Warum bevorzugen wir manchmal kurzfristige Befriedigung gegenüber langfristigem Erfolg, obwohl wir die Konsequenzen kennen?

6 Antworten

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Weil das Gehirn auf Kurzzeitbefriedigung gepolt ist.

Das klassische Beispiel sieht man beim Rauchen. Jeder weiss, dass es schädlich ist und man mit grosser Wahrscheinlichkeit an Krebs erkranken und sterben wird, wenn man es nicht lässt.

Übrigens auch Ärzte, die das realistisch eigentlich ganz gut einschätzen können und sich nicht einmal darüber belügen müssen.

Einer meiner Ausbilder, Arzt und starker Raucher, Vater dreier Kinder, pflegte zu sagen:

„Es ist dem Hirn egal was erst in Jahren passieren wird. Bekäme ich bei jedem Anzünden einer Zigarette einen Peitschenhieb, würde ich garantiert nicht mehr rauchen!“

Will heissen, Konsequenzen müssen unmittelbar erfolgen, dass man sich selber schützt.


Goodnight  18.04.2024, 07:57

Danke für den Stern 💫

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Weil wir im Jetzt und Hier leben. Das sucht eher nach Befriedigung.

Natürlich ist es wichtig, nächste Woche etwas zu Essen auf dem Tisch zu haben. Aber wenn wir jetzt hungern, dann liegt der Fokus auf der sofortigen Befriedigung. Erst danach kommt die Frage nach dem Morgen.


Ssimone  11.04.2024, 04:28

gutes beispiel

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Kurzfristige Befriedigung ist nicht per se ein Problem. Es ist nichts falsch daran, zu essen, wenn wir Hunger haben, zu trinken, wenn wir Durst haben, zu schlafen, wenn wir müde sind und uns zu verkriechen, wenn wir Angst haben.

Denn der langfristige Erfolg ist ja zunächst nur eine Idee, ein Konstrukt. Ob wir unser Ziel je erreichen, wissen wir nicht.

Die kurzfristige Bedürfnisbefriedigung ist nur dann ein Problem, wenn wir uns damit schaden, sei es durch bedenkliche Substanzen, zu viel Essen oder ähnliches.

In sehr vielen Fällen handelt es sich dabei um einen falschen Umgang mit Emotionen. Das heisst, anstatt dass wir uns um unsere wahren Bedürfnisse kümmern, versuchen wir, uns mit einfachen Abkürzungen darum zu drücken.

Absurderweise ist also nicht die kurzfristige Bedürfnisbefriedigung ein Problem - sondern das Unterlassen genau dieser.

Weil man nur in diesem Moment lebt und ihn genießen kann

In der Kurzfristigkeit liegt das schnelle flexible Leben anfürsich begründet, während die Langfristigkeit eine abstrakte Art von "Alles kann - nix muß" darstellt.

Das gilt positiv wie negativ! Deshalb kann man einen Raucher auch so schlecht damit motivieren aufzuhören, weil Er davon in der ferneren Zukunft evtl. mal Krebs bekäme...