Hengst decken lassen?
Hallo, Ich habe einen jungen (noch-) Hengst, nicht gekört, keine deckerfahrung. Ich hatte schonmal gefragt ob man ihm vor der Kastration Sperma entnehmen kann, einfrieren und für Eigenbedarf (keine massenproduktion) nutzen kann.. jetzt allerdings fragte die Nachbarin, ob er nicht mal auf ihre Stute hüpfen könnte (hatte schon fohlen).. Damit hätte ich zumindest einen nachkommen über den ich mich freuen kann und würde mir die Kosten fürs einfrieren sparen. Wenn nicht meiner den job erledigt, dann wird wohl ein anderer "no-name-hengst" gesucht. Was das vermehren angeht ist es also gehopst wie gesprungen.
Zum charakter; mein kleiner weiß dass er "der mann" ist, zeigt es bei Gelegenheit auch mal (wenn er neue Pferde sieht). Dennoch sehr umgänglich und charakterlich einwandfrei. Ohne seine zwischenzeitlichen hengstallüren wäre er das kinderpony schlechthin.
Der deckakt würde wohl auf der wiese oder an der Hand stattfinden.
Jetzt würde ich gerne wissen: - würdet ihr (unter Berücksichtigung dass ich iwann sowieso gerne einen nachkommen hätte) davon abraten oder zustimmen? Und warum? - was muss an Vorbereitungen getroffen werden? Sprich tupferprobe, Vorbereitung für den Hengst (?)... - wie siehts aus mit den gefahren für meinen kleinen Mann? Will ja nicht dass die Dame ihn verhaut und ich dann mit den tierarztkosten dastehe - wie schnell danach kann ich ihn legen lassen? ... und auch sonst alles wissenswerte darüber ist willkommen..
Ich bitte um sachliche antworten, keine klugscheißer und moralaposteln - der Ton macht die Musik. Denn letztendlich entscheide ich. Ich frage erstmal nur nach Ratschlägen und Infos

3 Antworten
Ich habe es auch machen lassen und nie bereut. So ein schönes Gefühl. Das Fohlen ist mittlerweile 6 Jahre alt und nach wie vor bei uns. Selbst gezogen und selbst eingeritten..so eine Bindung hatte ich zu keinem Pferd wie zu ihr.
Es ist echt toll, dass es bei dir so gut geklappt hat. Ich kenne aber auch andere Fälle, wo zum selbst gezogene Nachwuchspferd dann die "Chemie" doch nicht so gestimmt hat oder das Pferd dann doch nicht so war, wie man es sich aufgrund der Elterntiere erhofft hatte, der Besitzer sich aber auch unheimlich schwer damit getan hat, zu entscheiden, ob er das Pferd verkaufen soll oder doch behalten - auch in dem Wissen, damit nicht so glücklich zu sein/werden Nach langem hin und her wurde es dann doch verkauft.
Ich würde es nicht machen:
-aus Prinzip (Vermehrung nicht unterstützen)
-um der Gefahren willen, denn es ist durchaus möglich, dass der Hengst bleibende Schäden vom Deckakt davon trägt, wenn die Stute sich wehrt (wer haftet dann?)
-das Verhalten des Hengstes kann sich nach einem Deckakt ändern, schließlich ist er in der Natur auch kein Junghengst mehr, wenn er Stuten erobert hat
Ich würde es aus den selben Gründen FelixFoxx auch nicht machen lassen.
Ohne die entsprechende Erfahrung, wie man sich bei einem Deckakt am besten verhält, damit keines der Pferde Schaden davon trägt, würde ich mich auch nicht trauen, einfach so mal meinen Hengst (hätte ich einen), auf eine Stute "draufhopsen" zu lassen.
Wenn ich mir anschaue, was bei uns im Stall für Vorbereitungen getroffen werden, bevor es zum Deckakt kommt, bin ich durchaus der Meinung, dass dies nichts ist, wo man sich mal schnell aus dem Internet ein paar Infos holt, sondern sich vielleicht dann mal wirklich intensiver mit einem Züchter unterhalten sollte.
Worauf ich bei einem Pferd immer achten würde, wäre der Gesundheitszustand beider (!) Elterntiere, was Erbkrankheiten oder vererbbare Krankheiten angeht. Darauf wird bei einer "Feld-Wald-Wiesen-Vermehrung" oft nicht so geachtet, würde einem später aber oft einiges an TA-Kosten und Sorgen um das Pferd ersparen. Mit solchen vorbelasteten Tieren sollte meiner Meinung nach zurecht nicht "gezüchtet" werden.
Aber mein Rat wäre wirklich, sich mit einem erfahrenen Züchter zu unterhalten, der kann einem wahrscheinlich sehr viel mehr praktische Tipps geben, als das "reine Pferdehalter" auf einer derartigen Plattform wie gute Frage können.
Würde mich mal interessieren, was dein Chef dazu meint - auch speziell zu dem Vorhaben, auf der Wiese decken zu lassen.
Also mein "vorhaben" ist das nicht. Das war Aussage der Nachbarin..
Auf der wiese wäre es ihm zu gefährlich - nachvollziehbar. Allerdings meint er, dass ich es theoretisch machen könnte und dass ich, wenn ich ihn dann legen lasse, wohl keine Probleme bekomme. Sollte er danach Hengst bleiben wirds komplizierter. Einen Rat im Sinne von "mach" oder "mach nicht" gabs nicht.
Akzeptiere deine Antwort voll und ganz, danke. Wollte nur noch eben dazu sagen, dass mir der deckakt an sich nicht fremd ist. Ich kenne es allerdings nur auf dem Bock und an der Hand (mit "richtigen" zuchtpferden) mit "gefesselter" Stute (sprich seil um Hals und hinterbein).
Nur einfach so auf der wiese.. skeptisch bin ich da auch, aber so ist meiner auch entstanden.. war ein Unfall. Darum frage ich ja :)
Werde die Tage mal meinen Chef fragen. Der darf seinen Senf auch noch dazu geben (bildet Pferde aus, inkl körvorbereitung und co)
Mal sehen. Tendiere dazu es nicht zu machen