Wie lange trainieren um diese Berge zu besteigen?

1 Antwort

Theoretisch könntest du nächsten Sommer bereits den Mont Blanc besteigen. Vorausgesetzt, du machst ihn geführt und fängst jetzt an, etwas für deine Kondition und dein Kletterkönnen zu machen. Spätestens im Frühling solltest du dann, soweit es die Schneelage zulässt, im Freien Höhenmeter sammeln und spätestens im Juni deine ersten (geführten) Hochtouren machen. Dann läufst du halt, sobald es in schwierigeres Gelände geht, einem Bergführer hinterher, den du dafür bezahlst, dass er dich überall hoch bringt. Da du noch ein paar Vorbereitungshochtouren brauchst, wirst du wahrscheinlich den Gegenwert eines kleinen Neuwagens in deine Reisen und Bergführer investieren. Wer's mag...

Nach meinen Erfahrungen am Mont Blanc bin ich kaum mehr auf solche Paradegipfel gestiegen. Die gleichen Schwierigkeiten kann man auch woanders finden, nur dass man dann nicht 150 € pro Nacht für die Hütte hinlegen muss und morgens Schlange steht, um die Hütte in Richtung Gipfel verlassen zu dürfen...

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

BruceWayne873 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 12:07

Wow das ist echt krass, dass man mit einem Bergführer da hinauf kommt.

Aber ich bin gerade erst sowieso noch Schüler und kann mir diese Touren nicht leisten. Ich wohne mitten in den Alpen und da könnte ich mal die kleineren Berge in meiner Umgebung besteigen. Aber auch ohne Erfahrung soll man ja die kleinen Berge auch nicht besteigen, also wie mach ich das am Besten, dass ich mir die Fähigkeiten aneigne, um diese Berge zu besteigen? Ich möchte mir ja kein Bergführer für 2000m Berge kaufen.

Und soll ich eventuell auch in einer Kletterhalle trainieren gehen?

Avicenna89  21.10.2024, 15:11
@BruceWayne873

Als ich noch Schüler war, war ich in der Bergwachtjugend. Dort bin ich öfters mal mit einem älteren, erfahreneren Kletterer unterwegs, der mit am Fels viel zeigen konnte. Über den DAV bin ich während meiner Oberstufenzeit das erste Mal mit Hochtouren in Berührung gekommen. Kurz nach dem Abi, im ersten Studienjahr aben wir unsere ersten ernsthafteren Bergtouren und Weitwanderungen geplant, teilweise durchgezogen, teilweise mit vielen Learnings kläglich gescheitert. Den Hochtourenkurs und die ersten Touren habe ich mir durch Ferienjobs und Nachhilfe leisten können, das ist nicht zu teuer. Der Mont Blanc wurde 2016 bei uns als Alpenvereinssektionstour angeboten (da war ich schon im Masterstudium, aber immer noch "armer" Student). Da hatte ich schon sechs Jahre Erfahrung mit Hochtouren und über 10 Jahre im alpinen Felsklettern. Er wäre in diesem Setting wahrscheinlich auch schon früher gegangen, aber wie du habe ich damals auch die Kosten und den organisatorischen Aufwand (Hüttenbuchungen an so beliebten Bergen sind ein Sch***) gescheut.

Das heißt, mein Tipp: Schließe dich nach Möglichkeit erfahreneren Bergsteigern an und lerne von ihnen. Du wirst relativ bald auch selbständige Touren machen können. Plane akribisch und vorsichtig, scheue dich nie davor, umzukehren, wenn etwas nicht so läuft, wie du es willst und bereite deine Touren nach ("hier hätte ich was besser machen können", "diese Entscheidung war vielleicht nicht ganz richtig, weil", "dieses Risiko habe ich auf der Tour übersehen",... man macht immer Fehler, selbst wenn die Tour gut ausgeht)

BruceWayne873 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 21:55
@Avicenna89

Ja ich könnte mich mal im Alpenverein umsehen.

Aber wenn ich mich anderen Bergsteigern anschließe und sie Anfänger mit auf ihre Touren nehmen, dann werden sie wahrscheinlich Geld verlangen oder? Weil die Anfänger behindern ja meist die erfahrenen Bergsteiger?

Mein Ziel ist es, einmal im Leben einen 8000er bestiegen zu haben.

Avicenna89  21.10.2024, 23:42
@BruceWayne873

Ich gehe ja auch mit anderen Leuten in die Berge und verlange kein Geld dafür. Sind halt meine Freunde oder Vereinskameraden. Man muss ja nicht für alles Geld verlangen. Bin ja selbst manchmal froh, jemanden dabei zu haben, der bspw. sichern kann. Nein, mit Geld läuft das im Bergsport nicht. Außer, wenn du einen Bergführer buchst. Die machen das gewerblich.

Ambitioniertes Ziel. Viel Erfolg und komm' gesund wieder.

BruceWayne873 
Beitragsersteller
 22.10.2024, 00:21
@Avicenna89

Ah okay vielen Dank! Ich mache in den nächsten Wochen, wenn ich mal Zeit habe, eine Wanderung auf einen 2400m hohen Berg mit einem Freund

BruceWayne873 
Beitragsersteller
 22.10.2024, 00:24
@Avicenna89

Ah okay vielen Dank! Wie findet man eigentlich diese Leute, die mit einen eine Besteigung machen? Muss man sich da in einem Alpenverein anmelden? Ich kenne halt niemanden in meiner Familie oder Bekanntenkreis, der Bergsteigen tut.

Ich mache in den nächsten Wochen, wenn ich mal Zeit habe, eine Wanderung auf einen 2400m hohen Berg mit einem Freund.

Avicenna89  22.10.2024, 13:08
@BruceWayne873

Ich habe meine Kameraden bei der Bergwacht gefunden. Aber auch über Schule, Studium und das Leben in Innsbruck konnte ich viele Kontakte knüpfen, von denen ich am Berg viel lernen konnte.

Könnte auch sein, dass Social Media Gruppen beim Vernetzen helfen. Für mich war's bisher noch nichts, weil ich die letzten Jahre mehr Möglichkeiten für Bergtouren hatte als meine Beziehung ausgehalten hätte (da muss man klug abwägen) und deshalb keinen Bedarf an neuen Bergkameraden hatte. Aber ich sehe in diversen Gruppen immer wieder mal Anfragen.

Viel Spaß bei eurer Wanderung.

BruceWayne873 
Beitragsersteller
 21.10.2024, 12:04

Wow das ist echt krass, dass man mit einem Bergführer da hinauf kommt.

Aber ich bin gerade erst sowieso noch Schüler und kann mir diese Touren nicht leisten. Ich wohne mitten in den Alpen und da könnte ich mal die kleineren Berge in meiner Umgebung besteigen. Aber auch ohne Erfahrung soll man ja die kleinen Berge auch nicht besteigen, also wie mach ich das am Besten?

Wie kann ich mir die Fähigkeiten und das Wissen zum Bergsteigen am Besten und Günstigsten aneignen?

Sollte ich eventuell auch in einer Kletterhalle trainieren gehen?