Was ist der Unterschied zwischen queer und homosexuell?

9 Antworten

Queer ist einfach ein Sammelbegriff für sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die nicht hetero und/ oder cis sind.

Homosexualität fällt also per Definition unter diesen Begriff.

Allerdings möchten sich nicht alle homosexuellen Menschen als queer bezeichnen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community

Jnnsznxx  20.08.2024, 15:15

*Vielleicht möchte sich sogar die Mehrheit aller homosexuellen Menschen nicht so bezeichnen. Man weiß es nicht. Es existieren leider keine Studien/Statistiken diesbezüglich und es gab auch nie eine demokratische Abstimmung, welche dieses Label legitimieren würde.

LunarEclipse  20.08.2024, 15:31
@Jnnsznxx

Und trotzdem möchten sich einige so labeln. Ist eben trotzdem ein Sammelbegriff.

Jnnsznxx  20.08.2024, 15:51
@LunarEclipse

Aber wieso kann man sich dann nicht auf sich selbst und auf Personen die damit einverstanden sind beschränken, sondern muss es auch unbedingt pauschal anderen Menschen aufdrücken, ob sie es wollen oder nicht? Noch dazu wenn man nicht mal wirklich weiß, wie viele ein derartiges Label überhaupt gut finden.

Jnnsznxx  25.08.2024, 13:50
@LunarEclipse

Unabgängig meines Kommentars, möchte ich sagen, dass ich es grundsätzlich wirklich ehrlich schön finde, dass du darauf hingewiesen hast, dass nicht alle sich so bezeichnen. Danke :)

"Queer" [engl.: verdreht/sonderbar] wird von Vertretern bzw Befürwortern gewisser Weltanschauungen genutzt, um nichtheterosexuelle, transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen zusammenzufassen und ihnen somit ein gemeinsames Label aufzudrücken.

Allerdings stellt dieses Label KEINEN allgemein anerkannte Sammelbegriff dar und sollte daher auch NICHT als solcher verwendet werden. Es gibt keinen tatsächlichen Grund, anzunehmen, dass die Mehrheit der homo-/bisexuellen und transgeschlechtlichen Menschen so bezeichnet werden möchte.

Wer sich und seine Orientierung selbst so bezeichnen will, hat jedes Recht dazu, ich finde es allerdings unglaublich respektlos, andere Personen bzw. deren Sexualität ungefragt so zu bezeichnen und halte es für sinnlos, Menschen mit völlig unterschiedlichen Sexualitäten und Geschlechtszuständen, zu einer übergeordneten Pseudo-Gesellschaftsgruppe zusammenzufassen.

Leider vergessen gewisse Personen viel zu oft, dass sich die Welt nicht nur um sie selbst dreht und neigen daher dazu, ihre persönlichen Ansichten und Auslegungen, als Fakten zu präsentieren, ohne auch nur eine Sekunde zu hinterfragen, was sie damit eigentlich anrichten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin homo-asexuell [nicht "queer"]

Mayahuel  19.08.2024, 18:36
KEINEN allgemein anerkannten Fachbegriff

doch, doch.

Kommt mehr als genug auf pubmed vor:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=queer

Jnnsznxx  19.08.2024, 18:49
@Mayahuel

Du solltest mal googlen, was "allgemein anerkannt" bedeutet

Jnnsznxx  19.08.2024, 19:31
@Mayahuel

Ein allgemein anerkannten Fachbegriff, ist ein unkontroverser und unumstrittener Fachbegriff.

Wenn der Begriff "queer" in einem wissenschaftlichen Kontext genutzt wird, dann eher im Bereich der Sozialforschung, da er eben ein soziales Phänomen darstellt und ihm keine naturwissenschaftlich-biologische Basis zu Grunde liegt.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, die meisten Wissenschaftler würden einen derartigen Begriff befürworten und erst recht gibt es keinen Grund anzunehemen, die meisten homosexuellen Menschen würden dies tun.

Der Begriff "queer" ist umstritten und kontrovers.

Jnnsznxx  19.08.2024, 19:47
@Mayahuel

Das macht den Begriff trotzdem nicht allgemein anerkannt. Zitat der Wikipedia zum Begriff "queer":

Allerdings bleibt die Bezeichnung queer bis heute kontrovers. Nicht alle Lesben und Schwule wollen sich selbst als queer bezeichnen. 

Ende der Diskussion.

Mayahuel  19.08.2024, 19:50
@Jnnsznxx
 Nicht alle Lesben und Schwule wollen sich selbst als queer bezeichnen. 

die sind nicht der Duden und Fachzeitschriften

Jnnsznxx  19.08.2024, 19:57
@Mayahuel

Ich betone nochmal meine Formulierung "allgemein anerkannt". Ein bestimmter Begriff oder Fakt ist nicht allgemeinheitlich anerkannt, bloß weil es tatsächlich so einige Menschen gibt, welche diesen Begriff nutzen; selbst dann nicht, wenn diese Personen Wissenschaftler sind.

Diverse Fachzeitschriften und Wissenschaftler stellen nicht die überwältigende Mehrheit dar.

Aber weißt du was? Extra für dich werde ich meine Formulierung anpassen um besser auf den Punkt zu bringen, worauf ich eigentlich hinaus will.

Mayahuel  19.08.2024, 20:05
@Jnnsznxx
Fachzeitschriften und Wissenschaftler stellen nicht die überwältigende Mehrheit dar.

ist für einen Fachbegriff auch nicht notwendig.

und es macht einen Unterschied, ob man einen Begriff nur selber nicht für sich verwendet oder generell die Definition ablehnt

Jnnsznxx  19.08.2024, 20:07
@Mayahuel

Das stimmt prinzipiell, aber dann ist es eben auch kein allgemein anerkannter Begriff :)

Jnnsznxx  19.08.2024, 20:20
@Mayahuel

Im Duden stehen auch Begriffe wie "Schurrmurr", "Sabbeltante", "Dachtel" oder "Schlampampen".

Ich würde keinen dieser Begriffe als "allgemein anerkannt" bezeichnen. Der Duden ist, was das angeht, kein Maßstab.

Jnnsznxx  20.08.2024, 08:10
@Mayahuel

Ich wüsste nicht, was das beweisen soll.

Gib in jede beliebige Suche Begriffe wie "schwul" oder "homosexuell" ein und vergleiche doch mal die Trefferzahlen mit "queer". Du wirst einen deutlichen Unterschied feststellen.

Meiner Erfahrung nach, wissen viele Menschen noch nicht mal, was "queer" überhaupt bedeuten soll. Ich denke du unterschätzt massiv die Popularität des Begriffs. Ich kenne sogar so einige Homosexuelle, denen selbst nicht mal bewusst war, dass sie angeblich in diesen Sammbegriff mit inkludiert sind.

Außerhalb der LGBTQ-Bubble, ist wohl eher wenigen Menschen die korrekte Definition des Begriffs bekannt oder sogar der Begriff selbst nicht geläufig.

Davon, wie angesehen und akzpetiert die Bezeichnung eigentlich unter homosexuellen Menschen ist, mal ganz zu schweigen.

Mayahuel  20.08.2024, 09:10
@Jnnsznxx
Ich wüsste nicht, was das beweisen soll.

Sabbeltante kommt nie vor.

korrekte Definition des Begriffs

fast niemand weiß, was eine wissenschaftliche Theorie ist.

Jnnsznxx  20.08.2024, 13:56
@Mayahuel

Es geht hier aber nicht um irgendwelche damit verbundenen Theorien sondern es geht darum, dass weder nachgewiesen wurde, ob dem Großteil der Menschen überhaupt bewusst ist, was "queer" bedeuten soll, noch ob überhaupt die Mehrheit der homo-/bisexuellen und trans-/intergeschlechtlichen Menschen so bezeichnet werden möchte.

Ich persönlich habe während meiner Partnersuche sowie auf zahlreichen Veranstaltungen bereits etwa 50-60 homosexuelle Typen kennengelernt. Lediglich ca 8-12 von ihnen mochten die Bezeichnung "queer" und ca 10-15 von ihnen dachten, "queer" wäre nur eine alternative Bezeichnung für nicht-binäre Personen oder Personen die sich noch unsicher sind, hinsichtlich ihrer Sexualität und/oder ihres Geschlechts.

Das sind natürlich nur meine persönlichen Erfahrungswerte, aber man kann definitv sagen, dass ich mit Sicherheit bei weitem nicht der einzige bin, der diese Bezeichnung geschmacklos oder sogar abstoßend findet.

Wieso kann man also nicht einfach akzeptieren und respektieren, dass nicht alle dieses Label aufgedrückt bekommen möchten, und stattdessen nur diejenigen so bezeichnen, die einem direkt bestätigt haben, dass sie so bezeichnet werden wollen?

Mayahuel  20.08.2024, 14:54
@Jnnsznxx
ob überhaupt die Mehrheit der homo-/bisexuellen und trans-/intergeschlechtlichen Menschen so bezeichnet werden möchte.

nicht alle nonbinary Personen wollen als trans bezeichnet werden, obwohl das die übliche Definition ist. Und nun?

Jnnsznxx  20.08.2024, 15:08
@Mayahuel

Ich verstehe deinen Punkt nicht.

Weil nichtbinäre Menschen, fälschlicherweise und gegen ihren Willen, von vielen Menschen als "trans" bezeichnet werden, findest du es jetzt gerechtfertigt, dass schwule Menschen es akzeptieren müssen, ein sinnloses Sammel-Label aufgedrückt zu bekommen, oder wie soll ich das verstehen?

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Beides ist Schwachsinn.

Mayahuel  20.08.2024, 15:19
@Jnnsznxx
Ich verstehe deinen Punkt nicht.

Es gibt eine Definition, was ein EU-Bürger ist.

Niemand wird gezwungen, für sich selber das Label EU-Bürger zu verwenden. Aber muss damit leben, dass andere Menschen diese Definition verwenden und auf alle EU-Bürger anwendet.

Nicht jeder männliche Homosexuelle will das Label schwul für sich verwenden. Muss aber damit leben, dass andere das tun.

Jnnsznxx  20.08.2024, 15:42
@Mayahuel
Nicht jeder männliche Homosexuelle will das Label schwul für sich verwenden. Muss aber damit leben, dass andere das tun.

Das stimmt, damit muss ich wohl oder übel leben.

Aber Menschen die das tun, müssen eben auch damit leben, dass ich das als respektlos und unverschämpt empfinde und eher nichts mehr mit ihnen zu tun haben möchte. "Queer" ist aus meiner Sicht auf einem sprachlichen Niveau mit Bezeichnungen wie "Schw**tel", "Schwuli", "Fag**t" oder "Quirky".

Ich würde als dunkelhäutige Person ja auch nicht wollen, dass das "N-Wort" in den normalen Sprachgebrauch gelangt, bloß weil irgendeine ideologische Bubble der Meinung ist, das Wort wäre unproblematisch und sinnvoll.

Mayahuel  20.08.2024, 16:09
@Jnnsznxx
irgendeine ideologische Bubble der Meinung ist, das Wort wäre unproblematisch und sinnvoll.

kommt positiv nur als Selbstbezeichnung vor.

Jnnsznxx  23.08.2024, 11:48
@Mayahuel

Das würde ich nicht als "normalen Sprachgebrauch" bezeichnen. Es dient eher als eine Art "Slang-Wort" und wird auch primär nur von einem bestimmten Klientel als solches genutzt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten dunkelhäutigen Menschen das eher weniger positiv finden.

Queer ['kwɪə(ɹ)] ist heute eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind. Seit etwa Mitte der 1990er Jahre wird der Begriff zunehmend als positive Eigenbezeichnung queerer Personen verwendet. Oftmals sind mit queer ähnliche Personengruppen gemeint wie mit den Abkürzungen LGBT, LSBT u. a.[1]

Im Gegensatz zu anderen Begriffen aus der Familie der sexuellen Orientierungen (wie schwul, lesbisch, bi- oder asexuell) und geschlechtlichen Identitäten (wie trans oder intergeschlechtlich) gibt es für den Ausdruck queer keine einheitliche Definition; er unterliegt in seiner Verwendung Aneignungs- und Interpretationspraktiken, sodass eine genaue Definition der Bezeichnung auch Gegenstand von Diskussionen ist. Die theoretische Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentitäten und sexuellen Orientierungen leistet die Queer-Theorie.

Geschichte

Die plural-queere Variante, die Perko 2005 in Queer-Theorien vertritt, ist eine politisch-strategische Variante der Queer-Theorie, die radikal offen alle Menschen inkludiert, „die der gesellschaftlichen Norm nicht entsprechen oder nicht entsprechen wollen“. Die deutschsprachige Form des plural-queeren Ansatzes greift auf die US-amerikanische Variante zurück, die vehemente Kritik an Heteronormativität, geschlechtlicher Binarität, Identitätsmodellen und Ausschlüssen bestimmter Menschen üben. Darunter fallen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Intersexuelle, Asexuelle, Transgender ebenso wie Cross-Identitäten, Nicht-Identitäten, Trans-Identitäten, aber auch Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion, Hautfarbe etc. und Cyborgs, Drags, Cross-Dresser etc. (vgl. dazu die Auflistung bei Perko 2005: 22–25) Im Zentrum der plural-queeren Variante steht das Bemühen um die „möglichste Vielfalt menschlicher Seins- und Daseinsformen in ihrer Unabgeschlossenheit“. Die Queer-Theorie in ihrer plural-queeren Ausrichtung wendet sich gegen eindeutige Kategorisierungen und Identitätspolitiken und wählt stattdessen ein Modell der Pluralität. Dadurch sollen sich alle Menschen demnach so „definieren können, wie sie und so sie es wollen“. Gruppen-Identitäten werden in Frage gestellt, stattdessen lässt das plurale Modell „fließende Übergänge und Uneindeutigkeiten“ bestehen. Perko (2005) gibt zu, dass die plural-queere Ausrichtung in der Praxis am schwierigsten umzusetzen ist.[p: 3]

Quelle: Wiki

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mayahuel  19.08.2024, 15:59
die Übersetzung „seltsam“ zu verwenden,

Da reibt sich Anti-LGBT die Hände.

Queer ist ein so genannter „umbrella“ Begriff für alle möglichen Arten der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität. Queer ist ein Begriff, den manche Menschen verwenden, um sich selbst und ihre Gemeinschaft zu beschreiben. Homosexuell hingegen bezieht sich speziell auf Personen, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen. Queer ist umfassender und weniger spezifisch, homosexuell ist spezifischer.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Queer ist ein Überbegriff, homosexuell ist ein spezifischer Begriff.

Wer homosexuell ist, ist per Definition auch automatisch queer (selbst wenn man das Wort queer nicht für sich selbst verwendet), aber nicht jede queere Person ist auch homosexuell.

Queer ist ein Überbegriff für alle romantischen/sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die von der heteroromantisch heterosexuellen Cisgender Norm abweichen. Homosexuelle, Bisexuelle, Asexuelle, Trans* Personen usw zählen also alle als queer.