Warum sind sexuelle Gedanken eine Sünde?

10 Antworten

Dann bist du einfach ein Mensch der für Sinnesbefriedigungen lebt, machen auch die Tiere so, ganz instinktiv.

In den Religionen hingegen geht es unter anderem darum, kein Sklave seiner Sinne und Triebe zu sein.

Dort wird die Einstellung, dass wir dauerhaftes Glück in der Außenwelt erlangen können, als starke Verblendung angesehen und es wird geübt, die Sinne davon abzuziehen und den Fokus in die Innenwelt zu legen.

Um sich aus der aktuellen Situation weiterzuentwickeln, ist es unumgänglich seine Sinne zu kontrollieren und diese nicht beliebig in der Sinneswelt umherwandern zu lassen.

In allen Religionen ist Sex vor der Ehe eine Sünde, gemacht wird er trotzdem. Irgendwie verlogen. Ganz strenge Gläubige, meist die älteren Generationen, weiten das Ganze auch auf Verhalten und Blicke aus.

Man sollte sich allerdings immer wieder bewußt machen, dass Sexualität ein Geschenk der Schöpfung/des Schöpfers ist und auch, mit wem man bereit ist, dieses Geschenk zu teilen.

Man kann sich als jüngeres Gemeindemitglied einbringen und mit an der Modernisierung der Kirche arbeiten, indem man diese Themen immer wieder auf den Tisch bringt. Zeigt die Gemeinde keine Bereitschaft, kann man sich überlegen, ob dieser Glaube noch passend für einen ist. Dazu gehört Energie und Selbstbewußtsein, aber auch Rücksicht auf ältere Gemeindemitglieder, die teilweise sehr verklemmt aufgewachsen sind.

Einfach mal alte Regeln auf den Prüfstand bringen - oder umdrehen und neue religiöse ethische Perspektiven suchen. Denn eins ist sicher - den Schöpfer gibt es auf jeden Fall.

Es gibt bestimmt einen großen Unterschied zwischen anschauen und attraktiv finden und begehren.

Jesus warnt vor Begierde:

  • "Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen" (Matthäus 5,28).

David begehrte z. B. Batseba. Er sah sie und wollte sie unbedingt haben. Als sich die Gelegenheit bot, beging er mit ihr Ehebruch und ließ sogar den Ehemann umbringen.

An diesem Beispiel sieht man, welch schlimme Folgen falschen Begehren haben kann und wie weise deshalb der Rat von Jesus ist.

Es steht aber nicht in der Bibel, dass man keine Frauen anschauen darf. Blind durch die Gegend laufen wird nicht gefordert. Aber es gibt eben einen Unterschied, ob man eine Frau schön findet oder sie begehrt.

"Was kann ich denn dafür?"

"Wieso darf ich denn nicht ein Mädchen mit begehren ansehen?"

Du siehst ein Mädchen mit begehren an und bekommst dann sexuelle Gedanken. Du hast es voll und ganz in der Hand. Und das ist unmoralisch und führt zu noch größeren Sünden. Deshalb ist es verboten.


Ukulele283 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 11:02

Wie sieht denn ein Ehemann seine Ehefrau an bei euch im Islam? Wahrscheinlich wie ein Nutzobjekt für die Fortpflanzung und nichts anderes

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Muslimhelper  28.07.2024, 11:13
@Ukulele283

Lustig dass das von jemanden kommt, der eben zugegeben hat, er ergötze sich regelmäßig ohne Einverständnis der Dame an ihren Körper. Ein danke für meine Antwort auf deine Frage hätte gereicht.

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Ich denke die Aussage Jesu zum Ehebruch trifft es recht gut, denn sie klingt vielleicht hart, aber beschreibt es sinnbildlich recht treffend, auch wenn es dem Text nach wohl aus heterosexueller Sicht auf Männer bezogen ist (wie man es aber trotzdem eher allgemein ebenfalls ableiten kann):

27 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
28 Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

(Quelle Matthäus 5;27-28 Einheitsübersetzung)

Die "Sünde" liegt dabei darin, was man dem eigenen Charakter, dem eigenen Empfinden und so weiter "antut". So wie Herausforderungen jemanden in Hinsicht Erfahrungen, Charakterstärke, Durchhaltevermögen, Problemlösungspotential und so weiter wachsen lassen können, können diese Herausforderungen manche Anderen auch verbittern lassen, weil sie sich weniger dafür interessieren Herausforderungen zu überwinden, als alle anderen auch für ihre eigenen Probleme verantwortlich zu machen. Nicht dass ich in diesen Herausforderungen eine Gemeinsamkeit zu sexuellen Gedanken sehe, aber die geistige Einstellung wird bei Herausforderungen ebenso beeinflusst wie bei sexuellen Gedanken, was daher auch zur Beeinflussung des Charakters führt, ebenso wie alles darauf direkt Aufbauende und in diesem Absatz genannte.