eine frage zu hermann hesse!

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Was für ein UNSINN ! H.H. hatte eine hohe Sensibilität; dazu gehört, daß man ein feines Empfinden hat für Schönheit. Ich gehe auch jedesmal auf dem Weg zum Briefkasten zu der Rose, die da an meinem Weg steht, ohne daß Du mutmaßen darfst, daß das ein sexuelles Motiv ist. Richtig ist, daß ich Jungens mitunter schöner finde, als die Schwester daneben, wenn er denn auch lange Haare hat z.B.

Frauen haben bei uns mehr Rechte als Männer ! Aber es gibt Männer, denen ich es nachsehe wenn sie mit den Achseln zucken und fragen 'warum sollte ich mich mit einer Frau einlassen ?'

P.S.: Ich habe Homosexualität noch nicht probiert & kann einige stories erzählen, wie ich 'hohe Dienstgrade' abgewehrt habe. Es klingt aber ziemlich nach Kretin jeden 'Heros' zu verdächtigen. Richtig ist, daß H.H. sich das Frühstückstablett vor die Tür stellen ließ, weil er das langweilige Geschwätz seiner Ehefrau mitunter nicht mehr ertragen mochte - mittendrin in der schriftstellerischen Arbeit.

Kommentar zu AnikaK74s Antwort: Sehr wohl ist es hilfreich, die sexuelle Orientierung eines Schriftstellers zu kennen. Wichtig ist schlussendlich nur, dass seine sexuelle Ausrichtung nicht gewertet wird, sondern lediglich zu Erklärungen herbeigezogen wird von Elementen seiner Literatur, die von einer damaligen Norm abweichen und aus dem Rahmen fallen. Viele Ebenen seiner Literatur erschließen sich erst darüber. Das ist am Beispiel von Thomas Mann ausreichend gezeigt worden. Aus heutigem Verständnis heraus mag das sehr wohl nebensächlich sein. Homosexualität wurde damals außerhalb des bürgerlichen Konsens ausgelebt, für jemanden mit dem Hintergrund eines Manns war dieser Tabubruch nur sehr schwer zu vollziehen. Damit ist zwar die Frage nach Hesses Sexualität nicht beantwortet, ich finde die Frage absolut berechtigt, weil mich bei seiner Lektüre oft diesselbe Frage beschäftigt hat.

Ich finde die homoramantischen Klänge bisher in jedem Buch, dass ich von ihm gelesen habe (Glasperlenspiel, Narziss und Goldmund, Siddharta) immer ist die inniger beschriebene Intimität zwischen Männern. Ich denke schon, dass er bi oder schwul war.

(Verheiratet oder nicht heißt nichts, daß macht man auch um gesellschaftskonform zu sein. Drei Frauen hatte er, hab ich grad gelesen, das kann ja auch ein Hinweis darauf sein.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hermann Hesse gibt Einsicht in diese Frage im Dritten Kapitel von "Narziß und Goldmund", in dem der junge Goldmund seine Gefühle gegenüber Narziß und einem Mädchen aus dem Dorf, dass ihn geküsst hat, zu ergründen versucht. Hesse macht das, wie so oft, in freier und feinfühliger Art, überlässt aber die letzte Deutung beim Leser.

Wenn man "Rosshalde" liest, findet man in diesem Buch von Hesse aus dem Jahr 1914 eine deutliche unterschwellige homoerotische Stimmung, wie ich finde. Vielleicht war er bisexuell.