Hochsensibler Mann mit sehr wenig Erfahrung?
Hallo zusammen.
Ich (w 40) weiß dieses Thema gab es öfter. Jedoch habe ich diese Konstellation nicht gefunden oder die Antworten waren mir zu ungenau.
Ich habe einen sehr lieben, hochsensiblen Mann ( m 40) kennengelernt. Ich schätze und respektiere ihn sehr. Er hat wenig Erfahrung, auch was den Sex anbelangt, was mich keinesfalls stört. Dann braucht es eben mehr Zeit. Die können wir uns selbstverständlich nehmen.
Er hat aus meiner Sicht keinen Grund für die vielen Selbstzweifel. Er hat einen hervorragenden Charakter, einen super Humor, ist gut gebaut, tolle Augen und eine Wertevorstellung, die mit meiner übereinstimmt.
Jeoch: immer wenn wir uns sexuell näher kommen ist er sehr nervös. Fängt manchmal sogar an zu zittern. Vielleicht hatte ja jemand eine ähnliche Situation und kann mir sagen, wie ich ihm seine Angst davor nehmen kann ohne ihn zu überfordern oder zu verletzen. Ich möchte natürlich auch nicht, dass er sich wegen seiner Unerfahrenheit schämt.
Ich höre mir auch gerne Meinungen zu diesem Thema von hochsensiblen Männern an. Vielleicht kann ich ihn dann ein wenig besser verstehen;)
5 Antworten
Also ich bin zwar selber erst 23 und noch ein ganzes Stück von der vierzig entfernt, aber bin (auch) noch Jungfrau und wenn man sich so manche Statistik heutzutage anschaut, wo der Durchschnitt mit 16 sein erstes Mal hat, gehöre ich denke ich auch schon zu den "älteren" Jungfrauen.
Ich würde es an deiner Stelle zumindest vorerst hinten anstellen nach dem "Warum" zu graben. Erstens braucht es nicht immer einen Grund, zweitens, was genau erwartet man da zu finden? Ich selber komm mir grundsätzlich schon doof vor, wenn ich diese Frage gestellt bekomme. Ich mein, was genau soll man dadrauf antworten? Überleg dir auch mal, was du von dieser Information am Ende hast bzw. was sie dir bringt ...
Ich möchte natürlich auch nicht, dass er sich wegen seiner Unerfahrenheit schämt.
Das wiederum denke ich hast du überhaupt nicht in der Hand. Am ehesten hilfst du ihm noch damit, dass du - egal ob er jetzt noch keine oder nur wenig Erfahrung hat - diese Tatsache völlig so stehen lässt als wäre es das natürlichste von der Welt. Und - seien wir mal ganz ehrlich - es ist nicht normal, dass man mit 20, 30 oder 40 noch keine oder wenig Erfahrung hat. Das mein ich überhaaupt nicht negativ oder positiv, sondern ganz neutral. Wenn ich mit 15 noch Jungfrau bin, dann geht das überall durch, keiner macht sich groß Gedanken drum - bin ich 25 noch Jungfrau, dann macht sich jeder darüber Gedanken warum und in 8 von 10 Fällen bekomme ich eben auch die Frage nach dem "Warum". Dass man sich dann mit 20, 25, 30 ... 40 eben auch dazu neigt sich zu schämen oder unsicher zu sein, etc, weil es eben - so ehrlich kann man ja auch mal sein - nicht normal ist in unserer Gesellschaft mit 20+ noch Jungfrau zu sein, besonders als Mann.
Vielleicht hatte ja jemand eine ähnliche Situation und kann mir sagen, wie ich ihm seine Angst davor nehmen kann ohne ihn zu überfordern oder zu verletzen.
Auch mit der Angst ... selbes Prinzip, ganz nehmen wirst du sie ihm nicht können, eben wegen oben beschriebener Grundsituation in unserer Gesellschaft.
Wie du mit ihm umgehen solltest? Grundsätzlich ihn zu nichts drängen, ihn das Tempo bestimmen lassen, ihn etwas "führen", ihm nicht das gefühl vermitterln, dass er jetzt das Kamastutra durch exerzieren muss. Ich weis, dass sind alles sehr oberflächliche Tipps, aber da ich ihn nicht kenne, wird es schwierig dir da besser zu helfen.
Ich persönlich - wie gesagt, noch Jungfrau - fände es, zumindest in der Theorie momentan, am schönsten, wenn man das langsam aufbaut ... in der ersten Nacht kuschelt man nur, in der zweiten dann selbiges nackig, ind er dritten dann mit den Händen, ind er vierten dann mit dem Mund .. so in etwa, wenn du verstehst wie ich es meine. Mir wäre es wichtig, dass sie es sagt, wenn ihr was nicht passt und eben nicht erwartet, dass ich das selber erkenne - wenn ich eben grade mit dieser Situation ohnehin komplett genug beansprucht bin. Ich fände es auch gut, wenn sie immer irgendwie aktiv ist und eben sich nicht hinlegt, die Beine breit macht und dann nichts mehr macht. Und ich würde diese Frage: "Was gefällt dir denn/Worauf stehst du denn?" absolut nicht hören wollen ... Hallo, Jungfrau am Start, woher soll ichs denn wissen? Und auch diese Frage "Was willst du ausprobieren?" Würde mich komplett überfordern. Und - last but not least - ich würde absolut nicht wissen wollen, weder jetzt noch sonst wann, was du mit irgendwelchen anderen Typen jemals gemacht oder nicht gemacht hast.
Das ist alles sehr persönlich - und auch jetzt dich ziemlich lang geworden - und ich sag nochmal, das ist meine persönliche Ansicht und ich würde dir nicht raten es eins zu eins auf ihn zu übertragen, aber vllt bietet es dir ja Anhaltspunkte.
Eben, gerade das ind er Vergangenheit herumgraben ... ja, es mag sein, dass es dazu dienen kann um zu verstehen, warum ein Mensch tickt, wie er tickt. Die andere Frage ist dann, ob man das verstehen muss oder ob es nicht einfach reicht ihn oder sie so zu akzeptieren. Ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, dass beim Herumstöbern in der Vergangenheit in den meisten Fällen nichts gutes dabei rauskommt. Zum einen kann man es eh nicht mehr ändern, zum anderen ist es in 90% der Fälle nur Zeug, was einen eher Belastet. Ich weiß, da muss ich mich in erster Linie selber an die Nase nehmen, aber die Vergangenheit sollte eben nicht zu viel Einfluss auf die Zukunft haben. Aber das sehen wir ja ziemlich ähnlich.
Aber egal, wie viel Gedanken du dir machst ... er macht sich vermutlich zehn Mal so viele. Dass du möchtest, dass es für euch beide Spaß macht und er es auch genießen kann, ist natürlich die optimale Einstellung ... als jemand, der selber sein erstes Mal aber noch vor sich hat, befürchte ich, dass du dir - egal ob er jetzt kaum oder gar keine Erfahrung hat - da etwas zu hohe Ziele setzt. Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich würde heute mein erstes Mal haben ... ich wäre ja so scheiße nervös ... und genießen, wäre da vermutlich erstmal nicht, weil ich viel zu nervöse wäre. Was aber, wie gesagt, ja nichts per se schlechtes ist, es ist einfach so ... und das ist auch nichts, was man mMn komplett eliminieren muss. Wie ich das erste Mal Auto gefahren bin, war ich auch komplett nervös und unentspannt ... trotzdem hats Spaß gemacht :D
Naja und über das "Wie" da kann ich jetzt eher weniger mitreden, wenn es nicht nur um die Theorie geht, aber ich denke, da werdet ihr schon den Weg finden.
Im Großen und Ganzen stimme ich mit vielem überein. Und es freut mich auch, dass jemand erkannt hat worauf meine Frage abzielt.
Aber jemanden zu verstehen, also Verständnis aufzubringen für verschiedene Situationen, was ja eng miteinander verbunden ist, finde ich schon wichtig. Selbstverständlich nehme ich ihn wie er ist. Keiner sollte sich für jemanden verändern, jeder sollte sein Leben weiterführen, seine eigenen Gedanken haben und auch seine Träume weiterverfolgen.
Nennen wir also die Ziele also weniger hoch als konsant. Aber Konstanz hat ja Zeit ;)
Ich kann ihn schon verstehen, auch wenn ich eine Frau bin und meine ersten Erfahrungen "früher" (also mit 27 und nicht mit ca. 40 rum) gesammelt habe.
ältere Jungfrauen/Un- oder kaum Erfahrene werden in der Gesellschaft gern verpönt. Je älter desto schlimmer. Schon ich musste damals mit 25 mir schon Sprüche anhören und sie glaubten, mit mir stimme was nicht. Bei Männern seines Alters will ich es mir gar nicht erst ausmalen, wie schlimm das für ihn gewesen sein muss.
Es gibt da zwei Möglichkeiten: Entweder man steht dazu oder man erlebt Scham. Er hat sich für das Zweitere entschieden.
Die Gesellschaft, die Menschen, die uns tagtäglich umgeben sind oberflächlich und grausam.
Dass er dich hat ist wirklich ganz großes Glück. Das weiß er mit Sicherheit auch. Deswegen setzt er sich wahrscheinlich umso mehr unter Druck. Du verdienst das Beste. Er möchte der Beste für dich sein. Ein Mann, den du als Frau verdienst.
Und vermutlich bereut er spätestens jetzt auch sehr, dass er nicht diese Erfahrung hat und nicht so selbstsicher agieren kann. Vllt hat er Angst, zu schnell zu kommen oder dich gar nicht erst zum Orgasmus bringen zu können. Vllt hat er Angst, dass er vor Stress und Druck wieder mittendrin einen Schlaffen bekommt. Eventuell lassen ihn diese Sorgen wie ein Versager fühlen.
Ich kann dir nur raten, ganz offen und lange mit ihm immer wieder darüber zu sprechen. Mache ihm klar, dass er dir alles erzählen kann und er sich dafür nicht schämen braucht.
Dass Sex in einer Partnerschaft eben etwas ist, woran man zusammen dran wächst und es nur im Vordergrund steht, sich gegenseitig zu erkunden und genießen. Er muss keine Sonderleistung vollbringen, sondern einfach den Moment mit dir genießen und gemeinsam Spaß haben.
So geht mein Partner es auch mit mir an und manchmal bin ich auch sehr emotional, weil es mich auch so belastet. Aber wir gehen alles gemeinsam an und wir kommen so langsam Stückchen für Stückchen dem Ganzen näher.
"Es gibt da zwei Möglichkeiten: Entweder man steht dazu oder man erlebt Scham. Er hat sich für das Zweitere entschieden."
Aus dieser Sicht habe ich es noch nicht gesehen. Danke für deinen netten Beitrag:)
Redet miteinander. Nicht in Form von Verhören, sondern einfac darüber, wie es ihm gerade geht und was ihr tun könntet, damit er sich besser fühlt.
Mach dir bewusst, dass er vielleicht wirklich ein Problem mit Sex oder mit "eurer" Sexualität hat, dass er "für dich" Dinge mitmacht, weil er denkt, er muss, sich nicht traut, andere Wünsche und Fantasien auszusprechen usw.
Spekuliere nicht herum, sondern stelle Fragen und "zwinge" ihn, selbst etwas beizutragen. Zeige Interesse und mache deutlich, dass du nicht beleidigt bist, wenn er ... dein Vorgehen... nicht mag.
Versuche, auf sein Level zu kommen und mit ihm gemeinsam etwas Neues zu entdecken statt ihm etwas "beizubringen", das für dich schon ziemlich selbstverständlich ist.
Alles Gute euch beiden!
Danke für deine Antwort. Aber für mich ist diese Form der Intimität nichts Selbstverständliches. Vielleicht ist das sehr altmodisch, aber ich stehe dazu: bei mir darf bei weitem nicht jeder ran. Diesbezüglich habe ich zwar Erfahrung aber nicht viel. Natürlich bin ich daher in dieser Situatuon auch aufgeregt.
Ich würde ihn vorsichtig fragen woran das liegt bzw wovor er Angst hat, vielleicht kannst du ihm dann die Angst nehmen.
Ansonsten würde ich ihm das Ruder überlassen und mich zurückhalten, so kann er bestimmen was, wann, wie und fühlt sich nicht bedrängt.
Hast du ihn denn mal gefragt warum er so nervös ist?
Nein noch nicht direkt. Er erwähnte sehr schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, wollte aber zu diesem Zeitpunkt nicht näher darauf eingehen und drängen will ich ihn auch nicht.
Das kann ich verstehen, aber um auf sein Problem einzugehen solltest du versuchen mit ihn drüber zu reden. Ansonsten kann man da nichts genaueres zu sagen bzw kannst du nicht anders auf ihn eingehen. Schlechte Erfahrungen kann ja vieles Bedeuten. ..
Ich widerspreche dir ungern aber ich mache es dennoch ;) Er ist kein Mensch der über solche Themen redet. Er sagt mir auch seine Gefühle nicht, er lässt sie mich aber in jedem Moment fühlen. Er tickt da anders. Wenn reden mein Problem lösen könnte, hätte ich dieses Form nicht aufgesucht. Ich kann wundervoll viel reden. Ich glaube dass dies eine typische Charaktereigenschaft von hochsensiblen ist. Eventuell findet sich ja eine Lösung von jemandem, der selbst diese Erfahrungen gemacht hat;)
Ich kann aus eigener Erfahrung mit ähnlicher Problematik wie dein Partner sagen, dass Reden wirklich hilft. Denn es befreit nicht nur den Betroffenen von dem Druck und der Last, sondern man kann auch gemeinsam nach Lösungen und Alternativen suchen. Oder gemeinsam vieles ausprobieren und so sich gegenseitig neu entdecken.
Dass er nicht darüber redet ist leider etwas, womit er sich selber extrem im Weg steht.
Natürlich kann man niemanden zwingen. Aber ihm klar machen, dass man jederzeit kommen kann und drüber reden kann, wenn er sich bereit dazu fühlt, ist nie verkehrt.
Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. An dem Spruch ist wirklich was dran.
Dann wird sich das Problem aber nicht lösen lassen. Selbst wenn hier jemand eine Antwort schreibt, bringt dir das ja nix weil jeder Mensch da anders tickt. Das Problem wirst du einzig und allein nur mit deinem Freund klären können.
Jeder Rat den du hier oder woanders bekommst sind eben nur Spekulationen.
Und genau darum geht es mir: ich finde nicht, dass es ein Problem ist, daher möchte ich ungerne eine direkte Lösung finden. Ich möchte wissen, wie Udo weiter oben treffend beschrieben hat, wie andere in dieser Situation damit umgehen, die selbst in dieser Lage sind. Das ist mir viel wichtiger. So kann ich auf ihn eingehen und das wird uns beiden auf lange Sicht denke ich mehr helfen.
Also von meiner Seite her bisher die hilfreichste Antwort. Mein Bauchgefühl sagt mit auch, dass es nicht allzuviel bringen würde Vergangenes aufzurühren. Reden ist zwar gut und schön, ebenso sehr wichtig. Jedoch ist zu viel Verankerung in der Vergangenheit manchmal auch nicht notwendig oder gesund. Ich meine ich muss ja keine Diagnose stellen, er hat weder ein Krankheit noch ist irgendetwas an ihm falsch, was "behandelt" werden müsste. Es ist eben so wie es ist.
Vielleicht mache ich mir tatsächlich auch zu viele Gedanken um dieses Thema. Für mich ist Sex eine schöne Nebensache, aber sicherlich keine Höchstpriorität für eine Beziehung. Ich möchte eigentlich nur, dass wir dabei Spaß haben und er es genauso wie ich genießen kann.
Spaß und Kamasutra habe ich nie in einen Kontext gebracht, auch nicht die Holzbrettstellung. Es sieht sehr......ungemütlich aus. Da geh ich lieber Yoga machen ;) Was auch nicht der Fall ist, aber wenn ich auf gedehnte Bänder stehen würde, lass ich das nicht an meinem Lebensgefährten aus ;)