ausschließen, um mich bei einer evtl. großen Anstrengung nicht noch zusätzlich psychisch zu belasten (hatte zuerst die Alpspitz Nordwand Ferrata im Auge). Andererseits habe ich keine Lust auf einen einfachen Hügel - ich möchte schon "Bergfeeling" und einen Gipfel haben, der sich auch so anfühlt und meine Komfortzone verlassen - ein bisschen Angst vor dem Ziel ist auch ok, aber ich möchte einfach nicht unrealistisch / überambitioniert rangehen.
Ich freue mich über jeden Tipp, eure Einschätzung und gerne auch über Infos zu Kursen o.ä. für den Einstieg, die nicht nur aus "Wandern" bestehen. Würde übrigens Touren in Grenznähe zu Deutschland in Österreich oder der Schweiz bevorzugen.
1 Antwort
Ich denke so ca. 1000HM sollten für dich machbar sein. Dann kannst du dich langsam steigern. Hast du einen Tourenpartner, der vielleicht sogar mehr Erfahrung hat als du? Alleine unterwegs zu sein birgt immer ein paar mehr Gefahren.
Bei vielen Wanderungen die auf einen Gipfel gehen kann man ja auch ansonsten vorher schon umdrehen. Das ist auch nicht schlimm, denn aus dem Scheitern lernt man im Zweifel viel mehr als aus einer "erfolgreichen" Wanderung.
An Wanderungen habe ich jetzt nicht direkt einen Tipp für dich, aber du kannst ja mal im Internet, z.B. auf alpenvereinaktiv.de schauen. Dort kann man dann nach Touren-Art, Schwierigkeit und Länge Filtern. Zusätzlich zu dem raussuchen übers Internet solltest du aber immer (!) eine gute Tourenplanung machen.
Beachte aber das zur Zeit noch Schnee liegt, auch wenn es im Tal schon schön warm ist und nach Frühling aussieht. Mit Schnee sind die Touren dann nichts mehr für einen Anfänger!
Für Klettersteige ist Erfahrung sicherlich nicht schlecht. Zusätzlich solltest du dann natürlich ein Klettersteig-Set mitnehmen. Einen Gurt hast du ja schon. :)
Hm, ich habe das dumpfe Gefühl, du redest von Meter Höhe und nicht von Höhenmetern...
Danke für die Einschätzung! Auch ein guter Hinweis von dir nicht alleine zu gehen: Ich hatte vor mir eine geführte Tour rauszusuchen für den Anfang. Mein Partner und leider auch der Freundeskreis ist nicht sehr affin was das Thema angeht, deshalb habe ich erstmal niemanden, der mitmachen würde.
Ich würde sagen, eher die 1500 bis 2000m des schafft der schon. Meine erste waren ja auch 2100