Liebe ist da, aber Flaute im Bett, was tun?
Hallo, mein Mann und ich haben (ich traue es mich schon fast garnicht zu sagen) seit 1,5 Jahren keinen Sex mehr. Beim letzten Mal wurde unsere Tochter gezeugt (sie war ein Wunschkind) und auch da war Sex schon eher Mangelware. Aber nun passiert garnichts mehr. Ich weiß, dass er mich liebt, das zeigt er mir, er mag kuscheln und Streicheleinheiten, aber mehr kommt dabei nicht rum. Natürlich habe ich das alles schon angesprochen, wollte sogar einen Therapeuten ins Boot holen, dabei wurde ich aber nur ausgelacht und belächelt mit den Worten „den brauchen wir nicht, morgen schlafen wir miteinander.“ Toll, natürlich geschah nichts. Auf die Frage, was los sei, ob er vielleicht von der Geburt „traumatisiert“ ist, bekam ich immer eine verneinende Antwort. Er sei viel mehr abends einfach müde vom Tag (aber Fitnessstudio und Fußballtraining täglich gehen immer). Nun weiß ich wirklich nicht mehr was ich tun soll, er weiß, dass mich die Situation belastet und doch kommt es irgendwo bei ihm nicht an. Habt ihr Erfahrungen oder Tipps?
13 Antworten
Vlt. ist Dein Mann jemand, der tatsächlich wenig Sex braucht.
Aber 1,5 Jahre ist schon arg viel. Sieht er Dich nur noch als Mutter?
Geh doch Du mal in der Offensive. Verführe ihn nach allen Regeln der Kunst. Gebt Euer Kind mal zu den Großeltern oder engagiert einen Babysitter und verbringt - nach seinen Akttivitäten - einen Abend nur zu zweit.
Wenn das alles nichts hilft, würde ICH mir überlegen, ob er mein Partner bleiben sollte.
Da würde ich echt über eine Trennung nachdenken - oder diese zumindest androhen.
Wie alt seid ihr denn?
Das Problem dabei ist: Die Lust auf Sex läßt beim Mann mit der Zeit nach. Wir haben unseren Höhepunkt kurz nach der Pubertät und danach nimmt das langsam ab. Das ist im Grunde ein normaler Gewöhnungseffekt und wir reagieren darauf, indem wir immer neue Reize wählen, um uns anzuregen. Das hat natürlich auch seine Grenzen und irgendwann ist da nichts mehr, was einen noch anregen kann, weil man alles kennt.
Das ist der "natürliche" Aspekt. Dann gibt es aber natürlich auch eine pathologische Unlust - also eine, die echte Ursachen hat, wie bspw. belastende Lebenssituationen - der Streß im Beruf bspw. Es können aber auch Ernährungsfehler oder Schadstoffeinwirkungen sein, die zu einer Unlust führen. In diesen Fällen muss man die Ursache finden und abstellen.
Er sei viel mehr abends einfach müde vom Tag
Das ist häufig nur die einfachste Erklärung, um das Thema nicht diskutieren zu müssen. Oft wird das auch vorgeschoben, weil es mit der Erektion nicht mehr so klappt. Männer definieren sich oft sehr über ihren Penis und ihre Erektionsfähigkeit, da ist so etwas eine erhebliche Belastung.
Was ich tun würde: Redet offen miteinander und versucht die eigentlichen Ursachen zu finden. Aber arbeitet miteinander und macht euch keine Vorwürfe.
Ein paar Gedanken noch:
- Wenn es im Urlaub oder am Wochenende genauso ist, liegt es nicht daran, dass er müde vom Tag ist.
- Versuche mal, ihm neue Reize zu bieten. Vielleicht helfen ja hübsche Dessous oder spannende, ungewöhnliche Situationen?
- Rauchen, Kaffee und schlechte Ernährung sollte man meiden.
- Finde heraus, welche geheimen Wünsche und Träume er hat - vielleicht kannst du ein paar davon erfüllen.
- Leg dir einen guten Vibrator zu
Ich bin zwar nur ein Kind und hab mit sowas daher keine Erfahrung aber wenn ich du wäre würde ich wirklich einen Psychologen ins Boot holen was anderes bleibt ihnen ja nicht übrig oder sie sprechen ihn ganz ernsthaft Mal darauf an und damit meine ich vielleicht auch etwas vorwursvoll und machen sie ihm vielleicht auch etwas Druck ansonsten würde ich ihn fragen an was es liegen könnte sie müssten logischerweise sagen das sie ihm die Geschichte das er zu erschöpft sei nicht abkaufen.
LG und einen schönen Tag
dabei wurde ich aber nur ausgelacht und belächelt mit den Worten „den brauchen wir nicht, morgen schlafen wir miteinander.“
... ein verzweifelter Versuch sich nicht mit den Auslösern beschäftigen zu müssen.
Vllt. war genau Schwangerschaft und Geburt ein Auslöser das er nicht mehr kann und nicht mehr möchte. Es ist nicht für jeden Mann das schönste Ereignis, zu sehen, wie die Frau vor Schmerzen schreit, blutet, wie sich ein käseschmieriges 3 Kilo Bündel aus der Vagina presst, nicht zu vergessen die herausquellende Nachgeburt und denn soll ein Mann mit diesen Bildern im Kopf die Vagina der eigenen Frau als erotisch und lustvoll betrachten. Mit solchen "Problemen" sitzen einige beim Therapeuten. Vllt. will er sich damit nicht beschäftigen und Verdrängung ist für ihn die bessere Lösung.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass es ihm klar ist wie dich die Situation belastet aber es wird auch ihn ganz grob etwas belasten und das scheint für ihn schwerer zu wiegen. Offenbar sucht er ja händeringend nach Erklärungen warum er "nicht kann" und ist dankbar für jeden Tag wo du das nicht thematisierst. Wenn es eine Klärung geben soll und ein langfristiges Fortbestehen müsst ihr euch beide damit auseinandersetzen so unangenehm das auch ist.
Wie war denn das ganz zu Anfang eurer Beziehung - also zieht es sich schon durch, dass es wenig Sex gibt? Denn möglicherweise ist die Ursache dass er generell eher nicht auf Sex steht? Das er vielleicht ins asexuelle Spektrum gehört?
nein, am Anfang war das nicht so, da war auch er eher die treibende Feder, nicht ich.
Okay, dann bin ich da mehr oder weniger als Ratgeber raus, denn dann weiß ich nicht, warum es sich so ändert. Kannst ihn ja aber trotzdem mal drauf ansprechen, ob er das vielleicht ist. Anderseits, nur hypothetisch - vielleicht hat er ja auch selber ein körperliches Problem und schämt sich dessen?
er war früher nicht so, und vor allem war er auch vor unserer Beziehung wahrlich kein Unschuldslamm. Anfangs war er derjenige, der immer wollte, irgendwann war ich das & nun muss ich drum betteln. Das Kind war schon bei Großeltern und auch wir waren schon im Urlaub, aber auch da kam nichts bei rum.