Homosexuell therapiebar?

12 Antworten

Homosexualität ist keine Krankheit oder psychische Störung, sondern eine natürliche, angeborene sexuelle Orientierung, die sich auch im Tierreich wieder findet. Sie lässt sich deshalb auch nicht "heilen" oder wegtherapieren. Sogenannte Konversationstherapien können die sexuelle Orientierung nicht verändern, auch wenn manche das behaupten, sondern richten schlimmsten falls einfach nur starken psychischen Schaden an.

Konversionstherapien funktionieren nicht und können sogar gefährlich sein:

Keine der bekannten Studien lässt den Schluss zu, dass die sexuelle Orientierung dauerhaft verändert werden kann.
Wissenschaftlich nachgewiesen sind aber schwerwiegende gesundheitliche Schäden durch solche „Therapien“ wie Depressionen, Angsterkrankungen, Verlust sexueller Gefühle und ein erhöhtes Suizidrisiko.

https://www.bundesgesundheitsministerium.de/konversionstherapienverbot

Eine Psychotherapie kann dir helfen, deine homosexuelle Orientierung zu akzeptieren. Der Hausarzt könnte die erste Anlaufstelle sein: zB für eine Überweisung oder für Kontaktadressen (zB Selbsthilfegruppen).

 Und wenn ja wo ?

Die Konversionstherapie ist in Deutschland nur für Minderjährige verboten.

Da es ein Werbeverbot dafür gibt, muss man sich bei christlichen Fundamentalisten umhören. Die haben mit Wissenschaft nix am Hut und kennen auch entsprechende Ärzte und Therapeuten, die gegen alle wissenschaftliche Standards verstoßen.


verreisterNutzer  14.02.2024, 12:22
Die Konversionstherapie ist in Deutschland nur für Minderjährige verboten.

Und für Volljährige, die nicht explizit eingewilligt haben. Siehe § 2 KonBehSchG:

§ 2 Verbot der Durchführung von Konversionsbehandlungen
(1) Es ist untersagt, eine Konversionsbehandlung an einer Person durchzuführen, die unter 18 Jahre alt ist.
(2) Bei Personen, die zwar das 18. Lebensjahr vollendet haben, deren Einwilligung zur Durchführung der Konversionsbehandlung aber auf einem Willensmangel beruht, ist eine Konversionsbehandlung ebenfalls untersagt.

Ich finde, das sollte man noch ergänzen, weil sonst der Eindruck entstehen könnte, dass nur Minderjährige vor solchen Praktiken geschützt sind. Dem ist aber definitiv nicht so!

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Homosexuell ist ein Adjektiv. Adjektive sind weder eine Krankheit noch therapierbar.

Homosexualität, das Substantiv davon, ist eine Sexualität. Sexualitäten sind angeboren, keine Krankheiten und entsprechend auch nicht therapierbar.

Ist Homosexuell eine Krankheit

Nein. Homosexualität ist einfach nur eine mögliche Form der sexuellen Orientierung und genauso normal wie z. B. Hetero- oder Bisexualität. Die Weltgesubdheitsorganisation (WHO) hat aber erst am 17. Mai 1990 Homosexualität offiziell von der Liste psychischer Erkrankungen gestrichen. Dass Homosexualität nicht krankhaft ist, hatten psychologische Studien schon Jahrzehnte früher gezeigt, so z. B. 1957 ein Experiment der Forscherin Evelyn Hooker (David Will im Tagesspiegel 2023).

die man Therapieren kann?

Da es keine Krankheit ist, braucht man Homosexualität nicht zu therapieren. Möglich ist das ohnehin nicht, da die sexuelle Orientierung angeboren ist und nicht verändert werden kann (Balthazard 2021, Cook 2020, Bailey et al. 2016).

So genannte Konversionstherapien, bei denen Homosexuelle zu Heterosexuellen "umgepolt" werden sollen, sind nicht nur nutzlos, sondern sogar sehr gefährlich, weil sie schwere Depressionen auslösen können (Forsythe et al. 2022, Meanley et al. 2020). Und das ist dann eine psychische Krankheit, die viele sogar in den Suizid treibt.

In Deutschland sind Konversions"therapien" für Minderjährige und volljährige Menschen, die in eine Konversions"behandlung" nicht eingewilligt haben, seit 2020 durch das Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen verboten.

Eine psychologisch betreute Therapie kann aber dann helfen, wenn jemand Probleme damit hat, seine Homosexualität als normal zu akzeptieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

Wenn man es nur mal probiert oder als Modeerscheinung mal mitmacht, dann kann man auch davon loskommen sogar ohne Therapie.

Oder brauchen alle Raucher Therapien, um nicht mehr zu rauchen? Wohl kaum.